Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
Kommunikationsfachmann des SFO-Teams.
Die Ausrüstung der beiden Männer war in der ziemlich altersschwachen Mercedes-Limousine versteckt. Der Wagen war aufwändig umgebaut worden. Spezialisten der Roten Armee hatten das erledigt. Eine Art Amtshilfe für die UN war das. In Rekordzeit hatten sie spezielle Fächer im Fußboden geschaffen, in der sich vor allem die Waffen verstauen ließen. Was die Kampfanzüge anging, so fielen sie in dem Wust von Sonderposten-Kleidung, die sich im Wagen befand, überhaupt nicht auf.
Schließlich konnte man auf den wilden Märkten Rahmaniens Uniformen und Ausrüstungsteile von mindestens einem Dutzend Armeen erwerben. Von Jacken der deutschen Bundeswehr bis hin zu Helmen der US-Army oder Stiefeln der russischen Streitkräfte.
Kampfanzüge mit den Emblemen der rahmanischen Armee waren natürlich auch darunter.
Karapok und Leclerque führten mehrere Garnituren davon in ihrem Wagen mit sich.
Vorgeblich handelte sich um Marktware.
In Wahrheit war es eine Möglichkeit für die beiden SFO-Kämpfer, sich gegebenenfalls zu tarnen.
Am meisten Sorgen bereitete Karapok jedoch die hoch empfindliche Kommunikationstechnik, die ebenfalls im Wagen verstaut war. Alles andere ließ sich notfalls ersetzen --- nicht aber Leclerques Spezial-Laptop, mit dessen Hilfe er in fremde Datensysteme einzudringen pflegte, wenn der Auftrag das erforderte.
Das Gerät befand sich zusammen mit ein paar anderen unersetzlichen Ausrüstungsgegenständen dort, wo sich normalerweise das Reserverad des Mercedes befunden hätte.
„Was soll ich machen, wenn die Grenzer mich ansprechen?“, fragte Leclerque. „Schließlich spreche ich weder Rahmanisch noch Russisch!“
Drei Stunden lang waren sie über schlaglochübersäte Pisten gefahren, ohne dass Karapok auch nur ein einziges Wort gesagt hatte.
Der wortkarge Russe war ein Einzelgänger, der erst langsam zur Teamarbeit bekehrt werden musste.
„Kein Problem“, behauptete er.
„Wieso kein Problem? Die merken doch gleich, dass ich kein Russe bin! Schließlich sprechen fast alle Rahmanier Russisch so gut wie ihre Muttersprache!“
„Besser!“, korrigierte Karapok. „Viele sprechen Russisch besser als Rahmanisch, weil in der Sowjetzeit nur die Beherrschung der russischen Sprache Karrierechancen eröffnete.“
„Neben einer Parteimitgliedschaft, wie ich annehme“, ergänzte Leclerque, der sich über Karapoks Redefluss nur wundern konnte. Zwei ganze Sätze in drei Stunden!, ging es ihm durch den Kopf. Was ist los mit ihm?
„Hör zu, Pierre“, fuhr Karapok fort. Die beiden Männer unterhielten sich auf Englisch, der in der SFO gängigen Arbeits- und Verkehrssprache. „Du hältst einfach den Mund. Ich garantiere, dass nichts passiert! Ich sage dann einfach, dass du nicht mehr sprichst, seit du ein halbes Jahr von tschetschenischen Rebellen gefangen gehalten wurdest!“
Die Piste mache jetzt eine Biegung. Das letzte Stück bis zur Grenze war sogar asphaltiert. Allerdings waren in der Vergangenheit wohl viele Militärtransporte über diesen Weg gegangen. Die Folgen waren unübersehbar. Die Kettenglieder der Panzer hatten sich regelrecht in den verhältnismäßig weichen Straßenbelag hineingedrückt.
Der Mercedes erreichte den Checkpoint an der Grenze.
Miroslav Karapok wurde aufgefordert auszusteigen. Er unterhielt sich mit den Grenzern auf Russisch und händigte ihnen mehrere Jeans-Hosen und zwei CD-Player aus. Daraufhin kehrte er zum Wagen zurück.
Er zwinkerte Leclerque zu.
Die Grenzer winkten sie durch.
„Man könnte denken, du hättest dein Leben lang nichts anderes getan, als Ware von zweifelhafter Qualität über irgendwelche Grenzen zu bringen“, staunte Leclerque.
Karapok gab keine Antwort.
Den Blick starr geradeaus gerichtet saß er hinter dem Steuer des Mercedes.
240 Kilometer bis Barasnij, stand auf einem Straßenschild.
Na großartig!, dachte Leclerque mit Blick auf den Schweiger neben ihm. Das wird sicher richtig lustig mit Miro!
*
Barasnij, Rahmanien
Dienstag 0215 OZ
Wie Schatten huschten Vanderlantjes und Furrer durch die Nacht.
Es herrschte strenge Ausgangssperre in Barasnij, aber die Truppen des Generals Zirakov waren nicht in der Lage, sie wirklich überall zu kontrollieren. Dazu verfügten sie nicht über die nötige Truppenstärke.
Offenbar glaubte der neue Herr im Regierungspalast nur gewissen Truppenteilen wie den Fallschirmjägern uneingeschränkt trauen zu können.
Die beiden SFO-Kämpfer hatten ihre
Weitere Kostenlose Bücher