Komm zurueck, Como
Sally ihr Nachttischlämpchen ausschaltete. Sie wartete, bis ich das Kapitel zu Ende gelesen hatte und auch unser Zimmer im Dunkeln lag. » Gute Nacht«, wünschte sie mir und beugte sich zu mir herüber, um mir etwas ins Ohr zu flüstern, damit ich es auf jeden Fall verstand. » Neunzehn.«
Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Uns blieben weniger als drei Wochen, um zu entscheiden, ob Como bleiben oder uns verlassen sollte.
Jake, der Hundetrainer, wurde uns von Freunden wärmstens empfohlen. Er könne mit ein paar Terminen Wunder vollbringen. Ihr eigener Hund, ein Schnauzer, hatte jeden angesprungen, der sich an ihre Haustür gewagt hatte, bis Jake eingeschaltet worden war. » Ich weiß gar nicht genau, was er gemacht hat«, erzählte unser Freund Tony. » Aber auf jeden Fall hat es funktioniert. Irgendwie ließ er Gerhard in der Nähe der Tür ganz still sitzen, dann tippte er ihm drei Mal leicht auf die Schnauze, wenn einer von uns klopfte und hereinkam. Anschließend mussten wir jemanden klopfen und hereinkommen lassen, den er nicht kannte. Wir haben ungefähr zweihundertfünfzig Dollar für drei Termine bezahlt, aber Gerhard war geheilt. Wir sind anspringfrei.«
Wir engagierten Jake für einen Termin am Samstagabend. Ich hatte ihm am Telefon von Comos Geschichte mit Männern erzählt, was ihn nicht besonders beunruhigt hatte. » Schauen Sie«, begann er, » Hunde kriegen immer eins aufs Dach, weil sie sind, wie sie sind, oder etwas Bestimmtes tun. Aber sie denken nicht in Kategorien oder Mustern. Sie passen sich mit ihren Reaktionen nur so gut wie möglich an ihre Umwelt an. Diesen Kreislauf muss man unterbrechen. Manchmal heißt das, die Umwelt etwas zu verbiegen. Manchmal heißt das, ein Verhalten in konstruktivere Bahnen zu lenken. Es geht darum, dass Sie und Ihr Hund eine Möglichkeit finden, wie Sie beide in Würde miteinander leben können. Das werden wir herausfinden.«
Das klang alles vernünftig und praktisch, wenn auch ein bisschen nach New Age. Ein paar Tage später kam Jake zu uns. Er trug Jeans und eine schwarze Lederweste über einem fadenscheinigen Grateful-Dead-T-Shirt. Sein langes, braunes Haar hatte er zu einem sauberen Pferdeschwanz zusammengebunden. Untersetzt und mit Mondgesicht, waren seine Bewegungen fließend, und er sprach mit derselben gleichmäßigen, wohltuenden Stimme wie am Telefon. Erstaunt nahm ich wahr, dass er sich nicht gleich um Como kümmerte, der ihn umkreiste, bevor er den Fremden ein weiteres Mal neugierig beschnüffelte. Jake ließ zu, dass sich der Hund an ihn gewöhnte, er ließ ihm seinen Raum, ohne Druck auszuüben oder Forderungen zu stellen, wie er sich ausdrückte. Phoebe und Sally kamen nach unten und begrüßten ihn. Gemeinsam gingen wir in die Küche. Jake setzte sich an den Tisch, lehnte einen Tee ab und stellte seinen abgenutzten Lederrucksack auf seinen Schoß.
» Also, wo ist das Problem?« So, wie er die Frage stellte, war nicht klar, ob er mit Como oder uns sprach. Niemand antwortete, was ihn nicht zu beunruhigen schien. Er griff in seinen Lederrucksack und raschelte darin mit etwas herum. Como kam zu ihm und setzte sich vor ihn.
» Geil«, sagte Phoebe. » Wie haben Sie das angestellt, dass er das tut?«
» Ich lasse einen Hund nie etwas tun, das er nicht tun will«, erwiderte Jake, seinen Blick auf Como gerichtet. » Wir versuchen nur, eine Verbindung aufzubauen.« Ihr Blinzelwettbewerb dauerte eine Weile an. Dann griff Jake nach unten, und Como schnappte sich etwas aus seiner Hand.
» Was war das?«, fragte Sally.
» Nichts. Nur ein kleines Stück geräucherter Truthahn. Also gut, Como«, fuhr er fort, » schauen wir mal, ob du sitzen magst. Kannst du sitzen? Sitz, bitte.« Como setzte sich und erhielt noch einen Bissen vom Truthahn.
» Aha, dann ist das mein Problem«, stellte ich fest. » Ich habe ihm nicht genug Fleisch gegeben.«
Jake ließ mich mit meinem Versuch, lustig zu sein, in der Luft hängen. » Und auf. Auf. Auf, bitte, ja.« Como sträubte sich zunächst, verstand jedoch die Botschaft, sobald Jake seine nach Truthahn riechenden Finger in der Luft aneinanderrieb.
» Wow«, flüsterte Phoebe, um den Zauber nicht zu brechen. » Sie sind echt gut.« Como balancierte auf seinen Hinterpfoten, eine Stellung, die wir nie an ihm gesehen hatten. Jake hielt Como noch eine Weile auf den Hinterbeinen und kostete den Augenblick aus. Nachdem er ihn wieder nach unten gelassen hatte, steckte er ihm noch ein Stück Fleisch zu.
» Die Tricks sind
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