Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm wieder zurück: Roman

Komm wieder zurück: Roman

Titel: Komm wieder zurück: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Reed
Vom Netzwerk:
ihr Verhältnis gesprochen?«
    »Nein. Das würde ich nicht sagen. Ein, zwei Mal haben wir uns im
Hal’s
getroffen, wenn sie abends frei hatte, nur um mal unter Leute zu kommen wie andere auch. Wir wussten, dass es riskant war. Aber soweit ich weiß, hat er uns dort nie gesehen. Manchmal haben wir uns zum Lunch im
Mateo’s
am Stadtrand getroffen. Da hat er uns gesehen. Darum habe ich ihm das von Magnus erzählt, weil er mir alle möglichen Fragen stellte, und ich wusste, dass er keine Ruhe geben würde, bevor er mir irgendetwas entlockt hat. Jedenfalls, dass Sie es nur wissen, haben Sidsel und ich uns meistens bei mir zu Hause getroffen. Ich glaube nicht, dass das jemals irgendjemand mitgekriegt hat.«
    Ms Thompson schiebt die Ärmel ihrer Kostümjacke über ihr Handgelenk. Sie trägt einen Ring, der wie ein geflochtenes Freundschaftsband in Gold aussieht. »Dieser Gabe Pinckney behauptet, Sie wären mal auf ihn losgegangen. Können Sie mir dazu etwas sagen?«
    »O Gott!«
    »Ich muss wissen, was passiert ist.«
    »Gar nichts. Wir sind in Streit geraten. Er hat meine Schwester beleidigt. Eines Abends wollte er sie in einer Bar küssen, aber sie wollte nichts mit ihm zu tun haben. Sie ging hinaus, und Gabe war sauer auf mich, weil ich sie nicht überreden wollte, zurückzukommen und ihm eine Chance zu geben. Und dann ließ er eine Bemerkung fallen, dass ich sie für mich selbst haben wollte. Darum hab ich zugeschlagen.«
    Ms Thompson seufzt. »Neigen Sie zu so etwas?«
    »Was? Nein. Natürlich nicht.«
    »Musste er sich ärztlich behandeln lassen?«
    »Gott, nein. Er hat zurückgeschlagen, wie gesagt. Es war ein Streit. Wir haben ihn beigelegt und sind am nächsten Tag wieder zur Arbeit gegangen.«
    »Warum haben Sie so einen Mann behalten? Warum haben Sie ihm nicht gekündigt?«
    »Erstens bin ich vom Land. Männer prügeln sich. Das ist kein Weltuntergang. Bei Tageslicht geht alles weiter seinen gewohntenGang. So einfach ist das. Und zweitens ist es so, wie ich es Ihnen erzählt habe. Er hat Frau und Kinder. Seine Frau ruft mindestens einmal im Monat an und fragt schüchtern, ob er seinen Wochenlohn erhalten hat, und ich bestätige ihr das. Er wird wöchentlich bezahlt, aber sie ruft trotzdem an und stellt immer dieselbe Frage. Ich weiß, es ist, weil er nicht regelmäßig Geld nach Hause bringt und die Kinder hungern müssen, das hat sie mir selbst erzählt. Was soll ich denn tun? Er hätte es schwer, so kurzfristig einen neuen Arbeitgeber zu finden, und seine Familie würde auf der Straße stehen.«
    »Mr Walsh.«
    »Calder.«
    »Calder. Würden Sie sich bitte entspannen?«
    Calder merkt, dass er mit den Knien geklopft hat, und er hört damit auf.
    »Durch diese ganze Sache geraten meine Tics außer Kontrolle.«
    »Verwenden Sie bitte nicht den Ausdruck
außer Kontrolle
«, sagt sie.
    Calder hält ihren Blick.
    »Seit wann haben sich die Tics wieder verschlimmert?«
    Er denkt einen Moment nach. »Vor Monaten. Als ich mich in Sidsel verliebt habe. Oder sie sich in mich. Danach legten sie noch mal einen Zahn zu, als sie mir erzählte, dass Magnus ihr wehgetan hatte.«
    »Er hat ihr wehgetan? Was hat er denn gemacht?«
    »Sie hatte blaue Flecken am Arm. Fragen Sie sie danach. Ihnen erzählt sie vielleicht mehr als mir. Und damit Sie es nur wissen, er hatte vermutlich mehr Feinde, als man zählen kann. Laut Sidsel sagte er ständig, dass er mit anderen Frauen schlief. Hat ihr direkt ins Gesicht gesagt, dass er gerade aus dem Bett einer anderen kam. Der Mann war irre. Vielleicht wollten ihn jede Menge Ehemänner umbringen.«
    »Na schön. Das ist gut zu wissen.« Sie notiert etwas.
    »Als sie mir erzählte, dass er ermordet wurde, verstärkten sich die Tics. Und dann wieder, nachdem ich des Mordes beschuldigtwurde, also, sagen wir mal, seitdem hüpfe ich wie Popcorn in heißem Öl.«
    »Ich werde Sie jetzt etwas fragen und bitte Sie um eine ehrliche Antwort.«
    »Ich habe immer ehrlich geantwortet.«
    »Hätte sie selbst ihn töten können?«
    Calder lacht. »Das ist nicht Ihr Ernst.«
    »Sie haben doch gesagt, er habe ständig davon geredet, dass er mit anderen Frauen schlief. Für mich klingt das so, als ob er sie verhöhnt hätte.«
    »Das ist einfach … Nein. Wie können Sie so etwas behaupten? Das ist praktisch unmöglich. Sie wissen, wie übel zugerichtet er war. Haben Sie Sidsels Arme gesehen?«
    »Nein. Praktisch kann man sich das kaum vorstellen. Aber auch die Kleinsten können ein massives Stück Holz

Weitere Kostenlose Bücher