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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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am Ende der Welt – einen Film mit dem Titel Delta Blood. Das Skript habe ich persönlich umgestaltet. Aus wertlosem Müll habe ich etwas Spirituelles geschaffen.«
    »Ich liebe Spirituelles über alles«, gurrte sie. Sie nahm sich ein neues Glas Champagner von einem Tablett und musterte bei dieser Gelegenheit verstohlen Sarah Fargate-Smyths spiralig gestreiftes Taftkleid. War das ein Adolfo- oder ein Valentino-Modell?
    »Ich möchte Delta Blood allegorisch verstanden wissen, als zentrale Aussage über das Leben und den Tod.« Er gestikulierte in theatralischer Manier mit seinem Glas herum, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten. »Der ewige Kreislauf der Natur … Verstehen Sie?«
    »Der ewige Kreislauf der Natur ist mein Spezialgebiet.« Einen kurzen Augenblick schien sein Blick sie zu durchbohren, dann kniff er die Augen zu. »Ihre Aura ist so stark, daß es mir den Atem raubt. Mit der geringsten Bewegung Ihres Kopfes lassen Sie die Luft ringsum vibrieren.« Er preßte die Hand an die Wange. »Ich habe mich noch nie in einem Menschen getäuscht. Fühlen Sie nur meine Haut. Sie ist ganz klamm.«
    Sie lachte. »Vielleicht sind die Garnelen schon ein bißchen hinüber?«
    Er ergriff ihre Hand und küßte ihr die Fingerspitzen. »Oh, die Liebe! Ja, ich bin verliebt. Ich muß Sie unbedingt mit in meinem Film haben. Vom ersten Augenblick an habe ich gewußt, daß Ihnen die Rolle der Lucinda auf den Leib geschneidert ist!«
    Francesca erwiderte mit gespieltem Erstaunen: »Ich bin doch keine Schauspielerin. Wie kommen Sie denn darauf?«
    Er runzelte die Stirn. »Ich kenne kein Schubladendenken. Sie sind das, als was ich Sie empfinde. Ich sage meinem Produzenten, daß ich mich weigere, den Film ohne Sie zu drehen.«
    »Finden Sie das nicht ein bißchen übertrieben?« fragte sie lächelnd. »Sie kennen mich noch keine fünf Minuten!«
    »Ich kenne Sie mein ganzes Leben lang, und ich verlasse mich stets auf meinen Instinkt: Das unterscheidet mich von den anderen.« Er formte die Lippen zu einem vollendeten Oval und blies den zweiten Ring in die Luft. »Die Rolle ist zwar klein, aber denkwürdig. Ich experimentiere mit dem Konzept der Zeitreise – sowohl im physischen als auch im metaphysischen Sinn. Es geht um eine Plantage in den Südstaaten, zuerst im neunzehnten Jahrhundert, auf dem Höhepunkt ihrer Blüte, dann in der heutigen Zeit, dem Verfall preisgegeben. Ich möchte Sie am Anfang in verschiedenen kurzen, aber sehr denkwürdigen Szenen einsetzen. Sie sollen ein unschuldiges junges Mädchen spielen, das aus England auf die Plantage kommt. Sie spricht nie ein Wort, aber ihre Gegenwart beansprucht die ganze Leinwand. Diese Rolle könnte Ihre Visitenkarte werden, falls Sie ernsthaft an einer Karriere beim Film interessiert sind.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde überkam Francesca die große, wilde Versuchung. War das die Antwort auf ihre finanziellen Schwierigkeiten? Die Kunst der Darstellung hatte sie von jeher gereizt. Sie dachte an ihre Freundin Marisa Berenson, die ein angenehm sorgenfreies Leben mit ihrer Filmkarriere hatte. Gleich darauf hätte sie über ihre Naivität beinahe laut lachen können. Seriöse Regisseure würden wohl kaum mit Filmrollen bei wildfremden Frauen auf irgendwelchen Cocktailpartys hausieren gehen.
    Byron hatte ein kleines, in Leder gebundenes Notizbuch aus der Brusttasche gezogen und kritzelte etwas mit einem goldenen Füllfederhalter hinein. »Morgen fliege ich in die Staaten,
deshalb rufen Sie mich bitte vormittags in meinem Hotel an. Hier ist meine Adresse. Lassen Sie mich nicht im Stich, Francesca. Meine ganze Zukunft hängt von Ihrer Entscheidung ab. Lassen Sie sich nicht die Chance entgehen, an einem großen amerikanischen Streifen mitzuwirken!«
    Sie nahm den Zettel entgegen und steckte ihn ein. Gerade konnte sie sich noch die Bemerkung verkneifen, dem Titel nach zu urteilen, dürfe es sich wohl kaum um ein großes Leinwandepos handeln. »Schön, Sie kennengelernt zu haben, Lloyd, aber ich bin nun mal keine Schauspielerin.«
    Er drückte sich beide Ohren zu. »Keine negativen Gedanken, bitte! Ein kreativer Geist darf keine negativen Gedanken aufkommen lassen. Rufen Sie mich am Vormittag an, Darling. Ich muß Sie einfach dabeihaben.«
    Damit entließ er sie und kehrte zurück an Mirandas Seite. Im selben Moment legte sich eine Hand auf Francescas Schulter. Eine Stimme flüsterte ihr ins Ohr: »Er ist nicht der einzige, der dich unbedingt haben muß!«
    »Nicky Gwynwyck, du

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