Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
Kampfausrüstung aus dem Magirus-Lastwagen geborgen und sich von unscheinbaren Zivilisten in Kommandokämpfer verwandelt. Mit der MP7 im Anschlag, Nachtsichtgeräten und einem Interlink-Headset zur Aufrechterhaltung einer permanenten Funkverbindung schlichen sie sich durch die Straßen.
Mit Hilfe von Navigationsgeräten konnten sie sich in der Stadt orientieren. Die Anlage Barasnijs als ehemalige sozialistische Musterstadt im rechtwinkligen Karoraster-Grundriss machte die Orientierung leichter.
Beide SFO-Soldaten trugen pechschwarze Masken, die das Licht absorbierten.
Der Umstand, dass zurzeit in Teilen von Barasnij Strommangel herrschte und die Straßenbeleuchtung recht spärlich war, kam ihnen entgegen.
Sie hielten sich vor allem an Nebenstraßen, um den Checkpoints auszuweichen.
Schon am Tag waren kaum Menschen in den Straßen gewesen. Die Angst vor marodierenden Banden oder der Willkür der Sicherheitskräfte und Elitesoldaten der Regierung war wohl zu groß. In der Nacht waren die Straßen so gut wie ausgestorben.
Wer jetzt noch unterwegs war, musste einen wirklich guten Grund dazu haben und war entweder Regierungssoldat, Angehöriger einer der zahllosen kriminellen Banden oder gehörte den Rebellen des Ex-Kanzlers Narajan an.
Die Übergänge waren letztlich fließend, wie Furrer und Vanderlantjes sehr wohl bewusst war. Selbst in der Zeit, als Narajan noch die Volksmeinung auf seiner Seite wusste, waren ihm immer wieder intensive Kontakte zur kriminellen Szene vorgeworfen worden.
Aber über derartige Kontakte verfügte vermutlich auch General Zirakov.
Block um Block arbeiteten sich die beiden Elitesoldaten vor.
Ihr größter Schutz war dabei die Dunkelheit.
Wenn es wirklich zu einem Gefecht kam, waren sie zwar auf Grund ihrer überlegenen Ausbildung und Bewaffnung in der Lage, sich zu verteidigen und wieder unterzutauchen. Aber wenn nur der geringste Verdacht entstand, dass sich Angehörige einer ausländischen Elitetruppe im Land befanden, die in der Nähe der deutsch-französischen Botschaft operierten, so geriet das gesamte Unternehmen FREE WILLY in Gefahr.
Eine landesweite Fahndung wäre die Folge gewesen. Alle Grenzen wären sofort geschlossen worden und das Augenmerk der Sicherheitskräfte hätte sich auf die vermeintlichen Invasoren gerichtet.
Also war Vorsicht die oberste Devise.
Das Ziel der beiden SFO-Kämpfer war die Botschaft.
Mark und Inas Aufgabe war es, die Lage zu sondieren, bis der Rest von Colonel Breckinridges SFO-Team in Barasnij eingetroffen war.
Wenn alles nach Plan ging, war das spätestens am nächsten oder übernächsten Tag der Fall.
Je näher die beiden dem Viertel kamen, in dem sich das Palais Ragowski befand, desto größer schien die Dichte der Straßensperren und Checkpoints zu werden. Selbst kleinere Nebenstraßen waren abgeriegelt und wurden anscheinend rund um die Uhr bewacht.
Die beiden kauerten im Schatten einer Türnische.
Bis zum nächsten Checkpoint waren es gerade fünfzig Meter. Die Stimmen der Soldaten waren zu hören. Ihre Zigaretten leuchteten wie Glühwürmchen.
„Die Gegend um die Botschaft scheint vollkommen abgeriegelt zu sein“, meinte Mark.
„Aber wir müssen näher heran, wenn wir die Lage sondieren wollen.“ Ina atmete tief durch. „Hast du einen Vorschlag?“
Mark deutete auf den Gullydeckel. „Über das Abwassersystem müssten wir es schaffen.“
„Auch das noch!“
„Hör zu, du bist bei der SFO, nicht bei einer Parade-Truppe, deren Aufgabe es ist, gut auszusehen!“
„Oder gut zu riechen!“, ergänzte Vanderlantjes. „Ich glaube, es wäre besser gewesen, wenn Carlo oder Mara dich auf diesen Einsatz begleitet hätten.“
„Aber nur eine Ärztin konnte unbehelligt und auf direktem Weg nach Barasnij gelangen, ohne Misstrauen zu erregen.“
„Auch wieder wahr.“
Mark deutete in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
„Wir müssen ein Stück zurück, dort können wir in aller Ruhe in einen Gully steigen.“
„Das ganze ist ein Glücksspiel“, wandte Ina ein. „Schließlich wissen wir nicht, wo wir herauskommen. Das Navigationssystem dürfte da unten keinen Kontakt zum Satelliten haben.“
„Aber der Kompass funktioniert dort. Wir halten uns einfach in Richtung der Botschaft, steigen aus, wenn wir das Gefühl haben, nahe genug dran zu sein und...“
„Müssen hoffen, nicht dem nächsten Posten vor die MPi zu laufen.“
Mark nickte. „Richtig.“
Sie schlichen in geduckter Haltung zurück. Immer bemüht
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