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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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taxierte sie. Das sorgfältig aufgetürmte, blondgefärbte Haar, der violette Lidschatten und die vollen, großen Brüste verfehlten ihre Wirkung nicht. Er nickte und schien Cleo bereits vergessen zu haben.
    »Ich war ein paar Jahre in Biloxi«, antwortete er auf ihre Frage. »Was trinkst du denn?«
    Sie lächelte ihn kokett an. »Am liebsten Cocktails.« Als er einen Drink für sie bestellt hatte, fragte sie: »Sag mal, kennst du zufällig einen Typen namens Ryland? Mit dem Scheißkerl war ich verheiratet, der ist jetzt auch in Biloxi.«
    Er schüttelte den Kopf und streifte wie von ungefähr ihre Titten
mit seinem Arm. Bonni war mit der Entwicklung der Dinge zufrieden, mied aber tunlichst Cleos vorwurfsvollen Blick.
    Eine Stunde später gab es Zoff auf der Damentoilette. Bonni entschuldigte sich und behauptete, Cleos Interesse nicht bemerkt zu haben.
    Cleo sah sie mißtrauisch an. »Du weißt genau, daß mir dieser Tony auf den Keks geht. Der schimpft doch nur auf seine Alte. Hab’ schon wochenlang keinen Spaß mehr mit ihm.«
    »Der Typ an der Theke – Pete heißt er – ist auch nicht gerade amüsant«, räumte Bonni ein. Sie zog einen Flakon aus dem Handtäschchen und besprühte sich kräftig. »Das ist doch der hinterletzte Schuppen hier!«
    Cleo zog sich die Lippen nach und betrachtete ihr Werk eingehend im Spiegel. »Du sagst es, meine Liebe.«
    »Sollten wir’s mal im Norden probieren? In Chicago oder so?«
    »Ich bin eher für St. Louis. Vielleicht sind die Scheißtypen da nicht alle verheiratet.«
    Das war eins ihrer Lieblingsthemen. Auf dem Weg zum Schankraum diskutierten sie ausführlich die Vorzüge des Ölbooms in Houston, des angenehmen Klimas in Los Angeles und des Geldes in New York. Sie wußten natürlich beide, daß sie New Orleans nie verlassen würden.
    Auf der Suche nach frischer Beute merkte Bonni, daß sich irgendwas verändert hatte. Sie sah, daß viele Augen auf die Tür gerichtet waren. Sie kniff Cleo in den Arm und deutete dorthin. »Guck dir das mal an!«
    Cleo tat ihr den Gefallen und blieb wie angewurzelt stehen. »Ach du liebe Scheiße!«
    Sie haßten sie auf Anhieb. Sie verkörperte alles, was sie nicht waren: eine Frau aus den Modeseiten der Illustrierten, schön wie ein New Yorker Modell, auch in schlichten Jeans. Teuer und elegant sah sie aus, und dabei erweckte sie den Eindruck, als betrachtete sie die versammelte Gesellschaft hier als
den letzten Dreck. So eine Frau hatte im »Blue Choctaw« absolut nichts zu suchen. Und dann marschierten die beiden Männer, die sich eben noch für Bonni und Cleo interessiert hatten, direkt auf dieses Weibsstück zu.
    Francesca bemerkte nichts davon. Angestrengt bemühte sie sich, in dem dichten Zigarettennebel und dem ganzen Menschengewirr Skeet Cooper auszumachen. In ihrem Gesicht zuckte es nervös, ihre Hände waren schweißnaß. In dieser schäbigen Kneipe war sie nicht in ihrem Element.
    Lautes Lachen und ohrenbetäubende Musik drangen in ihr Ohr. Sie fühlte feindselige Blicke auf sich ruhen. Verschüchtert preßte sie ihr Kosmetikköfferchen an sich, das einzige, was sie auf dieser Welt noch besaß. Sie wollte nicht mehr an die gräßlichen Etablissements denken, zu denen der Taxifahrer sie gebracht hatte. Eins war widerlicher gewesen als das andere. Die hatten gar keine Ähnlichkeit mit den Läden in Piccadilly, wo die Angestellten gebrauchte Designermode trugen und den Kunden Tee servierten. Schließlich hatte sie sich gezwungen gesehen, sich für nur dreihundertfünfzig Dollar von ihrer Garderobe und dem teuren Koffer zu trennen – bei einem Pfandleiher. Damit mußte sie sich nun ein paar Tage über Wasser halten, bis sie Nicky erreichen konnte. Ein Koffer von Louis Vuitton voller Originalmodelle für dreihundertfünfzig Dollar! Dafür könnte sie nicht einmal zwei Nächte in wirklich erstklassigen Hotels schlafen.
    »Hi, Süße!«
    Francesca fuhr erschrocken zusammen, als die beiden verboten aussehenden Männer auf sie zusteuerten.
    »Du kannst doch sicher einen Drink vertragen? Ich und mein Kumpel Tony lassen gern was für dich springen.«
    »Nein, danke«, erwiderte sie und suchte weiter nach Skeet. Warum war er denn nicht hier? Warum hatte Dallie ihr nicht die Adresse von seinem Motel gegeben und zwang sie, hier herumzustehen? Nur mit großer Mühe hatte sie sich an den
Namen dieser Kneipe erinnern können. Nachdem sie mehrmals vergeblich versucht hatte, Nicky oder David Green oder andere Bekannte in London telefonisch zu

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