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Komm zurueck nach Italien

Komm zurueck nach Italien

Titel: Komm zurueck nach Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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genau, dass sie ihm überhaupt nicht widersprechen konnte, denn Santo war nach diesen Worten wie verwandelt. Er lächelte, und seine Augen strahlten vor Glück. Und Vito tat alles, um die neue Idylle möglichst überzeugend zu gestalten. Er beugte sich vor und küsste Catherine zärtlich, obwohl sie die Lippen fest zusammengepresst hatte.
    „Möchtest du mit uns kommen, Santo?” fragte er dann liebevoll. „Dann wären wir nämlich endlich eine richtige Familie.”
    Eine richtige Familie, dachte Catherine, die Zauberformel, der kein Kind aus gescheiterter Ehe zu widerstehen vermag. Und auch Santo konnte es natürlich nicht. „Du meinst, wir würden alle in einem Haus wohnen, du, ich und Mum?” fragte Santo verzückt.
    „Und nonna auch. Wir müssen nämlich in Neapel wohnen, es geht leider nicht anders. Das liegt an meinem Job, verstehst du das?”
    Natürlich verstand Santo das, Väter mussten schließlich arbeiten. „Mum gefällt es in Neapel sehr gut, das weiß ich. Wenn ich aus Italien zurückkam, musste ich ihr immer wieder erzählen, wo wir überall gewesen sind und was wir gesehen haben”, erklärte er seinem Vater.
    „Siehst du, und von jetzt an können wir unsere Ausflüge ge meinsam unternehmen”, antwortete Vito und wusste, dass er damit seinem Sohn den Himmel auf Erden versprach.
    Das war zu viel für Catherine. Die Situation war ihrer Kontrolle entglitten, und sie erhob sich, um zu gehen. „Ich ziehe mich jetzt an”, verkündete sie, doch keiner der beiden schien Notiz von ihr zu nehmen. Als sie sich noch einmal umdrehte , sah sie, wie Santo sich selig lächelnd an seinen geliebten Papa drängte…
    „Wenn dir dein Leben lieb ist, dann komm mir nicht zu nahe”, warnte Catherine Vito eindringlich, als er im Garten erschien.
    Sie hängte Wäsche auf, weil sie hoffte, Hausarbeit würde sie beruhigen und die Panik dämpfen, die langsam in ihr aufstieg. Den ganzen Vormittag hatte sie nämlich die anstrengende Rolle der glücklichen Familienmutter spielen müssen.
    Santo, Vito und sie hatten ausgiebig gefrühstückt und dabei Pläne geschmiedet, was man während der Sommerferien in Neapel alles unternehmen könne. Sie hatte gelächelt, sie hatte Vorschläge gemacht und dafür gesorgt, dass die Stimmung fröhlich und ausgelassen blieb. Santo war völlig aus dem Häuschen gewesen und hatte seinen Vater aufgeregt in sein Zimmer gezerrt, während sie den Tisch abräumte.
    Jetzt war Santo bei seinem besten Freund, der nur ein paar Häuser weiter wohnte, um ihm von den wunderbaren Neuigkeiten zu erzählen. Vito hatte als o Gelegenheit, sich ungestört mit ihr zu unterhalten - was nur Streit bedeuten konnte.
    Vito musste wissen, wie wütend sie war, denn schließlich hatte er ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt, ohne vorher mit ihr darüber zu reden. Als wäre er Luft, griff Catherine in den Wäschekorb, holte ein T-Shirt von Santo hervor und klammerte es an die Leine.
    Sie konnte natürlich nicht wissen, wie das Sonnenlicht dabei ihr Haar wie Feuer aufleuchten ließ, wie beim Bücken der kurze, enge Rock ihren wohlgerundeten Po betonte und der Ausschnitt des weißen Tops den Blick bis zu ihrem BH aus zarter Spitze freigab.
    Vito Giordani jedoch, der im Schatten stand, registrierte das sehr wohl. „Könntest du die Wäsche stehen lassen?” fragte er. „Wir müssen uns unbedingt unter vier Augen unterhalten, und Santo wird nicht ewig wegbleiben.”
    „Ich glaube, ich habe für heute mehr als genug geredet”, erwiderte Catherine und bückte sich nach dem nächsten Wäschestück.
    „Ich kann verstehen, dass du ärgerlich bist”, räumte er ein.
    „Wie kommst du denn auf die Idee?” Sie drehte die Wäschespinne, um an ein Stück freie Leine zu gelangen. „Ich habe das Gefühl, ich schwebe vor Glück!”
    Vito runzelte die Stirn über ihren sarkastischen Ton. Die Gärten waren nur durch niedrige Hecken voneinander getrennt, und er hörte Kinderlachen. Es konnte durchaus sein, dass Santo ganz in der Nähe war. Vito stellte sich direkt neben Catherine, damit er nicht so laut sprechen musste.
    „Sieh doch bitte ein, dass ich keine andere Wahl hatte! Nur so konnte ich Santo helfen”, rechtfertigte er sich.
    „Natürlich! Der Retter in strahlender Rüstung! Du hast mich sehr beeindruckt, Vito.”
    „Das glaube ich dir nicht. Du wirkst eher gleichgültig.” Er bückte sich und reichte ihr das nächste Wäschestück.
    Eine weitere Überraschung an diesem schönen Sommermor gen, dachte Catherine

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