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Komm, trau dich

Komm, trau dich

Titel: Komm, trau dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Leigh
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Trevor, oder?"
    „Natürlich. Ach, verdammt, ich wollte bei dieser Sache nichts fühlen."
    „Liebling", warf Susan ein, „wenn das deine Absicht war, hast du es falsch angepackt."
    „Ich meine, emotional. Es sollte nicht romantisch werden."
    „Oh", flüsterte Katy und zog die Silbe in die Länge. „Das ist nicht gut."
    „Das kann man wohl sagen." Lee spießte lustlos einen Knödel auf und legte ihn auf ihren Teller.
    „Ich sehe das Problem immer noch nicht", erklärte Susan. „Du liebst ihn, er liebt dich, es war toll im Bett. Ihr solltet heiraten."
    „Und ich sollte Größe 38 tragen, aber das tue ich nicht. Susan, ich will nicht in Trevor verliebt sein, ich will ihn nicht so sehr begehren.
    Verstehst du denn nicht?"
    „Vielleicht empfindet er ja genauso, und es ist gar kein Problem."
    Katy schüttelte den Kopf. „Trevor will keine ernsthafte Beziehung."
    Lee nickte. „Um es milde auszudrücken. Und ich eigentlich auch nicht. Ich meine, wenn ich eine Beziehung gewollt hätte, hätte ich niemals Trevor dafür gewählt. Er war bisher meine einzige Stütze."
    Katy kaute eine Weile nachdenklich vor sich hin, bevor sie fragte:
    „Und was jetzt? Weiß er es?"
    „Nein, und ich werde ihm auch nichts sagen."
    „Wirst du wieder mit ihm schlafen?" fragte Susan.
    „Nein. Na ja, vielleicht; Ich hoffe es sehr."
    Katy lachte. „Ich kann es immer noch nicht fassen. Unser Trevor hat die Englein zum Singen gebracht. Wie gefällt dir das?"
    „Es gefällt mir leider viel zu sehr. Ach, er hat einfach alles richtig gemacht. Es war wie im Kino. Das herrliche Zimmer, das Kaminfeuer, der Champagner."
    Susan hob die rechte Augenbraue. „Ihr hattet Champagner?"
    „Ja. Und ihr hättet dieses wahnsinnige Badezimmer sehen sollen. Mit einer Klauenfuß-Badewanne für zwei." Lee seufzte. „Aber jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll."
    „Lass dir ein wenig Zeit", schlug Susan vor. „Triff dich eine Weile nicht mit ihm."
    „Gute Idee. Ich werde ihn einfach nicht sehen. Mindestens eine Woche, vielleicht auch zwei. Bis dahin bin ich bestimmt wieder in der Lage, etwas klarer zu denken."
    Trevor reichte Lee sein Taschentuch. Sie schniefte leise und betupfte sich die Augen. Katy, die an seiner anderen Seite saß, heulte auch zum Steinerweichen.
    Was ist es nur an Hochzeiten, das Frauen zum Weinen bringt? fragte sich Trevor.
    Er lehnte sich zurück und sah, dass Ben an die Decke starrte. Susan konnte er nicht sehen, aber Peter, und er schaute auch nicht in Richtung des Brautpaars. Peter starrte mit seltsam intensivem Blick auf etwas, und Trevor versuchte auszumachen, was es war. Aha, Andy Broeder, ein weiterer Freund aus der College-Zeit. Sehr interessant.
    Peter und Andy waren sich früher einmal näher gekommen, aber dann war Peter zum Theater gegangen, und sie hatten sich aus den Augen verloren.
    Seufzend lenkte Trevor seine Aufmerksamkeit wieder auf die Zeremonie. Der Rabbi sprach auf Hebräisch zu David und Marilyn, obwohl der Bräutigam kein Wort davon verstand. David hatte seinen Freunden vor Jahren gestanden, dass er gerade genug Hebräisch gelernt hatte, um zur Bar-Mizwa zugelassen zu werden. Aber selbst wenn man diese Sprache nicht verstand, das Wesentliche wurde klar: lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen und so weiter. Was der Rabbi viel eher fragen sollte, war, ob diese zwei Leute die gleichen Konsumgewohnheiten hatten, ob sie Frühaufsteher waren oder Langschläfer, ob sie Sinn für Humor hatten und ob der Mann bei Todesstrafe versprechen würde, seine Sachen in den Wäschekorb zu legen, statt sie auf den Boden zu werfen.
    Aber über solche Sachen redete man nie auf Hochzeiten. Man stand eher auf das Mystische, was ja schön und gut war, aber es garantierte einem keine gute Ehe. Es musste einen Test geben, einen Test mit den wirklich wichtigen Fragen über Toilettendeckel und Zahnpastatuben.
    Seine Eltern wären auf jeden Fall durchgefallen. Womit sie sich und ihren diversen Ehepartnern eine Menge erspart hätten.
    Ben und Katy hätten bestanden. Und jetzt, da er schon eine ganze Woche mit Lee verbracht hatte, wusste er, dass sie und er ihn auch bestehen würden. Sie hatten zwar nicht die Absicht, in diese Richtung zu gehen, aber der Verträglichkeitstest funktionierte auch für andere Beziehungen. Bei Freunden, die mit Freunden schliefen, zum Beispiel.
    Er sah nach unten und bemerkte ein paar graue Härchen auf seiner Smokinghose. George. Oder Ira. Die Kater waren zur Begrüßung um seine Beine

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