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Komm zurueck, Como

Titel: Komm zurueck, Como Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Winn
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probieren. Wir fuhren ins Stonestown-Einkaufszentrum, in dem es ein vollständiges Sortiment von Drahtkäfigen gab, die alle, auch ohne besondere Vorzüge, von dem Verkäufer angepriesen wurden. Wir entschieden uns für einen in einer angemessenen Größe, den wir mit Decken und Handtüchern auslegen wollten.
    » Was ist mit diesem hier?«, fragte Sally, als ich nach unserer Entscheidung meine Kreditkarte zückte. Ihre Hand lag auf einem Monsterkäfig, der ihr bis über die Taille reichte und in dem man einen einigermaßen großen Menschenaffen und die Hälfte der Hunde auf unserer Straße hätte unterbringen können.
    » Wir sind schon in Hotelzimmern abgestiegen, die kleiner waren«, stellte ich fest. » Wie kommst du auf den?«
    » Ich meine, Como hasst Käfige«, antwortete sie. » Wir müssen ihm die Sache so einfach wie möglich machen. Je größer, desto besser.«
    Ich hielt mich mit meinem Protest zurück, stellte aber klar, dass die Idee eines Käfigs die war, Comos Bewegungsfähigkeit einzuschränken, und nicht ihm eine geräumige Suite zur Verfügung zu stellen. Doch da Sally sich bereits entschieden hatte, gab ich nach. Zwei Verkäufer brauchten zwanzig Minuten, um das riesige Ding zu einem Haufen Drahtwände zusammenzuklappen. Selbst dann noch konnten wir die Heckklappe auf der Heimfahrt nicht schließen. Wir bauten das Ding in unserem Schlafzimmer wieder auf, weil wir dachten, Como fände die Gefangenschaft nicht ganz so furchtbar, wenn er sie in unserer Nähe erlebte. Phoebes Zimmer war mit der Dachschräge zu klein.
    Am Nachmittag wartete Phoebe auf dem Bürgersteig vor der Schule. Als wir als Zeichen für die gelungene Operation unsere Daumen nach oben hielten, wollte sie sofort in die Klinik fahren. » Erst heute Abend«, wiederholte ich die Anweisungen des Muskelprotzes und erzählte ihr mit nachgemachtem australischem Akzent von dem Käfig.
    » Dad, mach dich nicht lustig über ihn. Australier reden so. Mir gefällt das.«
    » Mir auch«, versicherte ich ihr. » Dr. Watt ist der Held des Tages. Nein, des Jahres.«
    » Er gehört mir«, erwiderte sie. Dies laut zu sagen, erfüllte ihre Stimme mit zurückhaltendem Stolz.
    » Mir auch«, meldete Sally ihre Ansprüche an. Wir feierten in der Chevron-Tankstelle mit einer umfassenden Snackauswahl und einer zweiten Diätcola für mich.
    Nach dem Essen holten wir Phoebes Freundin Jeanne ab, um Como unseren ersten postoperativen Besuch abzustatten. Er war trotz Trichter und allem Drum und Dran in verblüffend guter Stimmung und freute sich, uns zu sehen. Mit dem hässlichen Schnitt, der von Klammern zusammengehalten wurde, und den zahllosen blutunterlaufenen Stellen sah er schrecklicher aus als direkt nach dem Unfall.
    Phoebe und Jeanne begutachteten nur kurz den Schaden. Dann schoben sie ihre Finger durch den Käfig und streichelten Comos trichtergerahmtes Gesicht. Nach einer Weile hatte er genug davon und begann mit seinem Krankenhausjammern. Da Dr. Watt an diesem Abend frei hatte, fragten wir, ob jemand anderes wisse, wann Como nach Hause dürfe.
    » Der australische Muskelprotz ist wahrscheinlich draußen und feiert«, sagte Phoebe auf dem Weg zum Empfang. » Er hat heute ein Leben gerettet. Vielleicht mehr als eines.«
    » Ist er verheiratet?«, wollte Jeanne wissen. Ab dem Moment flüsterten die Mädchen nur noch miteinander.
    Niemand konnte uns etwas über die Pläne für Comos Entlassung sagen. Aber wir durften die nächste Rechnung bezahlen, da wir schon mal hier waren. Ich versuchte, die bisher aufgelaufenen Kosten nicht zu addieren.
    Am nächsten Morgen blieb es im Haus ruhig. Manny und seine Jungs warteten auf eine Inspektion am Mittag, bevor sie mit der nächsten Phase weitermachen konnten. Ich betrachtete die nackten Bolzen und Drähte und fragte mich, wie wir jemals dieses Darlehen und die Kosten für die Tierklinik bezahlen sollten. Ich hatte mich gerade an meinen Schreibtisch gesetzt, als Dr. Watt anrief, um zu sagen, Como werde am Abend entlassen.
    » Heute?« Ich war überrascht und dachte an die Klammern und blauen Flecken.
    » Ihm geht’s prima«, versicherte mir der Arzt. » Und wenn er zu Hause ist, geht’s ihm noch besser.« Er erinnerte mich daran, dass Como sich nicht bewegen dürfe, während sich sein repariertes Becken erhole. » Die Knochen werden stärker sein als jemals zuvor«, sagte er. » Aber nur, wenn er ganz langsam anfängt.«
    Ich wollte Dr. Watt noch eine Weile länger ans Telefon fesseln, in der Hoffnung, sein

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