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Komm wieder zurück: Roman

Komm wieder zurück: Roman

Titel: Komm wieder zurück: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Reed
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angebracht. Dies ist ihre heimliche Sorge. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis alles verschwunden ist. Mrs Lanies Tochter ist Immobilienmaklerin, auf deren Visitenkarte steht:
Abigail Lanie, Platin-Diamant-Mitglied im Million-Dollar-Club
. Annie weiß das, weil sie ihr eine geschenkthat. Zweimal. Und immer wenn sie Annie in der Auffahrt sieht, fragt sie, ob sie bereit ist, zu verkaufen und reich zu werden. Dann würde Annie sie jedes Mal am liebsten an eine Sumpfkiefer binden und sie zwingen, die Aussicht auf unbebautes Land so lange zu genießen, bis sie die wahre Bedeutung von »reich« würdigen kann. Mrs Lanies Bäume und Mais und ein freies Feld, das ist fast alles, was Annie von ihrer Veranda aus sieht.
    »Diese Bäume sind vielleicht reif, aber ich glaube nicht, dass sie robust genug sind, um das zu überleben, was uns angeblich noch bevorsteht«, sagt Mrs Lanie.
    Annie malt sich aus, wie die Countryclub-Kultur mitsamt den Shoppingmalls und Golfplätzen die ganze Landschaft verschandelt und erst dort Halt macht, wo sie an die Themenparks stößt. Vor ihrem geistigen Auge sieht sie riesige Parkplätze und klotzige Baumärkte. Ein Gewirr von gepflasterten Gassen mit Sandsteinhäusern, Durchfahrt nur für Anlieger.
    »Scheiße«, sagt sie. »Verdammte Scheiße.« Sie haut auf das Lenkrad.
    »Das ist schon okay«, sagt Mrs Lanie anscheinend unbeeindruckt. »Nur ein Vorzeichen für künftige Dinge, nehme ich an.«
    Der Wind scheint jetzt im Telefon zu wirbeln und zu heulen anstelle ihrer Stimmen.
    »Sie sollten jetzt Ihren Bruder besuchen«, sagt Mrs Lanie. »Wirklich. Wenn Sie glauben, dass die Straßen passierbar sind.«
    Vorsichtig steigt Annie die Holztreppe zu Calders Wohnung hinauf. Das Kabelgeländer fühlt sich in ihrer Hand wie ein Strick aus Eis an. Sie weiß nicht, ob irgendjemand Calders Post hereinholt, sich um seine Pflanzen kümmert oder daran gedacht hat, eine Lampe brennen zu lassen, empfände es aber nicht als Zumutung, dies zu erledigen. So hat sie es auf dem Weg hierher beschlossen. Sie erwartet beinahe gelbes Absperrband vor der roten Tür zu finden. Doch die Tür ist frei, und als sie diese mit ihrem Ersatzschlüssel öffnet, trifft sie der vertraute Geruch von Schuhen vollerGras, Bambus- und Korkfußböden, den rauen gesägten Balken hoch über ihrem Kopf. Sie stellt ihre Schuhe neben die geschlossene Tür und zieht in der Stille ihre laufende Nase hoch.
    Es ist merklich kühl. Jemand hat die Heizung abgestellt. Sie geht in die Küche und überlegt, ob sie den kleinen Gaskamin im Wohnzimmer einschalten soll. Sie verwirft den Gedanken. Schließlich hat sie nicht vor zu bleiben.
    Kacheln aus Jadeglas glitzern an den Küchenwänden. Dank ihrer Transparenz schlucken sie das Licht und strahlen es wieder ab. Ein rotes Geschirrtuch ist um den Griff des Backofens gefaltet. Alles sieht sauber und ordentlich aus. In der Arbeitsplatte aus Zink spiegeln sich ihre Hände. Die Edelstahlgeräte sind blank gewienert, wie ihr Bruder es mag. Allerdings stehen ein paar der Schubladen offen, höchstwahrscheinlich von der Hausdurchsuchung der Polizei. Der Mülleimer unter der Spüle fehlt, ebenso die Metalldose auf der seitlichen Arbeitsplatte, in der Calder Rechnungen, wichtige Unterlagen und Schlüssel aufbewahrt.
    Erst jetzt sieht sie den Stapel Post, den jemand auf die Arbeitsplatte gelegt hat.
    Sie massiert sich die Schläfen, überrascht, wie matt sie sich anfühlen. Sie schlüpft auf den Balkon hinaus, plötzlich braucht sie Luft. Es ist, als wäre sie ein ganzes Leben lang nicht mehr hier gewesen. Sie reibt sich die Arme in der Kälte und späht über den Hof. Sonnenkollektoren überziehen die Dächer, und unten ist die Landschaft aufgeteilt in gestaffelte Schichten aus grüner und roter Folie, auf eine Art angeordnet, die sie nicht richtig versteht, die aber wohl den richtigen Abfluss des Regenwassers und minimale Bodenerosion garantieren soll. All diese Dinge hat ihr Calder erklärt, obwohl er gewusst haben musste, dass sie nur mit halbem Ohr hinhörte.
    Sie zittert vor Kälte. Kletternder Jasmin wächst durch das Drahtseilgeländer, und einige winzige weiße Blüten flattern und kämpfen darum, sich festzuhalten. Kübelpalmen biegen sich über ihren Kopf. Eine Klettertrompete rankt über der Glastür. Sie beschließt, die Palmen in die Küche zu ziehen, in der Hoffnung,dass die Klettertrompete nahe genug am Haus steht, um den Temperatursturz zu überstehen.
    Die großblättrigen Topfpflanzen im

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