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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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zerknüllte Papiertaschentücher aus der Tasche und warf sie ihr in den Schoß. »Geh lieber hinters Haus.« Sie sah die Taschentücher an, dann Dallie und mußte wieder schluchzen.
    Dallie kaute. »Dein einheimisches Mascara taugt wohl nicht viel, was?«
    Sie sprang auf und schrie erbost: »Sie finden das wohl amüsant, wie? Sie finden es saukomisch, daß ich hier in dieses schreckliche Kleid eingezwängt bin und nicht nach Hause kann und Nicky mit einer fürchterlichen Mathematikerin durchgebrannt ist …«
    »Aha!« Bevor Francesca Protest einlegen konnte, hatte Dallie die Schnappschlösser des Koffers geöffnet. »Was ist das denn für ein Durcheinander? Hast du da auch Jeans drin?«
    »Unter dem Zandra Rhodes.«
    »Zandrawas? Egal, ich habe die Jeans schon gefunden. Und ein T-Shirt? Trägst du T-Shirts, Francie?«
    »Da ist eine Bluse drin«, schniefte sie. »Von Halston. Und ein Gürtel von Hermès mit einer Art-deco-Schnalle. Und Sandalen von Bettega Veneta.«
    »Willst mich wohl wieder auf den Arm nehmen, was, Darling?«
    Francesca sah ihn völlig verständnislos an. Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen ab.
    Dallie seufzte. »Vielleicht findest du allein schneller, was du brauchst. Ich gehe jetzt mal gemütlich zum Wagen und warte auf dich. Mach aber nicht zu lange! Sonst macht mir Skeet die Hölle heiß.«
    »Mr. Beaudine«, druckste Francesca verlegen. »Könnten Sie vielleicht – ich glaube, ich –« Was war denn los? Es war demütigend. Wieso ließ sie sich von einem ignoranten Hinterwäldler dermaßen einschüchtern, daß sie keinen vernünftigen Satz mehr herausbringen konnte?
    »Nun spuck’s aus, Süße! Ich bin wild entschlossen, ein Mittel gegen Krebs zu finden, bevor das Jahrzehnt zu Ende geht, ersatzweise ein schönes kühles Blondes und ein Chili, bis die Landry’s Boys in der ersten Liga spielen.«
    »Aufhören!« Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Hören Sie auf damit! Ich habe keinen Schimmer, wovon Sie eigentlich reden, aber daß ich nicht allein aus diesem Kleid komme, sieht doch ein Blinder. Sie sind derjenige, der zuviel redet.«
    Dallie grinste. Plötzlich war alles wie weggeblasen, unter seinem verheerenden Lächeln schmolz sie dahin. Er schien sich wirklich königlich zu amüsieren, aber worüber, das entging ihr völlig. Irritiert fauchte sie ihn an: »Los, Beeilung! Ich kann kaum atmen.«
    »Dreh dich um, Francie. Frauen ausziehen ist meine besondere Spezialität. Davon verstehe ich noch mehr als vom Golf.«
    »Sie ziehen mich nicht aus«, giftete sie. »Reden Sie nicht so dreckig!«
    Er machte sich an den Haken zu schaffen. »Wie würden Sie’s denn nennen?«
    »Hilfestellung leisten.«
    »So wie eine Zofe?«
    »Ja, so in etwa.« Anscheinend war das schon wieder falsch gewesen, denn sie hörte ein unterdrücktes, etwas böses Lachen.
    »Irgendwie fängst du an, mir Spaß zu machen, Francie. Es passiert einem nicht jeden Tag im Leben, daß man lebendiger Geschichte begegnet.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Na, die Französische Revolution, die gute alte Marie Antoinette. ›Laß sie doch Kuchen essen‹ und so.«
    Der letzte Haken war auf. »Und was weiß jemand wie Sie über Marie Antoinette?«
    »Bis vor einer Stunde allerdings nicht viel«, antwortete Dallie.
    Sie fanden Skeet zwei Meilen weiter, er war nicht gerade erbaut. Francesca wurde auf den Rücksitz verbannt. Sie bediente sich mit einer Flasche aus der Kühltasche, ohne eine Einladung abzuwarten. Sie sagte kein Wort, genau wie er es gesagt hatte. Aber was würde er sagen, wenn er wüßte, daß sie kein Flugticket hatte? Nein, von ihr würde er nicht die Wahrheit erfahren. Sie besaß nichts mehr, keine Mutter, kein Geld, kein Zuhause, keinen Verlobten. Nur ein kleiner Rest Stolz war ihr geblieben, und den wollte sie unbedingt noch zeigen, bevor der Tag zu Ende ging. Wenn es um Dallie Beaudine ging, gewann ihr Stolz zunehmend an Bedeutung.
    Warum mußte er so toll aussehen und sich von ihren Reizen völlig unbeeindruckt zeigen? Er war einfach unwiderstehlich. Es machte sie rasend, ausnahmsweise die Waffen strecken zu müssen. Eigentlich hatte sie ja genügend andere Probleme, aber wenn es ihr nicht gelänge, Dallie Beaudine in die Knie zu zwingen, würde ihr Selbstbewußtsein schweren Schaden nehmen.
    Wie sollte sie das Geld für das Ticket auftreiben? Natürlich! Nichts einfacher als das. Warum war sie nicht gleich darauf gekommen? Sie begutachtete die Schramme am Koffer. Er hatte sie vor einem Jahr um die

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