Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
mal dagewesen wäre. Mit all seiner Erfahrung traf er auf ihre Künste. Es war ein vollkommener Kuß, heiß und sexy, zwei Profis waren da am Werk, es durchrieselte beide bis in die Zehenspitzen. Andere stoßen mit den Zähnen oder mit den Nasen zusammen, diesen beiden Experten konnte das nicht passieren. Die Meisterin der Verführung hatte ihren Meister gefunden. So wunderbar hatte Francesca sich noch nie gefühlt; sie hatte weiche Knie und eine Gänsehaut und freute sich, daß sie kein Versprechen gegeben hatte, das zu halten sie nicht bereit war.
    Der Druck des Kusses ließ nach, sie fuhr mit der Zungenspitze über seine Unterlippe. Ganz langsam zog sie sich zurück. »Auf Wiedersehen, Dallie«, sagte sie leise. Die grünen Katzenaugen glitzerten gefährlich. »Wenn du das nächste Mal in Cap Ferret bist, komm bei mir vorbei.«
    »Eigentlich sollte ich mich dran gewöhnt haben«, sagte Skeet, als Dallie wieder hinter das Steuer kletterte. »Und trotzdem faß’ ich es nicht. Die fallen alle über dich her, reiche, arme, häßliche, tolle. Völlig schnuppe. Wie Tauben, die den heimischen Schlag zum Brüten suchen. Du hast Lippenstift am Mund.«
    Dallie wischte sich den Mund mit dem Handrücken und betrachtete die blasse Schmiere. »Eindeutig importierte Ware«, murmelte er.
    Francesca sah den Buick wegfahren und unterdrückte ein absurdes Gefühl des Bedauerns. Sie schleppte sich mit ihrem Gepäck zu einem Taxistand. Ein einziges gelbes Taxi wartete. Der Fahrer verstaute ihre Sachen im Kofferraum. »Wohin soll’s denn gehen, Ma’am?«
    »Ich weiß, es ist schon spät, aber glauben Sie, Sie finden einen Secondhand-Laden, der noch offen hat?«
    »Was für einen?«
    »Einen Secondhand-Laden für Designer-Moden und für einen außergewöhnlichen Koffer.«

9
    New Orleans – ein Juwel im Land des Mississippi, Stadt des »Old Man River«, Hochburg der Schmiedeeisenkunst, heiße Nächte, heißer Jazz und heißblütige Frauen – jeder Tourist knüpft hohe Erwartungen an diese einzigartige Stadt. Der »Blue Choctaw« dürfte alle schwer enttäuschen. Versiffte Kneipen dieser Kategorie findet man in den Hafenvierteln und Slums jeder x-beliebigen Stadt. Er liegt in der Gegend, in die sich ein braver Bürger nicht nach Einbruch der Dunkelheit verirrt, die Straßenlaternen sind größtenteils zerbrochen, in den Straßen häuft sich der Müll, und leichte Mädchen gehen hier ungestört ihrem Gewerbe nach.
    Unschuldige Mädchen hatten im »Blue Choctaw« nichts verloren. Die männlichen Stammgäste suchten eine andere Art von Gesellschaft. Bonni und Cleo, zwei Halbprofessionelle, grell geschminkt und penetrant nach billigem Parfüm duftend, waren genau nach dem Geschmack der hier verkehrenden Männer. Herrlich fluchen konnten sie auch.
    Bonni rührte mit dem kleinen gelben Plastikspieß in ihrem Cocktail herum und linste zu ihrer Freundin und Rivalin Cleo Reznyak hinüber, die sich eben auf recht unzweideutige Weise an Tony Grasso heranmachte. Tony steckte gerade eine Münze in die Jukebox und drückte die Taste C-24. Heute abend war die Atmosphäre in der nikotinverpesteten Luft zum Schneiden dick, es lag mehr Aggression in der Luft als sonst.
Warum, konnte Bonni nicht einmal sagen. War es die drückende, schwüle Luft? Oder die Tatsache, daß Bonni letzte Woche dreißig geworden war und sich keinen Illusionen mehr hingab? Sie war weder klug noch besonders schön, ihr fehlten also beide Eigenschaften, aus denen sie hätte Kapital schlagen können. Sie hauste in einem Wohnwagen und wußte, daß sie ihre Lage nicht verbessern konnte.
    Im »Blue Choctaw« suchte ein Mädchen wie Bonni ein bißchen Abwechslung vom grauen Alltag. Hier fand sie immer mal wieder einen großzügigen Kavalier, der ihre Zeche bezahlte, sie mit in sein Bett nahm und ihr am nächsten Morgen eine Fünfzigdollarnote hinlegte. Einer von diesen potentiellen Kunden saß jetzt an der Bar und beäugte Cleo.
    Bonni und Cleo hatten eine Absprache getroffen. Gegen neue Frauen hielten sie zusammen, und sonst machten sie sich gegenseitig keine Kavaliere abspenstig. Dieser hier aber weckte Bonnis professionelles Interesse. Der sah nach Geld aus, das war genau der Richtige für einen gelungenen Abend. Und Cleo hatte sich in letzter Zeit mehr Männer geangelt, als ihr fairerweise zustanden, dieser Tony gehörte auch dazu. Bonni hatte die Nase gestrichen voll.
    »Hi«, sagte sie, als sie sich auf den Barhocker neben ihm setzte. »Sie sind doch neu hier, nicht?«
    Er

Weitere Kostenlose Bücher