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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Kritiker begeistern, und die Regisseure würden sich um sie reißen. Phantastische Partys, eine steile Karriere und ein Haufen Geld … Das war es, was ihrem Leben bisher fehlte, das gewisse »Etwas«, das sie nicht hatte definieren können. Wieso war sie nicht früher darauf gekommen?
    Mit den Fingerspitzen strich sie sich das Haar aus dem Gesicht. Sie gratulierte sich, wie schlau sie das Problem gelöst hatte, Geld für den Flug aufzutreiben. Es war ein Jux gewesen, nachdem sie ihre anfänglichen Hemmungen überwunden hatte. Viele Damen der Gesellschaft verkauften ihre Designer-Kleidung an Secondhand-Läden. Warum hatte sie das nicht schon früher getan? Von dem Erlös hatte sie sich ein Ticket erster Klasse geleistet und die drückendsten Schulden beglichen. Schlagartig wurde ihr klar, daß die meisten sich unnötig schwertun mit ihren finanziellen Angelegenheiten. Man mußte sich nur etwas einfallen lassen. Sie haßte es ohnehin, Kleider aus der vergangenen Saison noch einmal zu tragen. Sobald die Filmgesellschaft ihr die Reisekosten erstattete, konnte sie ja eine neue Garderobe zusammenstellen.
    Der Wagen bog in eine eichengesäumte Allee. Ein restauriertes, hochherrschaftliches dreistöckiges Backsteinhaus tauchte auf, das Dach über der Veranda ruhte auf sechs anmutigen kannelierten Säulen. Bald entdeckte Francesca auch jede Menge Last- und Lieferwagen aus diesem Jahrhundert,
die gleich neben dem Bau aus der Vorkriegszeit parkten. Die schienen hier genauso fehl am Platz wie die Mitglieder der Filmcrew, die in Shorts und T-Shirts, mit nacktem Oberkörper oder rückenfreien Tops herumliefen.
    Der Fahrer brachte den Wagen zum Stehen und drehte sich zu ihr um. An seinem Hemdkragen trug er einen Button zur Zweihundertjahrfeier. Ganz oben stand zu lesen »1776–1976«, in der Mitte »AMERIKA« und darunter »LAND DER UNBEGRENZTEN MÖGLICHKEITEN«. Seit ihrer Landung auf dem Kennedy-Airport hatte Francesca überall Hinweise auf die Zweihundertjahrfeier gesehen. Jeder Kiosk war übersät mit Souvenirbuttons und billigen Plastiknachbildungen der Freiheitsstatue. In Gulfport waren ihr sogar Hydranten ins Auge gefallen, die wie die Freiwilligen aus dem Unabhängigkeitskrieg angemalt waren. Für einen Besucher aus einem so alten Land wie England wirkte das alles reichlich übertrieben, dieses Getue um zweihundert Jahre.
    »Achtundvierzig Dollar«, sagte der Fahrer in breitestem Amerikanisch, so daß sie ihn kaum verstand.
    Sie kramte in ihrem amerikanischen Geld, gab ihm lächelnd fast ihre gesamte Barschaft, dazu ein großzügig bemessenes Trinkgeld. Sie griff nach ihrem Kosmetikköfferchen und kletterte aus dem Taxi.
    »Francesca Day?« Über den Rasen kam ihr eine junge Frau mit krausem Haar und baumelnden Ohrringen entgegen.
    »Ja?«
    »Hallo, ich bin Sally Calaverro. Willkommen am Ende der Welt! Ich erwarte Sie umgehend in der Garderobe.«
    Der Fahrer setzte den Vuitton-Koffer zu Francescas Füßen ab. Sie musterte Sallys zerknitterten Baumwollrock, zu dem sie völlig unpassend ein braunes Netzhemd ohne BH darunter trug. »Das ist unmöglich, Miss Calaverro«, erwiderte sie, »sobald ich mit Mr. Byron gesprochen habe, gehe ich ins Hotel und schlafe erst mal. In den letzten vierundzwanzig Stunden
habe ich nur kurz im Flugzeug geschlafen, und ich bin entsetzlich müde.«
    Völlig ungerührt fuhr Sally fort: »Dann muß ich Sie leider noch länger beanspruchen, aber ich versuche, es möglichst schnell zu machen. Lloyd Byron hat den Drehbeginn vorverlegt, bis morgen früh muß Ihr Kostüm fertig sein.«
    »Aber das ist doch völlig absurd! Morgen ist Samstag. Ich brauche ein paar Tage, um mich zu erholen. Ich kann doch nicht auf der Stelle mit der Arbeit anfangen.«
    Sallys gute Laune verflog. »So ist’s nun mal im Showbusineß. Rufen Sie Ihren Agenten an!« Sie sah auf den Vuitton-Koffer und winkte jemandem, der hinter Francesca stand.
    »Hey, Davey, trag ihr doch mal die Klamotten in den Hühnerverschlag!«
    »In den Hühnerverschlag?« echote Francesca. »Ich weiß nicht, was hier los ist, aber ich will sofort in mein Hotel!«
    »Ja, ja, wollen wir das nicht alle?« Sallys Lächeln grenzte jetzt fast an Unverschämtheit. »Keine Angst, es ist kein richtiger Hühnerverschlag. Wir wohnen alle in dem Haus nebenan. Es ist ein ehemaliges Sanatorium; da stehen noch die Krankenhausbetten drin. Wir sagen Hühnerverschlag dazu, weil es so aussieht. Es ist gar nicht so übel, wenn man sich nicht an ein paar Kakerlaken

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