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Komm, trau dich

Komm, trau dich

Titel: Komm, trau dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Leigh
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ist."
    „Hat sie etwas gesagt wegen ..."
    Schweigen.
    „Wegen was, Katy?"
    „Nichts."
    „Katy, komm schon."
    „Nein, ich kann nicht. Es tut mir Leid, dass ich es erwähnt habe."
    „Zwing mich nicht, zu dir nach Haus zu kommen."
    „Verdammt", fluchte Katy leise. „Sie wird mich umbringen, wenn sie das erfährt."
    „Ich werde ihr nichts sagen. Ehrenwort."
    „Es ist nichts Besonderes. Sie macht sich nur Gedanken darüber, ob ihr beide ..."
    „Ob wir was?"
    „Ob ihr mehr sein könntet als nur Freunde."
    „Willst du das bitte noch einmal sagen? Aber nicht auf Chinesisch."
    „Mehr als Freunde", wiederholte Katy und fügte hinzu: „die Sex miteinander haben. Hast du es jetzt kapiert?"
    „Du meinst ein richtiges Liebespaar?" fragte er verblüfft.
    „Ja, so was soll schon mal vorgekommen sein. Trevor, es ist ja nicht so, dass sie dich um eine Niere bittet."
    „So ist das. Da hab ich ja ziemlich danebengelegen."
    „Womit?"
    „Ich dachte, sie wollte, dass wir aufhören, miteinander zu schlafen.
    Darauf dass sie mehr möchte, wäre ich nie gekommen."
    „Ich bin mir da auch nicht sicher, Trevor. So deutlich hat sie es mir nicht gesagt. Aber ich weiß ganz genau, dass sie dich nicht offen fragen wird."
    „Warum nicht?"
    „Du fragst, warum nicht?" Katy stöhnte gereizt auf. „Weil du Trevor bist, deswegen."
    „Ach so, deshalb." Er begriff genau, was Katy meinte.
    Katy seufzte. „Hätte ich bloß meinen Mund gehalten."
    „Nein, ich bin froh, dass du es mir gesagt hast. Ehrlich."
    „Jeder, der Lee und dich zusammen sieht, würde euch für ein richtiges Liebespaar halten. Du verbringst doch deine ganze Freizeit mit ihr, oder?"
    „Stimmt, aber das habe ich schon immer getan."
    „Genau. Und wie ist es für dich, wenn sie mal nicht zur Verfügung steht? Fühlst du dann nicht, dass dir etwas Wichtiges fehlt?"
    Ihm fiel der entsetzliche Augenblick gestern Abend ein, als er geglaubt hatte, dass Lee ihn loswerden wollte.
    „Dachte ich mir' s doch", sagte Katy. „Und jetzt stell dir noch etwas vor. Stell dir vor, Lee wäre wieder mit Carl zusammen. Was empfindest du?"
    Er fühlte sich verraten, tödlich verletzt und bereit, Carl eigenhändig umzubringen. „Ich verstehe, was du meinst."
    „Okay. Oh, Trevor, sei bitte vorsichtig. Übereil nichts. Alles wird gut gehen, du wirst sehen."
    „Ich hoffe, dass du Recht hast."
    Das Taxi war fast am Plaza angekommen. Verdammt, er wollte das Interview jetzt nicht machen. Er musste über so vieles nachdenken.
    „Katy, ich muss los. Aber mach dir keine Sorgen. Du hast das Richtige getan."
    „Lieber Himmel, das hoffe ich. Halt mich auf dem Laufenden."
    „Okay." Ein uniformierter Portier öffnete ihm die Tür. „Ich ruf später wieder an", sagte Trevor ins Handy und beendete die Verbindung. Er gab dem Fahrer viel zu viel Geld, aber das war ihm egal. Er hatte nur das im Kopf, was Katy ihm gesagt hatte und wie er darauf reagiert hatte. Was ihn am meisten erschreckte, war, dass er anfing, wie seine Mutter zu denken.
    Er ging zum Eingang des Hotels, blieb stehen und starrte blicklos eine große Topfpflanze an. Was hatten sie sich da nur eingebrockt?
    Sie hätten nie etwas verändern dürfen. So wundervoll es auch war, mit Lee zu schlafen, und „wundervoll" war eine krasse Untertreibung, es glich nicht aus, was es aus ihm gemacht hatte - einen unlogischen, Besitz ergreifenden Idioten. Er konnte Geschehenes nicht ungeschehen machen, aber er konnte Lee wieder ein Freund sein ohne Sex. Lee würde das schon verstehen. Sie musste einfach. Er wollte sie auf keinen Fall verletzen, aber er könnte es auch nicht ertragen, sie zu verlieren.
    Das Interview war erstaunlich gut verlaufen. Die Überraschung war nicht, dass Coppola faszinierend war - davon war Trevor ohnehin überzeugt gewesen -, sondern dass er solch ein Einfühlungsvermögen besaß, gleich zu erkennen, dass Trevor Sorgen hatte und dass diese Sorgen mit einer Frau zu tun hatten.
    Beim Lunch, bei dem Trevor einige der besten Weine seit langer Zeit gekostet hatte, hatte er zugegeben, dass Frauen und Ehe ein Buch mit sieben Siegeln für ihn seien. Coppola hatte lange mit ihm geredet, vor allem darüber, wie glücklich ein Mann sich schätzen konnte, der die richtige Frau fand, und dass allein das die ganze Welt für ihn verändern konnte. Ein Mann konnte, ob verheiratet oder nicht, diese Erfahrungen machen, aber wenn er allein war, blieb alles sozusagen in Schwarzweiß. Nur durch die Augen einer Frau konnte er den Dingen

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