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Komm, trau dich

Komm, trau dich

Titel: Komm, trau dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Leigh
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dass es klappen wird."
    „Es ist für dich ja vielleicht ganz einfach, so blauäugig zu sein, aber für uns normale Sterbliche, die wir in der wirklichen Welt leben, hält die Zukunft Risiken bereit."
    „Wo gibt es keine Risiken? Du könntest morgen früh von einem Taxi angefahren werden."
    „Unwiderlegbare Logik. Unsinn, aber unwiderlegbar."
    „Es ist kein Unsinn. Ich bin einfach nur entschlossen, optimistisch zu sein, was übrigens der Charakterzug ist, mein Süßer, der dir am meisten an mir gefällt."
    „Ich glaube, du verwechselst Optimismus mit Fatalismus."
    „Oh, verflixt!"
    „Was ist?"
    „Mir fällt gerade etwas auf. Wenn wir zusammen schlafen, heißt das, dass wir nackt sein werden. Voreinander. Ich meine, für eine platonische Beziehung habe ich ganz gute Brüste, aber jetzt werden wir uns ja völlig ausziehen."
    „Ich weiß, wie du aussiehst." Er hatte seit Tagen an nichts anderes mehr denken können, aber das würde er ihr nicht auf die Nase binden.
    „Tust du nicht."
    „Ich habe dich im Bikini gesehen."
    „Das ist nicht das Gleiche."
    „Gibt es da etwas, was du mir sagen musst? Das wird hier doch nicht etwa so enden wie im ,Crying Game', oder?"
    Sie lachte. „Nein. Ich will nur sagen, dass du noch nicht alle Teile gesehen hast."
    „Aha."
    „Und ich habe noch nicht alle Teile von dir gesehen."
    Er schnappte nach Luft, als er spürte, dass ein gewisser Teil von ihm sich zu regen begann.
    „Geheimnisvolle Teile von dir", flüsterte Lee.
    Ihr Ton hatte sich unmerklich verändert. Es schwang etwas anderes außer Spott in ihrer Stimme mit, etwas Herausforderndes, Intimes. Sie machte keine Witze mehr.
    Unruhig bewegte er sich in seinem Sessel und überlegte, ob er nicht lieber auflegen sollte. Noch konnte er einen Rückzieher machen. Es war noch Zeit. „Ich habe nichts, was du nicht schon gesehen hast."
    „Ich habe dich nicht ganz nackt gesehen, das weißt du doch. Und jetzt..."
    „Was?"
    „Ich möchte das unbedingt sofort nachholen."
    Eine Welle der Lust durchströmte ihn mit solcher Macht, dass ihm sekundenlang die Luft wegblieb. Er gab sich alle Mühe, gelassen zu bleiben und das Gespräch locker zu halten. „Ich kann ja gleich zu dir kommen und die Hüllen fallen lassen, wenn du glaubst, das hilft."
    „Ich meine es ernst. Ich muss dich nackt sehen, Trevor."
    „Wenn ..." Das Wort kam eine Oktave zu hoch heraus. Er räusperte sich und fing noch einmal an. „Wenn wir es tun, wirst du mich ja sehen."
    „Nein, ich muss dich vorher sehen."
    „Was redest du da?"
    „Ich muss dich sehen, bevor wir den nächsten Schritt machen."
    „Warum denn?" Gequält fragte er sich, was er je verbrochen hatte, um so etwas zu verdienen.
    „Darum. Ich muss einfach, okay?"
    Ein entsetzlicher Gedanke kam ihm. „Was soll das Ganze sein, eine Art Test? Wirst du deine Meinung ändern, wenn die Größe nicht deinen Erwartungen entspricht?"
    „Nein, das meine ich damit natürlich nicht!"
    Er wartete auf eine Erklärung, aber es kam keine. Er konnte nur Lees schnellen Atem hören. Und er konnte nur an gewisse Körperteile denken, seine und ihre, und wie verrückt die ganze Angelegenheit war. Trevor schloss die Augen und stellte sich Lee vor. Es war so einfach. Er kannte alles an ihr - ihr Haar, das im Licht wie Feuer aufleuchtete, den etwas schiefen Vorderzahn, über den sie sich ständig beklagte und der sie in Wirklichkeit sogar noch hübscher aussehen ließ. Ihre Beine ... Wenn er an ihre Beine dachte, würde er sich bald nicht mehr bremsen können. Aber es war ja ohnehin zu spät. Seit Lee ihn auf die Idee gebracht hatte, mit ihr zu schlafen, dachte er an kaum etwas anderes. Unbewusst musste er schon seit langem Lust darauf gehabt haben. Er wachte morgens auf und war sofort in Gedanken bei Lee, und er schlief mit dem gleichen Gedanken ein. Ob es ihm gefiel oder nicht, er hatte die Grenze schon längst überschritten.
    „Lass uns kleine Schritte machen", sagte sie. „Zuerst die Sache mit der Nacktheit. Okay, es wird etwas peinlich sein, aber wenn wir locker sind, sollten wir es eigentlich schnell überwinden. Dann können wir zum nächsten Schritt übergehen."
    „Und diese zwei Schritte können nicht gleichzeitig passieren?"
    „Nein. Ich weiß, du hältst mich für verrückt, aber bitte tu mir den Gefallen."
    „Und wie soll es laufen?"
    „Du kommst rüber. Und dann ..."
    „Ziehen wir uns nackt aus."
    „Nein. Du ziehst dich nackt aus."
    Das erotische Bild vor seinem inneren Auge zerplatzte wie eine

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