Komm zurueck nach Italien
gebracht hast.”
„Ich habe dich nicht belogen”, entgegnete er. „Ich habe dir klipp und klar gesagt, weshalb ich dich wieder an meiner Seite haben wollte.”
„Ja, um dich an mir zu rächen!” Sie wandte den Kopf, um ihn anzublicken, und sah, dass auch er sie nicht aus den Augen ließ.
„Sah das, was wir die vergangen Tage, was wir vorhin zusammen erlebt haben, nach Rache aus?”
Nein, das musste Catherine im Stillen zugeben. Aber die einzige Antwort, die sie auf diese Frage finden konnte, war zu fantastisch, um wahr zu sein. Deshalb überging sie diesen Punkt e infach.
„Du hattest mir versprochen, Marietta von uns fern zu halten, wenn ich wieder mit dir käme”, hielt sie ihm stattdessen entgegen.
„Das habe ich nie getan!” stritt er ab. „Ganz im Gegenteil, ich habe dir ausdrücklich gesagt, dass ich solch ein Versprechen nicht geben kann.”
Sie seufzte und spürte erneut Wut in sich aufsteigen. „Vito, kein Mann kann es seiner Frau zumuten, mit seiner Geliebten unter einem Dach zu leben!”
„Ich wiederhole zum letzten Mal, dass Marietta nicht meine Geliebte ist!”
„Dann eben Exgeliebte oder was auch immer. Auf alle Fälle hat sie hier nichts zu suchen, das muss auch dir klar sein.”
„Mir ist nur eins klar: Du hast dich total verrannt, du bist nicht nur verblendet, sondern regelrecht besessen!”
Catherine hob das Bann und sah Vito kampfeslustig an. „Okay, du hast also eine Frau geheiratet, die an krankhaften Wahnvorstellungen leidet. Dann tu etwas dagegen, sonst tut sie es selbst! Und dann wehe dir!”
Vito musste widerwillig lachen. „Du bist ein Hitzkopf, Catherine.”
„Ich weiß. Das liegt an meinen roten Haaren und den grünen Augen. Außerdem kann ich auch zaubern und auf einem Besenstiel reiten - und natürlich eine Kollegin auf den ersten Blick erkennen.”
„Das heißt?” Vito lächelte, denn er dachte, sie würde scherzen, und der Streit sei beigelegt. Damit hatte er sich jedoch getäuscht.
„Das heißt, dass ich Marietta durchschaut habe. Sie ist eine böse Fee: schwarzes Haar, schwarze Augen und ein schwarzes Herz - und ein unersättlicher Appetit auf die Ehemänner anderer Frauen. Das ist typisch für sie.”
„Ich kenne Marietta, seit ich mich erinnern kann, sie war schon immer eine gute Freundin unserer Familie. Ich sehe nicht ein, den Kontakt zu ihr abzubrechen, nur weil du sie nicht leiden kannst.”
„Das verstehe ich. Was aber ist mit Santo?”
„Er hat keine eigene Meinung. Er plappert dir alles nach.”
„Aha! Also alles mein Fehler”, bemerkte sie trocken. „Das hätte ich mir denken können.”
Vito widersprach ihr nicht. „Ich lasse mich nicht durch halt lose Vorurteile beeinflussen”, erwiderte er lediglich.
Catherine sah vor sich hin, ohne etwas wahrzunehmen. Für Vito war also ihre Einschätzung Mariettas ein haltloses Vorurteil! Nun, sie hatte Beweise. Sollte sie ihm diese nennen? Doch sie hatte sich geschworen, nie wieder davon anzufangen, um Vito nicht ein zweites Mal so demütigen zu müssen.
Dann aber musste sie daran denken, wie tief Marietta sie erniedrigt und was sie Santo angetan hatte. Sie atmete einmal tief durch und fasste sich ein Herz.
„An dem Tag, als ich unser zweites Baby verlor”, begann sie, „habe ich sofort, als die Schmerzen einsetzten, dich telefonisch zu erreichen versucht. Ich habe überall angerufen - bei Marietta habe ich dich dann endlich erreicht.”
„Ich weiß”, antwortete er verschlossen. „Das habe ich auch nie abgestritten.”
Nein, das hatte er nicht. Er hatte ihr nur einen anderen Grund für seinen Besuch bei Marietta genannt als diese selbst. Vito hatte behauptet, er habe sich betrunken, weil er die ewigen Streitereien mit ihr, Catherine, nicht mehr habe ertragen können. Mariettas Version war eine gänzlich andere gewesen.
„Du hast mir gesagt, Marietta hätte dich sofort geweckt. Warum hat es dann sechs Stunden gedauert, bis du zu mir ins Krankenhaus gekommen bist?”
Vito erstarrte.
„Bist du vielleicht in einen Stau geraten? Oder hast du kein Benzin mehr im Tank gehabt? Sind das nicht die üblichen Ausreden von Männern, die zu lange bei ihrer Geliebten gewesen sind?
Oder … oder könnte es vielleicht sein, dass Marietta dir erst von meinem Anruf erzählte, als es ihr in den Kram passte? Nun, was sagt dir das über deine unfehlbare Marietta?”
Catherine schüttelte den Kopf. „Nein, sag es mir lieber nicht.
Ich will es nicht hören, und es gibt auch keine
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