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Komm zurueck nach Italien

Komm zurueck nach Italien

Titel: Komm zurueck nach Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Entschuldigung für dein Verhalten an jenem Tag, warum du zu ihr gegangen bist, warum du nicht bei mir warst, als ich dich so dringend ge braucht habe. Du kannst es mir glauben, Marietta ist ein rotes Tuch für mich, und wenn du nicht im Stande bist, sie von Santo und mir fern zu halten, gehe ich mit Santo zurück nach London. Das ist keine leere Drohung!”
    Vito schwieg. Catherine konnte nicht beurteilen, welche Tatsachen für ihn neu gewesen waren und welche er sich nur nicht hatte eingestehen wollen. Aber eins wusste sie: Sollte er nach dem, was sie ihm erzählt hatte, immer noch Mariettas Partei ergreifen, dann wäre dies das endgültige Aus ihrer Ehe.
    „Gut”, sagte er schließlich in einem Ton, der nichts über seine Gefühle verriet. „Ich will sehen, was sich tun lässt. Bei uns laufen gerade einige neue Projekte an, darunter eins in Paris und eins in New York. Für beide wäre Marietta als Projektleiterin genau die Richtige. Aber das zu arrangieren wird einige Zeit dauern”, warnte er sie. „Außerdem muss sie noch einige Aufträge zu Ende abwickeln, bevor sie ins Ausland gehen kann. Und dann ist da noch der fünfundsechzigste Geburtstag meiner Mutter. Sie will ihn groß feiern und wäre untröstlich, wenn Marietta nicht dabei sein könnte. Das musst du verstehen, Catherine.”
    Verstand sie das wirklich? Nein, aber sie sah ein, dass Vito Luisas Interessen durchsetzen wollte, ebenso wie sie, Catherine, Santo vor Verletzungen und Enttäuschungen bewahren wollte.
    „Nur zwei Wochen”, fuhr Vito fort. „Ich brauche zwei Wochen. Dann wird Marietta verschwinden, nicht nur aus diesem Haus, sondern auch aus Neapel.”
    Was für Vito eine kurze Zeitspanne war, schien Catherine eine Ewigkeit. Würde sie es so lange mit Marietta aushalten können? Aber hatte sie überhaupt eine Wahl? Denn gegen Santos Willen würde sie Neapel sowieso nicht verlassen.
    „Also gut, ich gebe dir die zwei Wochen. Aber in der Zwischenzeit sorge bitte dafür, dass diese Frau weder Santo noch mir unter die Augen kommt.” Sie stieß sich von der Brüstung ab, drehte sich um und wollte zurück ins Schafzimmer gehen.
    „Ich habe an jenem Tag nicht mit Marietta geschlafen”, sagte er ernst.
    „Dann eben an einem anderen.” Sie zuckte die Schultern.
    Vito blies verächtlich Luft durch die Nase und sah Catherine ärgerlich an. „Habe ich je Mariettas Namen gemurmelt, während ich mit dir im Bett lag?”
    Catherines Hand blieb bewegungslos auf dem Gr iff der Schie betür liegen. Worauf wollte Vito hinaus? „Nein”, antwortete sie ruhig und glaubte zu hören, dass er erleichtert aufatmete.
    „Schön, dann ist dir diese Peinlichkeit wenigstens erspart geblieben. Du dagegen hast im Schlaf nach Steve gerufen.”
    „Ich habe nie etwas mit ihm gehabt”, verteidigte sie sich.
    Auf dem Balkon nebenan lehnte sich Marietta erleichtert zurück. Was für ein Glück, dass dieser Name gefallen war. Das hatte ihr wieder Hoffnung gegeben, als sie schon gedacht hatte, das Spiel sei endgültig verloren.
    „So? Ich glaube es dir aber, ehrlich gesagt, nicht, Catherine. Wo ist unser gegenseitiges Vertrauen nur geblieben?”
    „Das hat es noch nie gegeben”, meinte sie traurig. „Du hast mich nur geheiratet» weil du dich dazu verpflichtet gefühlt hast, und ich habe das akzeptiert. Das sind keine Bedingungen, unter denen Vertrauen wachsen kann.”
    Dazu schien ihm nichts einzufallen, denn er schwieg. Langsam schob sie die Tür auf und ging ins Zimmer. Als Vito ihr eine geraume Zeit später folgte, war sein Gesicht maskenhaft starr.
    Das war es also, was am Abend von den glücklich Stunden zu zweit am Nachmittag übrig geblieben war.

8. KAPITEL
    Das Abendessen verlief in einer gespannten Atmosphäre. Luisa litt noch sichtlich unter der Auseinandersetzung wegen Santo. Bedrückt blickte sie zwischen Vito und Catherine hin und her. Die harmonische Stimmung, die seit Catherines Rückkehr in der Villa geherrscht hatte, war empfindlich gestört.
    Ob Luisa sich wohl fragte, wieso? Catherine traute sich nicht, ihrer Schwiegermutter diese Frage offen zu stellen. Denn damit hätte sie Luisa mit der Tatsache konfrontiert, dass auch ihre kleine Welt nicht so heil war, wie sei immer tat.
    Selbst Marietta wirkte für ihre Verhältnisse sehr in sich ge kehrt. Sie schien ganz in Gedanken versunken und nahm an der Unterhaltung kaum teil. Jetlag, entschuldigte sie sich lakonisch, als Luisa besorgt fragte, ob sie sich nicht wohl fühle. Erstaunlicherweise machte

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