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Komm, trau dich

Komm, trau dich

Titel: Komm, trau dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Leigh
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erhört.
    „Hallo?"
    „Ich bin's", sagte er. „Hast du was dagegen, wenn ich kurz rüberkomme?"
    „Ich weiß nicht, Trevor. Ich habe ziemlich viel zu tun."
    „Ich muss dich sprechen, Kleines. Ich würde dich nicht bitten, wenn es nicht wichtig wäre."
    Lee antwortete eine ganze Weile nicht. So lange, dass inzwischen der Aufzug das Erdgeschoss erreicht hatte. „Gut", sagte sie schließlich.
    „Komm ruhig."
    „Danke, bin gleich da." Er trat in den Aufzug. Dreißig Sekunden später war Trevor vor ihrer Tür. Die Erleic hterung, Lee gleich zu sehen, bei ihr zu sein, rief eine intensive körperliche Empfindung hervor. Sein Herz klopfte ruhiger, und seine Angst verschwand.
    Lee öffnete, und schon küsste er sie. Der Kuss war lang und innig.
    Trevor legte die Hände auf ihren unglaublich hübschen Po, hob sie hoch und drehte sich mit ihr herum, so dass er die Tür mit dem Fuß zukicken konnte. Inzwischen hörte er nicht auf, sie zu küssen, und genoss ihren Geschmack, ihren Duft. Seine Sorgen waren vergessen, seine gute Laune kehrte zurück. Es musste Zauberei sein.
    Erst nach einer ganzen Weile hob er den Kopf. Sie sah so wunderschön aus, wie sie ihn, blinzelnd vor Erstaunen, ansah.
    „Von wo hast du angerufen?"
    „Von hier unten."
    Aufmerksam betrachtete sie ihn. „Hast du getrunken?"
    „Ja."
    „Oh", sagte sie und hob die Augenbrauen. „Einen besonders guten Jahrgang?"
    „Keinen Wein, meine Liebe, sondern Stärkeres."
    „Aha."
    „Ich habe mit Doris zu Mittag gegessen."
    „Aha", wiederholte sie, aber dieses Mal klang es verständnisvoll.
    „Du siehst also, warum ich unbedingt herkommen musste."
    Sie löste sich aus seiner Umarmung. „Kann ich dir etwas Kaffee bringen?"
    „Nein. Doch. Entkoffeinierten."
    „Schieß los", forderte sie ihn auf und machte sich auf den Weg in die Küche.
    Er blieb kurz stehen, um die Kater zu streicheln, und folgte ihr dann.
    „Na?" Sie holte die Kaffeebüchse aus dem Schrank. „Spuck' s schon aus."
    „Sie macht's schon wieder", erklärte er und lehnte sich an den Kühlschrank. „Diesmal ist es ein Franzose namens Didier."
    „Didier?"
    „Genau das hab ich auch gesagt."
    „Und wo sind wir jetzt angekommen? Bei Nummer sechs?"
    „Wenn ich mich nicht verzählt habe, ja. Sie heiraten nächsten Monat und fliegen dann nach Frankreich, wo er ein Haus hat."
    „Eins muss man ihr aber lassen", sagte Lee, während sie Wasser in die Kaffeemaschine füllte. „Sie sucht sich immer wohlhabende Männer aus."
    Er lachte. „Ja, sie hat eine Kunst daraus gemacht."
    „Vielleicht sollte sie es lehren? An der Uni gibt es jetzt Flirt-Unterricht, warum also nicht auch Kurse darüber, wie man sich einen reichen Mann angelt?"
    „Ich werde es ihr vorschlagen. Aber Heiraten scheint ein Vollzeitjob zu sein. Ich glaube nicht, dass sie genug Zeit dafür haben wird."
    Lee lächelte, aber irgendwie erreichte ihr Lächeln nicht die Augen.
    Er betrachtete sie besorgt. „Du bist immer noch krank, stimmt' s?"
    „Ich? Nein, überhaupt nicht."
    Aber sie sah ihn nicht an dabei, und sie hatte es so eilig, die Worte herauszukriegen, dass sie sich fast verhaspelte.
    „Lee, bist du heute zu Hause geblieben?" Er streckte die Hand aus und fühlte ihre Stirn. Kein Fieber. Aber Lee entzog sich ihm abrupt, als ob sie seine Berührung nicht ertragen könnte.
    Trevor spürte, dass die Angstgefühle von vorhin sich wieder regten und sein Magen sich schmerzhaft zusammenzog. Und plötzlich wurde ihm alles klar. Sie wollte ihn nicht hier haben. Sie war nur bereit gewesen, ihn zu sehen, weil er ihr praktisch keine andere Wahl gelassen hatte. Da war er sich sicher, weil er die Zeichen kannte.
    Normalerweise war er derjenige, der sich so benahm — kurz bevor er eine Beziehung abbrach.
    Er ging aus der Küche, stellte sich vor ihre Bücherregale und gab vor, die Buchrücken zu studieren. Panik drohte ihn zu überwältigen.
    Sie wollte ihn nicht mehr. Nein, das war es nicht. Sie wollte ihn nicht mehr als Liebhaber. Ihre Freundschaft war noch intakt, bestimmt. Ihre Freundschaft würde niemals enden.
    Aber sollte er jetzt nicht mehr mit ihr schlafen dürfen? Nicht mehr ihren nackten, warmen, wunderschönen Körper neben seinem fühlen?
    Sie nicht mehr betrachten dürfen, während sie schlief und so unschuldig und verletzlich aussah, dass sein Herz jedes Mal überquoll vor Zärtlichkeit?
    „Gehst du?" fragte sie.
    „Ich will eigentlich nicht", erwiderte er rau.
    „Nun, ich denke, deine Mutter wird dir

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