Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
abgelenkt. Sie winkten den Lastwagen weiter.
„Nun mach schon, Mark!“, murmelte Ina.
Sie wirkte sichtlich angespannt.
Mark ließ den Motor an.
„Was schätzt du, wie weit ist die Detonation entfernt?“, fragte der Deutsche.
„Maximal 200 Meter!“, vermutete Ina.
„Wahrscheinlich ein Geschoss aus einem Granatwerfer.“
„General Zirakovs Leute scheinen noch nicht einmal hier in Barasnij fest im Sattel zu sitzen.“
Mark Furrer lenke den Magirus weiter in die Stadt hinein.
Die reißbrettartige Anlage der Stadt erleichterte die Orientierung.
Weitere Detonationen waren zwischen den Gebäuden zu hören. Sie wechselten sich mit Maschinengewehrfeuer ab.
Da wurde anscheinend in einigen Vierteln der rahmanischen Hauptstadt heftig gekämpft.
Der Weg zur Kinderklinik war mit Hilfe des GPS leicht zu finden.
Aber Furrer und Vanderlantjes mussten einen Umweg fahren, um das offenbar umkämpfte Gebiet großräumig zu umfahren.
Die Straßen wirken wie ausgestorben. Die Cafés und Restaurants der Innenstadt waren geschlossen. Nur wenige Passanten waren unterwegs. Dafür um so mehr Patrouillen jener Fallschirmjägereinheit, der General Zirakov vertraute.
Auch die meisten Geschäfte waren geschlossen.
„Nicht mehr lange und die Versorgungslage wird hier zur Katastrophe“, war Ina überzeugt.
„Wenn dieser Zirakov auch nur eine Funken Verstand hat, wird er das zu verhindern versuchen“, antwortete Mark.
Er lenkte den Magirus in eine Nebenstraße.
„Wieder rechts!“, wiesen Ina und das GPS-Navigationssystem den Nahkampfspezialisten beinahe gleichzeitig an.
Ein Lächeln huschte über Inas Gesicht, das für wenige Augenblicke etwas entspannter wirkte.
Die Straßen wurden enger.
Mark folgte der Anweisung und bog nach rechts. Ein paar ausgebrannte Pkw-Wracks am Straßenrand verengten die Fahrbahn zusätzlich.
Aus einer Einfahrt schnellte plötzlich ein verbeulter, mit kyrillischen Buchstaben bemalter Van hervor.
Mark musste in die Bremsen treten.
Quietschend kam der Magirus zum stehen.
Der Fahrer des Van stieg aus. Er hielt eine Automatik in der Hand.
Drei weitere Männer in Zivil tauchten aus Türnischen hervor.
Manche von ihnen trugen Uniformteile, aber sie wirkten eher wie Kriminelle.
Einer der Angreifer riss die Fahrertür auf.
Mark Furrer wurde grob hervorgezerrt, bekam einen Schlag mit dem Magazin einer Kalaschnikow und landete hart auf dem Boden.
Ina bekam den Lauf einer Beretta unter die Nase gehalten.
„Keine Bewegung!“
*
Russisch-rahmanisches Grenzgebiet am Oberlauf der Djarena Montag 1830 0Z
Der russische Truppentransporter stoppte. Colonel John Breckinridge und Mara Henriquez stiegen von dem Wagen herunter.
Carlo Tarvisio reichte den beiden nacheinander die in wasserdichte Behälter verpackte Ausrüstung und sprang dann zu Boden.
Mit den Kampfstiefeln landete er im aufgeweichten Boden.
Fahrer und Beifahrer des Truppentransporters stiegen aus. Die Türen klappten. Die beiden Männer trugen Uniformen der russischen Armee.
Der größere der beiden Russen wandte sich an Colonel Breckinridge. „Von hier an sind Sie auf sich allein gestellt“, erklärte er in akzentbeladenem Englisch.
Breckinridge nickte.
„Danke für Ihre Unterstützung.“
Der Russe deutete in Richtung Westen. Ein Fluss mäanderte dort durch die Landschaft. „Das ist die Djarena“, erklärte der Russe. „Von hier an fließt sie noch etwa einen Kilometer nur auf russischem Gebiet, ehe sie für drei bis vier Kilometer die Grenze markiert. Danach fließt sie ins Landesinnere.“
„Genau dorthin wo wir hin wollen“, kommentierte Tarvisio.
„Spar dir deine Energie für das Schwimmen“, versetzte Mara Henriquez. „Ich schätze, so ein Maulheld könnte leicht aus der Puste kommen!“
Weder Breckinridge noch der Russe nahmen das kleine Wortgefecht zwischen den beiden SFO-Soldaten weiter zur Kenntnis.
„Ich nehme an, Sie kennen sich im Grenzgebiet aus“, vermutete Breckinridge.
Der Russe nickte.
„An der Grenze müssen Sie höllisch aufpassen, Colonel. Die Rahmanier wollen um jeden Preis verhindern, dass irgendjemand ohne ihre Kontrolle die grüne Grenze überschreitet.“
„Es heißt, dass General Zirakovs Regime auf sehr wackeligen Beinen steht!“
Der Russe nickte.
„Die neue Regierung fürchtet nichts so sehr, als dass die Rebellen unter dem alten Kanzler sich über die Grenze zurückziehen und dann auf russischem Boden für die rahmanischen Streitkräfte unerreichbar sind.“
John
Weitere Kostenlose Bücher