Komm zurueck nach Italien
Marietta jedoch einen Versuch, höflich zu Catherine zu sein.
„Hast du während der le tzten zwei Jahre nicht für Templeton und Lang gearbeitet?” fragte sie.
Du Schlange, dachte Catherine, lächelte jedoch freundlich und blieb höflich. „Wie du ja weißt, bin ich ja Rechtsanwaltsgehilfin. Ich war überaus froh, dass sich mir in London die Ge legenheit bot, in meinen Beruf zurückzukehren.”
Marietta nickte. „Das war bestimmt ein Glücksfall für dich, zumal du ja so sprachbegabt bist und die Kanzlei auf europäisches Recht spezialisiert ist. Haben wir die Dienste von Templeton und Lang eigentlich schon einmal in Anspruch genommen?” wandte sie sich dann an Vito.
Vito presste die Lippen zusammen und blickte starr in sein Weinglas. „Nicht dass ich wüsste”, antwortete er abweisend.
„Seltsam.” Marietta runzelte die Stirn. „Ich bin mir nämlich sicher, dass ic h die Kanzlei kenne.
Steve Lang ist doch einer der Teilhaber, nicht wahr?” wandte sie sich an Catherine.
„Nein. Robert Lang und Steve Templeton”, verbesserte Catherine, wobei ihr Steves Name nur sehr schwer über die Lippen kam.
„Ah ja, das habe ich durcheinander gebracht”, bemerkte Marietta und lächelte entschuldigend. „Aber wie auch immer, du wirst deinen Job bestimmt vermissen, Catherine.
Den ganzen Tag nichts zu tun zu haben, ist auch für mich eine schreckliche Vorstellung.”
„Ich habe noch zu arbeiten.” Vito stand so abrupt auf, dass die drei Frauen ihn erstaunt anblickten. „Marietta, wenn es dir recht ist, würde ich nachher noch einige Dinge mit dir besprechen - natürlich nur, wenn du nicht zu müde bist.”
Ohne ihre Antwort abzuwarten, drehte er sich um und ging.
Marietta folgte ihm bald darauf und überließ es Catherine, Luisa Gesellschaft zu leisten.
Catherine gab sich alle Mühe, Luisa nach den unerfreulichen Ereignissen des Tages wieder aufzuheitern, und so dauerte es eine ganze Weile, bis sie Gute Nacht sagen und sich zurückziehen konnte.
Als sie endlich im Bett lag, wollte sie sich nur noch die Decke über den Kopf ziehen und möglichst schnell einschlafen. Dann hörte sie Vito hereinkommen. Sie rollte sich auf die Seite, schloss die Augen und tat so, als ob sie schliefe. Doch er kniete sich vors Bett und berührte zärtlich ihre Wange.
„Ich habe einen Anruf bekommen”, sagte er ihr. „Ich muss nach Neapel ins Büro.”
„Allein?” fragte sie unbedacht, bereute es aber sofort, als sie sah, wie sich Vitos Miene daraufhin verfinsterte.
„Ja, allein”, erwiderte er abweisend. „Und wenn du nicht aufpasst, Catherine, wirst du dich mit deinem ewigen Misstrauen noch um den Verstand bringen.” Damit erhob er sich und verließ wortlos das Zimmer.
Sie machte ihm daraus keinen Vorwurf. Unruhig bewegte sie sich hin und her, bis sie sich schließlich auf den Rücken drehte und an die Decke blickte. Vito hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Sie machte sich mit ihrer Eifersucht das Leben selbst zu Hölle - und das schon seit sechs Jahren.
Als sie Motorengeräusch hörte, ging sie auf den Balkon, um Vito hinterher zuschauen. Sie sah gerade noch, wie die Rücklichter seines Autos im Dunkeln verschwanden. „Ich liebe dich”, flüsterte sie. „Ich liebe dich, obwohl ich es gar nicht möchte.”
Sie wollte gerade wieder hineingehen, als erneut ein Motor angelassen wurde. Catherine ging zurück zur Brüstung und beugte sich weit vor. Ein weiteres Auto kam aus dem Garagenhof.
Catherine erkannte das tiefe Dröhnen sofort.
Es war Mariettas Wagen.
Natürlich konnte sie in der Dunkelheit nicht erkennen, wer hinter dem Steuer saß, doch es musste Marietta sein. Marietta, die Vito zu einer Verabredung in Neapel folgte!
Ich leide also wieder einmal an Wahnvorstellungen, dachte sie und lächelte bitter.
Seltsamerweise war sie nicht wütend und fühlte sich auch nicht mehr zurückgesetzt oder verletzt. Was Vito und Marietta betraf, würde sie nichts mehr erschüttern können.
Aber in diesem Punkt hatte sich Catherine überschätzt, denn trotz des festen Vorsatzes, alle beunruhigen Gedanken zu verscheuchen, konnte sie keinen Schlaf finden. Um halb fünf hörte sie ein Auto vorfahren. Das zweite hörte sie nicht, denn kurz bevor es Zeit zum Aufstehen war, schlief sie schließlich doch ein.
Catherine schreckte hoch, weil jemand im Zimmer hin und her ging. Sie schlug die Augen auf und sah, dass Vito sich fertig machte. Ein kurzer Blick auf das Bettzeug zeigte ihr, dass er die Nacht nicht hier
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