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Komm zurueck nach Italien

Komm zurueck nach Italien

Titel: Komm zurueck nach Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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ironisch, Vito Giordani hilft bei der Hausarbeit! Was sie sich jedoch nicht eingestehen wollte, war, wie sehr sie sich über diesen kleinen Liebesdienst freute.
    „Ich habe mein eigenes Leben, Vito”, erklärte sie stattdessen. „Ich habe einen Job, der mir Spaß macht, und Beziehungen, die ich nicht aufgeben möchte.”
    Vorsichtig, damit sie ihn dabei ja nicht berührte, nahm sie ihm Santos Hemd aus der Hand.
    „Mit deinen Qualifikationen bekommst du in jeder Kanzlei eine Stelle”, entkräftete er ihr Argument. „Templeton und Lang sind nicht die einzigen Anwälte, die sich auf europäisches Recht spezialisiert haben.”
    „Du weißt, wo ich arbeite?” Erstaunt sah sie ihn an. Er lä chelte - was ihn unwahrscheinlich sexy machte. Schnell senkte sie den Blick, um sich der Wirkung seiner Ausstrahlung zu entziehen.
    „Santo hat viel davon geredet, wie wichtig seine Mama ist und wie viel sie zu tun hat.”
    „Es gefällt dir also nicht!”
    „Dass du arbeitest? Ich bin absolut dagegen. Du hättest dich lieber um Santo kümmern sollen”, antwortete er ungerührt und ohne den geringsten Versuch, seinen Chauvinismus zu verbrämen.
    „Ich brauche meinen Job”, erwiderte sie fest. Sie hatte keine Lust, die alte Diskussion von neuem aufzurollen. Ihre Berufstätigkeit war Vito schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Damals, nach der Hochzeit, hatte sie dank ihrer Sprachkenntnisse sofort eine Stelle beim Fremdenverkehrsamt in Neapel bekommen. Vito hatte getobt. ,Was sollen nur die Leute von mir denken, dass ich meine schwangere Frau arbeiten lasse?’ hatte er sie gefragt.
    „Das ist ausnahmsweise nicht meine Schuld”, stellte Vito fest. „Du hast nach unserer Trennung freiwillig auf Unterhalt verzichtet.”
    „Den brauche ich auch nicht.”
    Das stimmte, denn sie hatte von ihrem Vater das Haus und etwas Vermögen geerbt. Außerdem war Catherine, die ohne Mutter aufgewachsen war und schon sehr früh den Haushalt ihres Vaters geführt hatte, schon immer eine selbstbewusste und emanzipierte Frau gewesen. Das hatte von Anfang an für Unruhe in ihrer Beziehung gesorgt, denn Vito war der typisch selbstherrliche Italiener, dessen Stolz nur die konventionelle Rollenverteilung zuließ.
    Nur ein einziges Mal hatte Catherine den Glauben an sich selbst verloren, und das war während ihrer zweiten Schwangerschaft gewesen. Damals war sie krank gewesen und hatte sich zu schwach gefühlt, um ihre Interessen durchzusetzen. Als Folge davon hatte sie nicht nur Vito an Marietta verloren, sondern auch ihr Baby. Der Schmerz darüber war plötzlich wieder so akut wie am ersten Tag.
    Catherine musste schlucken. „Ich kann nicht mit dir zusammenleben, Vito”, sagte sie hoffnungslos. „Ich kann es einfach nicht.”
    Sekundenlang malte sich Verzweiflung in Vitos Zügen, er schien also den Grund ihres Kummers erraten zu haben. Doch statt liebe voll und mitfühlend zu reagieren, ließ er seiner Wut unbeherrscht die Zügel schießen.
    „Zu spät, Catherine! Du hast leider keine Wahl mehr. Es geht nicht darum, was du willst oder was ich will, sondern allein darum, was gut für unseren Sohn ist.”
    „Für unseren überlebenden Sohn”, antwortete sie kaum hör bar.
    „Es geht um die Lebenden, nicht um die Toten”, erwiderte er brutal. „Ich lasse es nicht länger zu, dass Santo den Preis für den tragischen Tod seines Bruders zahlt.”
    „Und du meinst, ich hätte Santo dafür zahlen lassen?” Catherines Empörung war stärker als ihr Kummer. „Das traust du mir zu?”
    Er zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht, Catherine, wie du wirklich denkst und fühlst. Ich habe es noch nie gewusst und will es mittlerweile auch gar nicht mehr wissen. Es geht um die Zukunft, und da gibt es für uns nur eine Möglichkeit. Akzeptiere das bitte, und lass die Vergangenheit ruhen.” Mit diesen harten Worten drehte er sich um.
    „Gilt das auch für deine Beziehung zu Marietta?” Catherine hatte sich diese Frage nic ht verkneifen können.
    Vito überhörte sie, denn seine Aufmerksamkeit wurde durch etwas anderes in Anspruch genommen. Hier und da sah nämlich ein Nachbar neugierig über die Hecke, um besser mitzukriegen, was sich neben der Wäschespinne abspielte.
    „Oh nein!” schimpfte Catherine leise, als auch ihr das auffiel. Sie war erleichtert, dass gerade in diesem Moment das Telefon klingelte und sie ins Haus rief. Sie lächelte Vito honigsüß zu und überließ es ihm, Konversation mit den Nachbarn zu machen. Da war er wenigstens in

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