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Komm zu mir, Schwester!

Komm zu mir, Schwester!

Titel: Komm zu mir, Schwester! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Duncan
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ist es für mich vermutlich vorbei mit denen. Aber mach dir darüber keine Gedanken, Meg. Das stört mich nicht. Ich hab zurzeit andere Sachen im Kopf.«
    Â»Mich würde das stören«, sagte Meg. »Nat Coleson ist doch einfach eine Zicke. Ich an deiner Stelle würde sie anrufen und ihr sagen, wenn sie so weitermacht …«
    Ihre weisen Ratschläge wurden vom Klingeln des Telefons unterbrochen.
    Meg ließ ihre Buntpapierkette neben der Uhutube fallen und rappelte sich schnell hoch.
    Â»Ich wette, das ist sie jetzt, sie ruft an, weil sie dich einladen will. Vielleicht hat sie dich vorher einfach nicht erreicht.«
    Â»Da freu dich nur nicht zu früh«, sagte ich.
    Das Telefon hörte plötzlich auf zu klingeln, Dad war nämlich an den Apparat in der Küche gegangen. Einen Augenblick später rief er ins Treppenhaus: »Laurie? Das ist für dich.«
    Â»Siehst du? Hab ich doch gesagt!«, schmetterte Meg hochzufrieden.
    Â»Ich glaub’s immer noch nicht.« Ich ging an den Apparat im Wohnzimmer und nahm ab. »Hallo?«
    Â»Laurie?« Ich hatte nicht damit gerechnet, eine männliche Stimme zu hören. Im ersten Moment dachte ich, es wäre Gordon. Vielleicht hatte Crystal ihn versetzt, und wenn heute Abend eine Party und er ohne Date war, wollte er vielleicht an alte Beziehungen anknüpfen.
    Â»Ich hab die Bücher für dich«, hörte ich dann und begriff, dass Jeff der Anrufer war.
    Â»Hast du sie gelesen?«
    Â»Ja. Abgedrehtes Zeug. Zuerst hörte sich das Ganze total verrückt an, und dann kam ich zu dem Teil, wo über Tests berichtet wird, die an Orten wie dem Stanford Research Center durchgeführt worden sind. Und da war von diesem Typen namens Swann die Rede. Hast du mal von dem gehört?«
    Â»Nein.«
    Â»Die Wissenschaftler im Versuchslabor haben eine Menge Experimente mit ihm als Forschungsobjekt durchgeführt. In einem musste er sich unter eine Platte legen, die gleich unter der Decke angebracht war. Darauf waren eine ganze Menge verschiedener Gegenstände angeordnet, mit einer Kante drum herum, sodass von unten nichts zu sehen war. Swann hat sich nach oben projiziert. Sein Körper blieb auf der Liege, aber das ›zweite Selbst‹, so nannte es der Autor, ist zur Platte hochgeschwebt und hat über die Kante geguckt. Dann ist es wieder in den Körper zurückgekehrt und Swann hat sich aufgesetzt und Zeichnungen von den Sachen da oben angefertigt.«
    Â»Hat er gesagt, wie er das gemacht hat?«, fragte ich.
    Â»Regeln gab es nicht, aber es war von dieser besonderen Energie die Rede, die er benutzte. Wenn er nicht in seinem Körper ist, sieht es aus, als würde er schlafen, aber die Wissenschaftler konnten anhand seiner Gehirnströme den Unterschied feststellen.«
    Â»Das will ich auch lesen«, sagte ich. »Kann ich rüberkommen und mir die Bücher holen?«
    Â»Ich dachte …« Er sprach nicht weiter.
    Â»Was denn?«
    Â»Ich wollte sagen, vielleicht kann ich sie dir ja heute Abend bringen. Aber da fiel mir ein, dass ja Heiligabend ist. Wahrscheinlich hast du was vor.«
    Â»Nein«, sagte ich. »Ich bin einfach nur zu Hause bei meiner Familie.«
    Â»Na, dann komm ich vielleicht vorbei. Bei uns läuft gar nichts heute. Mein Dad trifft sich mit dieser Frau vom Festland, die er kennengelernt hat.«
    Â»Dann komm doch zu uns zum Essen«, sagte ich.
    Â»An Heiligabend? Da wollen deine Eltern doch keine Fremden zu Besuch haben!«
    Â»Sie freuen sich, wenn du kommst«, sagte ich und hoffte, dass es auch stimmte. »Mom hat dich doch schon mal eingeladen, erinnerst du dich?«
    Â»Na, ich weiß nicht …«
    Â»Du kommst ja sowieso mit den Büchern vorbei. Dann kannst du auch mit uns essen, wenn du schon mal da bist.«
    Â»Ist ja nicht so, dass ich verhungere«, sagte Jeff, der sich mit einem Witz aus der Affäre ziehen wollte. »Der Kühlschrank ist voll, und ich bin es gewohnt, für mich zu kochen.«
    Â»Dann komm doch früher und mach die Soße«, sagte ich. »Das kann hier keiner so richtig gut. Wir erwarten dich so gegen halb sechs. Okay?«
    Â»Na gut. Danke.«
    Ich legte auf und ging runter in die Küche, um meinen Eltern mitzuteilen, dass wir einen Gast zum Essen bekommen würden. Es duftete fantastisch. Dad hatte zwei Bleche Plätzchen gebacken, die zum Abkühlen auf der Arbeitsfläche standen. Ein

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