Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
Geheimdienst rekrutiert hat. In Barasnij wird auch zwei Wochen nach dem Putsch immer noch geschossen. Ob Zirakov wirklich sicher im Sattel sitzt, ist zweifelhaft.“
An der Wand erschien jetzt das Bild des Palais Ragowski, dem Sitz der deutsch-französischen Botschaft.
„Die Täter haben die Botschaft besetzt und sich dort vermutlich verschanzt“, berichtete Uwatani. „Das Botschaftspersonal wird irgendwo im Gebäude gefangen gehalten. Es wurde eine dürre Erklärung an die westlichen Medien lanciert, die aber keine Forderungen enthielt.“
„Was tut die rahmanische Regierung in der Sache?“, fragte Breckinridge.
Uwatani verzog das Gesicht.
„Nichts.“
„Dann sollen sie uns das erledigen lassen“, forderte Breckinridge.
„Es gibt eine offizielle Stellungnahme der neuen Regierung“, erklärte der General. „Sie lehnt jede Hilfe von außen ab.“
„Irgendeine Vermutung, was dahinter stecken könnte?“, fragte der Colonel.
Uwatani nickte. Sein Gesicht wirkte sehr ernst. „Wir nehmen an, dass Zirakovs Leute versuchen, diese Geiselnahme zu benutzen, um vom Westen die politische Anerkennung zu erzwingen.
„Eine sehr plumpe Methode!“, kommentierte Breckinridge.
„Eigentlich müssten sie wissen, dass sie damit nicht durchkommen!“
„Wer sagt Ihnen das?“, erwiderte der General. „Wenn Zirakov in einer heldenhaften Aktion für die Freilassung der Geiseln sorgt, wird man ihm das in Berlin und Paris nicht vergessen. Es wäre nicht der erste Deal dieser Art.“
Uwatani betätigte erneut die Fernbedienung des Beamers.
Ein Kartenausschnitt zeigte die russisch-rahmanische Grenze.
„Ihr Auftrag wäre, von der russischen Grenze aus einzeln oder paarweise einzusickern. Sie treffen sich erst in Barasnij, klären die Lage um die Botschaft und befreien die Geiseln.“
„Und wie kommen wir wieder heraus?“, fragte Breckinridge.
„Das ist immer die wichtigste Frage bei einer militärischen Operation, habe ich mal gelernt“, meinte Carlo Tarvisio. Er hatte sich diese Bemerkung einfach nicht verkneifen können.
Uwatani deutete auf die Karte. „Sie werden mit einer Hubschrauberstaffel ausgeflogen.“
„Spielt die russische Seite da wirklich mit?“, vergewisserte sich Breckinridge.
Uwatani nickte. „Moskau kooperiert in dieser Sache. Das ist sicher.
Sie brauchen nur ein codiertes Funksignal abzugeben und unsere Hubschrauberstaffel setzt sich in Marsch.“
„Unsere Helis?“, wunderte sich Mark Furrer.
Uwatani bestätigte dies.
„Im Rahmen der so genannten Sicherheitspartnerschaft für den Frieden befindet sich eine Spezialeinheit der US Army zu Übungswecken im russisch-rahmanischen Grenzgebiet“, erklärte er.
„Zumindest ist das die offizielle Version... Der Codename dieser Operation lautet übrigens FREE WILLY.“
Wer hat sich das denn ausgedacht?, schoss es Carlo Tarvisio durch den Kopf. „Hoffentlich heißt auch wenigstens einer in der Botschaft Willy“, hatte er noch sagen wollen, aber ehe er dazu kam, stieß Mara Henriquez ihm ihren Ellbogen in die Seite.
„Lass es“, sagte sie.
*
Russisch-rahmanische Grenze Grenzübergang Saschnaja Montag 1230 OZ
Es regnete Bindfäden. Die Straße war aufgeweicht. Der alte Magirus Deutz-Lastwagen rumpelte die von wassergefüllten Schlaglöchern übersäte Piste entlang, die geradewegs auf die russisch-rahmanische Grenze zuführte.
Mark Furrer saß am Steuer des Lastwagens, dessen Laderaum mit Decken, Verbandszeug und Medikamenten gefüllt war, die für eine in der Hauptstadt Barasnij tätige Hilfsorganisation bestimmt waren.
Auf dem Beifahrersitz hatte Ina Vanderlantjes Platz genommen.
„Die Schüttelei geht mir ziemlich auf die Nerven“, meinte die Niederländerin.
Mark grinste.
„Ich schätze, bis wir in Barasnij sind, wird es nicht besser werden.“
„Also ehrlich! Dagegen ist ja eine Fahrt im Schützenpanzer im Manövergelände gar nichts!“
„Hauptsache unsere Legende ist überzeugend genug und wir kommen ohne Probleme ans Ziel“, meinte Mark.
„Wir werden es gleich wissen“, erwiderte sie und deutete voraus.
Aus dem Dunst, der aus den Wiesen und Wäldern aufstieg, tauchte ein Grenzposten auf. Auf russischer Seite hatten sie nichts zu befürchten.
Die Regierung in Moskau unterstützte das geheime Kommandounternehmen zur Geiselbefreiung tatkräftig.
Auf der anderen Seite des Schlagbaums begann das Risiko.
Mark und Ina waren die Vorhut des Teams.
Sie sollten in Barasnij zunächst einmal die Lage
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