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Komm, trau dich

Komm, trau dich

Titel: Komm, trau dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Leigh
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hatte nicht zugehört. Er war aus irgendeinem Grund von der Geigenmusik der Band fasziniert.
    Bevor Lee Katy noch einmal fragen konnte, kam Ben mit Peter im Schlepptau zum Tisch zurück. Sie setzten sich, und Peter griff nach seinem Weinglas. Ben nahm Katys Hand und nickte, und sie gab ihm einen leichten Kuss auf die Lippen und wandte sich dann an ihre Freunde. „Wir wollen euch etwas sagen."
    Lees Herz begann heftig zu klopfen. Es konnte nur eins sein. Das, was sich Katy und Ben seit über einem Jahr von ganzer Seele wünschten.
    „Wir sind schwanger." Katy schenkte allen ein strahlendes Lächeln.
    Der Lärm, der daraufhin am Tisch ausbrach, verursachte einiges Befremden bei den anderen Gästen, aber das war ihnen egal. Es war die schönste Nachricht seit Ewigkeiten. Kein Kind kann sich bessere Eltern wünschen, fand Lee, und prompt liefen ihr wieder Tränen über die Wangen. Sie sprang auf, um ihre Freunde zu umarmen, und stieß dabei gegen Trevor, Susan und Peter. Alle lachten und weinten, umarmten sich und drückten sich voller Glück. Und auf einmal befand Lee sich in Trevors Armen. Ihre Blicke trafen sich, und alles um sie herum verschwand plötzlich wie in einem Nebel. Es gab nur Trevor für Lee, und sie wüsste, das Glück war zum Greifen nahe. Doch ihre Liebe hatte keine Zukunft.
    Trevor beugte sich zu ihr, um sie zu küssen, aber sie wandte sich ab und löste sich aus seiner Umarmung.
    „Entschuldige", sagte sie leise.
    Sie hörte ihn nach ihr rufen, während sie hinauslief. Sie kam am Ausgang an und blieb abrupt stehen, weil genau vor dem Festsaal die Braut stand, bereit, ihren Brautstrauß zu werfen. Ein Dutzend lediger Frauen machten Scherze und versuchten, voreinander zu verbergen, wie sehr sie diejenige sein wollten, die den Strauß auffing. Lee konnte das nicht mit ansehen. Sie ging schneller und war bestrebt, durch die Frauengruppe hindurchzukommen, ohne zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das Brautbouquet traf sie ziemlich unsanft am Hinterkopf.
    Trevor küsste Katy und umarmte sie liebevoll. Er freute sich von ganzem Herzen für sie und Ben. Aber es war schon ein komisches Gefühl. Jetzt würde plötzlich ein Kind da sein. Es würde alles verändern, und nicht nur für die Eltern des kleinen Wesens. Ihre Clique würde nicht mehr die gleiche sein, und das machte Trevor ein wenig traurig. Aber nichts blieb jemals gleich. Menschen wurden erwachsen - oder wenigstens älter.
    „Trevor, wo ist Lee hingegangen?"
    „Ich glaube, zur Toilette."
    Katy runzelte besorgt die Stirn. „Geht es ihr gut?"
    „Soweit ich weiß, ja."
    Sie nahm seine Hand. „Schau nach ihr, ja?"
    Er lächelte. „Du wirst die beste Mutter aller Zeiten sein."
    „Das weiß ich nicht, aber das Baby wird niemals Liebe und Aufmerksamkeit vermissen. Stimmt' s, Onkel Trevor?"
    „Da kannst du Gift drauf nehmen."
    „Und jetzt geh Lee suchen."
    Er bannte sich einen Weg an den festlich gedeckten Tischen vorbei, den livrierten Kellnern und einer Gruppe kichernder Frauen. Vor dem Festsaal entdeckte er die Braut und den Bräutigam, die sich unter der Treppe heimlich küssten. Es war nicht die gleiche Art Kuss, die sie sich vor dem Altar gegeben hatten. Dieser gehörte eher zu den Flitterwochen als zur Hochzeit.
    Während Trevor weiterging, überlegte er, dass er für seine Flitterwochen wieder ans Meer fahren würde. Er blieb abrupt stehen.
    Seine Flitterwochen? War er verrückt geworden? Hatte man ihm irgendetwas ins Wasser getan?
    „Was ist los?" Lee stand vor der Tür zur Damentoilette. Sie sah ihn mit einem seltsamen Ausdruck an, als ob sie erraten hätte, was ei dachte und seinen Einfall ebenso unheimlich fand wie er.
    „Nichts. Alles okay. Und wie geht's dir?"
    „Alles okay."
    „Gut", erwiderte er, aber irgendwie klang ihre Beteuerung nicht sehr ehrlich. Er bemühte sich, sozusagen zwischen den Zeilen zu lesen, wurde aber einfach nicht schlau aus ihr. Doch das war ihm bei Frauen ja noch nie gelungen.
    „Lass uns lieber wieder hineingehen", schlug Lee vor. Sie klang jetzt genauso unbehaglich, wie er sich fühlte. „Es sei denn, du ..." Sie blickte zur Herrentoilette.
    „Nein, nein. Wir können gehen."
    „Okay."
    Keiner von ihnen rührte sich. Sie standen da und sahen sich unverwandt an. Unzählige unbeantwortete Fragen hingen in der Luft.
    Er hielt das nicht aus und wandte als Erster den Blick ab. „Eine tolle Neuigkeit, das mit Katy, was?"
    „Ja, das stimmt." Wenn er sich nicht sehr irrte, klang Lee nun ziemlich

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