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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Hab’ mir alles wieder rausgeschwitzt.«
    Skeet sah auf. »Grrrr!«
    »Was, zum Teufel, soll das heißen?«
    »Nix, Dallie. Ich habe nur das Gefühl, der blaue Montag hat dich wieder mal erwischt.«
    Dallie nahm einen Schluck Kaffee. »Das ist ganz normal am Ende der Spielzeit – zu viele Motels, zuviel unterwegs.«
    »Ja, besonders, wenn man nicht die geringste Tuchfühlung zu den größeren Turnieren aufgenommen hat.«
    »Ein Turnier bleibt ein Turnier.«
    »Red doch keinen Scheiß!« Skeet widmete sich seinem Steak. Ein paar Minuten herrschte Schweigen.
    Dann meinte Dallie: »Ob Nicklaus auch den blauen Montag kriegt?«
    Skeet haute mit der Gabel auf den Tisch. »Fang nicht wieder mit Nicklaus an! Immer wenn du an den denkst, ist deine ganze Kondition zum Teufel.«
    Dallie schob seine Tasse beiseite und nahm die Rechnung. »Los, gib mir mal ’n paar Muntermacher!«
    »Mensch, Dallie, ich denke, du wolltest mit dem Mist aufhören?«
    »Du willst doch, daß ich heute im Rennen bleibe, oder?«
    »Ja, natürlich will ich das, aber deine Methode gefällt mir nicht!«
    »Hör schon auf, und gib mir endlich die Scheißpillen!«
    Kopfschüttelnd kam Skeet der Aufforderung nach, holte die schwarzen Kapseln aus der Tasche und legte sie auf den Tisch.
Dallie schnappte sie sich und schluckte sie. Der Witz an der Sache war ihm durchaus klar: Einerseits tat er alles, um sich körperlich fit zu halten, andererseits trieb er furchtbaren Raubbau an seinem Körper, in Form von durchzechten Nächten und dieser kleinen »Hausapotheke«, die Skeet immer dabeihaben mußte. Dallie starrte das Geld an, das vor ihm auf dem Tisch lag. Die Beaudines wurden alle nicht alt.
     
    »Dieses Kleid ist gräßlich!«
    Francesca betrachtete sich in dem großen Spiegel, der auf einem zum Kostümfundus umfunktionierten Anhänger stand. Damit ihre Augen auf der Leinwand größer wirkten, hatte man sie mit Lidschatten und dicken Wimpern verbessert, das Haar war jetzt in der Mitte gescheitelt, fiel ihr weich über die Schläfen und in kleinen Löckchen über die Ohren.
    Der historische Stil schmeichelte ihr, daher brauchte sie sich nicht mit dem Mann herumzustreiten, der sie gerade frisiert hatte. Aber das mit dem Kleid war eine ganz andere Sache. Auf ihr modebewußtes Auge mußte der Taftrock in geschmacklosem Rosa wie ein ekelhaft süßes Cremetörtchen wirken. Das Mieder saß so stramm, daß sie kaum Luft bekam, und das Fischbein drückte ihre Brüste so weit nach oben, daß außer den Brustwarzen alles hervorquoll. Das Kleid wirkte gleichzeitig kitschig und ordinär, sah überhaupt nicht aus wie Marisa Berensons Kostüm in Barry Lyndon.
    »Es entspricht nicht meinen Vorstellungen, ich kann es unmöglich tragen«, sagte sie mit Nachdruck. »Sie müssen etwas unternehmen.«
    Sally Calaverro biß einen rosa Faden ab, etwas heftiger als nötig. »Dieses Kostüm wurde für die Rolle entworfen.«
    Francesca machte sich Vorwürfe, daß sie bei der Anprobe tags zuvor dem Kleid nicht genügend Beachtung geschenkt hatte. Aber aufgrund ihrer Erschöpfung und der Tatsache, daß Lloyd Byron trotz ihrer Beschwerde wegen der unzureichenden
Unterbringung stur geblieben war, hatte sie kaum hingesehen. Jetzt blieb ihr nur noch knapp eine Stunde bis zur ersten Einstellung ihrer drei Szenen. Wenigstens die Männer waren zuvorkommend gewesen. Sie hatten ihr ein komfortableres Zimmer mit Bad beschafft und ihr ein Essen mit dem ersehnten Gin und Tonic auf dem Tablett gebracht. Auch wenn der »Hühnerverschlag« mit den kleinen Fenstern und Sperrholzmöbeln eine furchtbare Zumutung war, geschlafen hatte sie wie ein Stein und war sogar voller Erwartung aufgewacht. Und jetzt dieses Kostüm!
    Sie versuchte, Sally auf ihre Seite zu ziehen. »Sie haben doch sicher noch etwas anderes? Rosa trage ich nämlich nie.«
    »Lord Byron will dieses Kleid, ich kann nichts dagegen tun.« Sally schloß die Haken am Rücken, zog den Stoff dabei fester zusammen als nötig.
    Francesca stöhnte leise, weil sie sich eingeengt fühlte. »Und warum nennen Sie ihn Lord Byron? Das ist doch lächerlich!«
    »Die Frage beweist nur, daß Sie ihn nicht gut kennen.«
    Aber Francesca ließ sich weder durch die Kostümbildnerin noch durch das Kleid die gute Laune verderben. Die arme Sally mußte ja den ganzen Tag in diesem Anhänger arbeiten. Das konnte einem schon aufs Gemüt schlagen. Francesca dachte an ihre Rolle in diesem prestigeträchtigen Leinwandepos. Und sie sah ja so überwältigend aus,

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