Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
diesen Eindruck zu korrigieren. „Wir sind einfach nur an guter und schneller Zusammenarbeit interessiert.“
Mark bückte sich.
Er tat dies sehr langsam, sodass keiner der Bewaffneten irgendeinen Angriff vermuten musste.
Anschließend holte er ein Bündel mit Geldscheinen aus dem Strumpf und reichte es dem Grenzoffizier.
„Nur Euro“, murmelte der anerkennend. „Sehr gut.“ Er rief ein paar Anweisungen auf Rahmanisch. Die Kontrolle des Lastwagens war augenblicklich beendet. „Steigen Sie ein und fahren Sie weiter!“, wandte sich der Offizier an Mark.
Er nickte Ina zu.
Das lassen wir uns besser nicht zweimal sagen! , schien ihr Blick zu sagen.
Augenblicke später saßen sie wieder in der Fahrerkabine des Magirus. Der Motor kam stotternd in seinen Takt. Der Lastwagen fuhr an. Mark beobachtete die Grenzbeamten noch einige Augenblicke über den Rückspiegel.
„Puh, ich dachte, wir hätten es mit Grenzbeamten zu tun --- nicht mit einer Räuberbande!“, stieß Ina hervor.
„Wie liegt da die genaue Unterscheidung?“, grinste Mark.
Äußerlich wirkte er ruhig und gelassen.
In Wahrheit fiel allerdings auch ihm ein Stein vom Herzen.
Schließlich war im Lastwagen auch die Ausrüstung der beiden SFO-Kämpfer versteckt. Gut getarnt in den Radkästen und in speziellen Behältern, die in das Chassis des Magirus eingepasst waren.
„Ich hatte schon Angst, dass sie unsere Waffen finden“, meinte Ina.
„Einer der Kerle war nahe dran!“
„Ich weiß“, nickte Mark.
„Aber du hast ja gerade noch rechtzeitig die Euros aus dem Strumpf gezogen!“
„Wir haben einfach Glück gehabt. Die hätten uns auch festnehmen und wegen Bestechung anklagen können.“
Ina nahm die Karte hervor, die im Seitenfach an der Innenseite der Tür steckte.
„So etwas wie eine Autobahn werden wir wohl kaum vorfinden“, meinte Mark.
„Hundert Kilometer Schlaglochpiste bis Barasnij liegen vor uns“, stellte Ina fest. „Aber das Ding hat wenigstens einen schönen Namen.“
„Ach, ja?“
„Nationalstraße A.“
*
Es war ein stockdunkler Kellerraum. Insgesamt vier Angehörige der deutsch-französischen Botschaft von Barasnij waren hier eingesperrt.
Neben Damien Duvalier und seinem Stellvertreter Jürgen Dankwart noch die Abteilungsleiterin Petra Heim und die Sachbearbeiterin und Juristin Francoise Poincheval.
Zwei Personen aus der Notbesetzung der Botschaft fehlten.
Es handelte sich um die Diplomaten Helmut Michelsen und Pierre Joscan.
Keiner aus der Gruppe, die in diesem dunklen Kellerloch festgehalten wurde, hatte Michelsen und Joscan seit ihrer Gefangennahme gesehen. Vielleicht waren sie ebenso umgebracht worden, wie das Sicherheitspersonal. Immerhin wusste Duvalier, dass zumindest Michelsen eine Waffe bei sich getragen hatte.
Seit Stunden war die Gruppe in dieser Dunkelheit eingepfercht.
Es war kalt und feucht.
„Ich werde noch wahnsinnig!“, meinte Francoise Poincheval. „Was sind das für Leute, die uns hier festhalten?“
„Wir hatten bisher keinerlei Erkenntnisse über Aktivitäten irgendwelcher terroristischen Organisationen in Rahmanien“, meinte Dankwart. Seine Stimme klang niedergeschlagen.
Der Zustand der meisten Gruppenmitglieder war inzwischen ziemlich instabil. Duvalier registrierte das mit Besorgnis.
Die beste Lebensversicherung in einer derartigen Situation war immer noch ein kühler Kopf.
„Ich bin mir sicher, dass es sich um irgendeine reguläre Einheit handeln muss. Die haben sich gegenseitig mit militärischen Rängen angesprochen, wenn sie rahmanisch sprachen.“
„Es hat wohl keiner von denen damit gerechnet, dass jemand von uns sie verstehen kann!“, meinte Francoise Poincheval. „Aber das macht doch keinen Sinn? Was hat General Zirakov davon, dass er uns hier festhält?“
„Das können Sie ja unsere Kerkermeister fragen, wenn sie das nächste Mal auftauchen“, meinte Jürgen Dankwart zynisch. „Bis jetzt waren die ja alles andere als gesprächig.“
Duvalier ging in der Dunkelheit auf und ab.
Das half ihm, seine Gedanken zu sammeln. Er musste nur aufpassen, mit keinem der anderen Gefangenen zusammen zu stoßen.
Auf jeden Fall ist die Chance, dass uns jemand hier raushaut denkbar schlecht, war dem ehemaligen Fallschirmjäger klar.
Aber er hielt diese Erkenntnis für sich.
Die psychische Verfassung war schon labil genug.
„Petra?“, fragte er.
Keine Antwort.
Die Gruppe hatte die ganze Zeit über geredet, so als müssten sie sich alle gegenseitig der Tatsache
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