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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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Wichtiges, das ich vielleicht übersehen oder zu fragen vergessen habe? Jede kleinste Einzelheit ist von Belang. Der Teufel steckt im Detail, so heißt es doch.«
    Sie lief rot an, und der Schatten eines Gefühls lief über ihr Gesicht. Überrascht, aber zufrieden, dass er ihr eine Reaktion hatte entlocken können, wurde er sich plötzlich wieder Donovans Anwesenheit bewusst und verfluchte sich für den unnötigen Kommentar.
    »Ich verstehe, worum es Ihnen geht«, sagte Blake ruhig. »Es steht alles in meinem Bericht. Aber da ist noch etwas, auf das ich im Lichte der Szene, die Sie beschrieben haben, vielleicht Ihre Aufmerksamkeit lenken sollte, ob es nun wichtig ist oder nicht: Dem Mädchen wurde eine Haarlocke abgeschnitten.«
    »Am Tatort sind mehrere Haarsträhnen gefunden worden, aber laut Spurensicherung wurden die ausgerissen«, sagte Donovan.
    Blake schüttelte den Kopf. »Das ist etwas anderes. Ich habe keine Ahnung, wie alt der Schnitt ist, aber es kann noch nicht allzu lange her sein. Das Haar wurde fast bis auf die Kopfhaut abgeschnitten. Der Schnitt ist ungefähr fünf Zentimeter breit, und er stammt von einer scharfen Klinge.«
    »Wo genau?«, fragte Tartaglia.
    »Direkt am hinteren Haaransatz. Wir haben das nur zufällig bemerkt, als wir sie umgedreht haben.«
     
    Draußen wandte Tartaglia sich an Donovan. »Ich fahre direkt nach Barnes zurück und berichte unseren Leuten. Du fährst zu Gemmas Eltern. Offensichtlich kannte sie den Mann, und wir müssen ihn finden.«
    Bevor sie antworten konnte, drehte er sich auf dem Absatz um und marschierte auf sein Motorrad zu, das ein Stück weiter an der Straße stand.
    Beinah platzend vor Neugier, schloss Donovan ihren Wagen auf und stieg ein. Mark Tartaglia und Dr. Fiona Blake. Unfassbar. Tartaglia ließ sich ungern in die Karten schauen, aber in der Regel bekam sie es früher oder später doch mit, wenn er sich mit jemandem traf. Nicht in einer Million Jahren wäre sie auf die Idee gekommen, dass er ausgerechnet mit Blake etwas anfangen würde. Sie sah nicht schlecht aus, wie Donovan widerwillig zugeben musste. Aber sie gehörte zu dieser nervtötenden Kategorie Frau, die sich für etwas Besseres hielt, weil sie ein paar akademische Titel in der Tasche hatte. Männer waren unergründlich. Keine Bohne gesunder Menschenverstand, sie liefen einfach jedem hübschen Gesicht hinterher, egal, was für ein Mensch dahintersteckte.
    Sie zog den Stadtplan aus dem Handschuhfach und suchte die Adresse von Gemmas Eltern. Nach Streatham würde sie höchstens eine halbe Stunde brauchen, schätzte sie. Sie drehte den Zündschlüssel um und ließ den Motor eine Minute lang laufen, bis die Heizung warm wurde. Ihre Gedanken wanderten zurück zu Tartaglia und Blake. Die Geschichte mit den beiden konnte noch nicht sehr alt sein, weil sie sich von ihren Gesprächen mit Tartaglia ziemlich sicher war, dass es vor ein paar Monaten noch keine Frau in seinem Leben gegeben hatte. Und auch wenn sie Blake instinktiv nicht sonderlich mochte, konnte sie ihr doch nicht verdenken, dass sie an Tartaglia interessiert war. Der Typ war einfach umwerfend. Es war nicht gerecht, dass ein einzelner Mann so geschaffen war, mit diesem grüblerischen, melancholischen Blick und den wunderbar sinnlichen Lippen. Er konnte so ernst aussehen, so schwermütig. Und wenn er lächelte, strahlte sein ganzes Gesicht. Der einzige Trost war, dass er sich seiner Wirkung auf andere anscheinend nicht bewusst war. Gott sei Dank hatte er nie gemerkt, wie sie über ihn dachte. Am Anfang hatte sie sich allergrößte Mühe geben müssen, sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen, und jetzt, wo sie sich sehr viel besser kannten, hatte sie aufgehört, nach ihm zu schmachten. Sie waren Freunde. Gute Freunde. Und diese Freundschaft wollte sie nicht aufs Spiel setzen für etwas, von dem sie wusste, dass es nicht lange halten konnte. Er war unmöglich für sie, viel zu unabhängig und willensstark, das würde sie nur verunsichern. Außerdem: Welche Frau bei klarem Verstand wollte mit einem Detective der Mordkommission zusammen sein, der zu jeder Tages- und Nachtzeit auf Abruf zu sein hatte, der alles stehen und liegen lassen musste, wenn ein neuer Fall hereinkam, der Tage und Nächte und die Wochenenden durcharbeitete? Kein vernünftiger Mensch würde das lange mitmachen.
    Aber was war zwischen Tartaglia und Blake gelaufen? Zweifelsohne hatte es einen Streit gegeben – die Luft im Büro war zum Schneiden dick gewesen. Am Anfang

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