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Komm zurueck nach Italien

Komm zurueck nach Italien

Titel: Komm zurueck nach Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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lächelte bitter.
    „Du bist diejenige, die uns das Leben zur Hölle macht, Catherine!” Er seufzte.
    „Und du bist ein eingebildeter Trottel, der sich von Marietta an der Nase herumführen lässt!”
    Als er einen Schritt auf sie zumachte, hob sie das Kinn und sah ihn herausfordernd an. Es knisterte förmlich vor Spannung, und Catherine erwartete jeden Moment, dass Vito sie schütteln würde. Er sollte es nur wagen!
    Vito jedoch hatte sich besser unter Kontrolle, als sie dachte. Er biss sich auf die Lippe und zwang sich zur Ruhe. „Bleib beim Thema. Im Moment steht dein Liebesleben zur Debatte!”
    „Vielen Dank für die Nachfrage, aber mein Liebesleben ist äußerst zufriedenstellend”, antwortete sie schnippisch.
    Jetzt verlor er doch die Beherrschung und ergriff ihren Arm. „Du Heuchlerin! Wie kannst du es nur wagen, meinen Lebenswandel zu kritisieren, wenn deiner um nichts besser ist?”
    „Was geht dich mein Intimleben an?” erwiderte sie wütend.
    „Alles! Denn du gehörst mir!”
    Catherine traute ihren Ohren nicht. „Wer von uns ist jetzt der Heuchler, Vito?” fragte sie aufgebracht. „Du willst mich nicht haben und doch über mich bestimmen, du hast selbst Affären, entrüstetest dich jedoch über meine!”
    Mit einem kräftigen Ruck befreite sie sich aus seinem Griff und trat einen Schritt zurück.
    „Gestern Abend …”, ist es wirklich erst gestern Abend gewesen? überlegte sie, „… gestern Abend haben wir nach drei Jahren das erste Mal wieder telefoniert, heute erscheinst du einfach hier in London und tust, als hätte es diese Zeit gar nicht gegeben.” Sie atmete tief ein. „Lass dir eins gesagt sein: Ich bin mit meinem Leben hier glücklich und zufrieden und dulde nicht, dass du es mir kaputtmachst!”
    „Glaubst du etwa, ich würde mich darüber freuen, dass du mein Leben ein zweites Mal auf den Kopf stellst? Aber du bist nun einmal meine Frau. Meine! Ich …”
    „Dass ich nicht lache!” unterbrach Catherine ihn und schniefte verächtlich. „Du hast mich damals nur geheiratet, weil du es musstest, und jetzt nimmst du mich nur zurück, weil du es musst!
    Bist du denn unfähig, eigene Entscheidungen zu treffen? Hör mir gut zu, Vito: Du hast mich durch dein Versprechen Santo gegenüber in Zugzwang gebracht, aber du hast nicht meinen Willen gebrochen! Was du kannst, kann auch ich”, warnte sie ihn. „Wenn Marietta bleibt, bleibt auch Steve!”
    „In deinem Bett?”
    Er schien unbedingt herausfinden zu wollen, wie eng das Verhältnis zwischen ihr und Steve war.
    Warum erzählte sie ihm nicht, was er hören wollte?
    „In meinem Bett, in meinem Herzen, in meinen Armen! Solange Santo es nicht erfährt - wen kümmert es? Dich doch bestimmt nicht. Falls du es noch immer nicht gemerkt haben solltest, sage ich dir jetzt ganz deutlich, dass mir völlig egal ist, was du von mir hältst. So egal wie es dir war, dass ich unser Kind verlor, während du mit Marietta geschlafen hast!”
    Schon sieben Uhr, und Vito war immer noch nicht zurück!
    Catherine stand am Schlafzimmerfenster und blickte gedankenverloren auf die Straße. Hatte sie ihrer Beziehung zu Vito durch ihre provozierenden Worte endgültig den Rest gegeben?
    Sie hätte lieber schweigen sollen, dessen war sie sich je tzt sicher. Wenn sie auch die Wahrheit gesprochen hatte, so war es doch unklug gewesen. Diese Dinge beim Namen zu nennen brachte nur zusätzlichen und völlig unnötigen Schmerz.
    Sie wusste, dass für Vito der Verlust ihres zweiten Kindes genauso schrecklich gewesen war wie für sie. Und es belastete ihn zusätzlich, dass sie gewusst hatte, bei wem er gewesen war, als sie ihn so nötig gebraucht hätte.
    Vorhin, in dem bedrückenden Schweigen, das ihrem unbeherrschten Gefühlsausbruch gefolgt war, hatte sie das blitzartig erkannt, da hatte sie nämlich einen ganz anderen Vito erlebt.
    Von Stolz, geschweige denn Arroganz, war nichts mehr zu merken gewesen. Vito war blass geworden, und seine Mundwinkel hatten verräterisch gezuckt. Verzweifelt hatte er sie angesehen und war aus der Küche gestürmt. Wie gern hätte sie sich entschuldigt, hätte ihm gesagt, wie sehr sie es bereue, ihn so tief gekränkt zu haben!
    Aber sind wir nicht schön immer darauf aus gewesen, uns gegenseitig zu verletzen? fragte sie sich und zupfte geistesabwesend an der Schlafzimmergardine. Seit sie verheiratet waren, hatten sie sich gestritten - meistens über Marietta. Mit der Fehlgeburt war es dann endgültig zur Katastrophe

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