Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
Mercedes ein. Sie hatten die Stecke von der Grenze bis Barasnij problemlos hinter sich gebracht --- allerdings nur, weil Leclerque es geschafft hatte, über sein Speziallaptop in die Einsatzzentrale der rahmanischen Fallschirmjäger hineinzuhacken. Von dort wurden auch die Einsätze anderer General Zirakov treu ergebener Verbände koordiniert und so war es den beiden möglich gewesen, Straßensperren und Checkpoints weiträumig zu umfahren. Ein hochmodernes Übersetzungsprogramm machte es Leclerque möglich, die angezeigten Daten zumindest so weit zu übersetzen, dass der Sinngehalt erfasst wurde.
Ansonsten konnte Miro Karapok aushelfen.
Russisch und Rahmanisch waren sich immerhin so ähnlich, dass er zumindest im Groben verstand, worum es ging. Zudem waren gerade im militärischen Bereich nicht nur Waffen und Uniformen, sondern auch die meisten Begriffe aus Russland übernommen worden.
„Euer Signal war gut zu empfangen“, meinte Leclerque. „Très bien!
Ich werde jetzt mal versuchen, in verschiedene Datenbanken von Regierungsstellen einzudringen. Möglicherweise kann ich etwas herausfinden, was uns bei der Frage weiterbringt, wie wir in die Botschaft hineinkommen!“
„Vielleicht kommst du an eine Übersichtskarte des Abwassersystems von Barasnij heran“, schlug Mark vor. „Der Bezirk um das Palais Ragowski ist dermaßen stark abgeriegelt, dass wir sonst wohl keine Chance hätten, überhaupt bis zum Botschaftsgebäude zu gelangen.
Außerdem...“
„Comment?“, hakte Pierre Leclerque nach.
Mark zögerte, ehe er fort fuhr: „Nach dem, was wir gestern Nacht sehen konnten, scheinen tatsächlich Zirakovs Leute hinter dem Kidnapping der Botschaftsangehörigen zu stecken. Sämtliche Sicherheitsmaßnahmen sind nach außen gerichtet --- nicht in Richtung des Botschaftsgebäudes.“
„Mon dieu, die wollen die Presse fernhalten!“, meinte Pierre. „Ein Kamerateam aus dem Westen vor der Botschaft und es gehen Bilder um die Welt, die die neue rahmanische Regierung als hilflosen Popanz zeigen! Wer will das schon?“
Bis zum Abend gelang es Leclerque tatsächlich an sehr detaillierte Baupläne heranzukommen, die das Abwassersystem rund um den Sitz der deutsch-französischen Botschaft.
Außerdem sorgte Leclerque dafür, dass Vanderlantjes und Furrer sich eingehend über die Geländeverhältnisse im Kanalhafen von Barasnij informieren konnten.
Miro Karapok untersuchte inzwischen die beiden Vans, die der CIA-V-Mann mit dem Codenamen „Boris“ besorgt hatte. Sie waren zuvor von einer einheimischen Werkstatt dahingehend ungebaut worden, dass sie zusätzlichen verborgenen Stauraum unter dem Chassis und in Radkästen besaßen. In Rahmanien gab es offenbar zahlreiche Werkstätten, die sich auf solche Umbauten spezialisiert hatten. Der Schmuggel über die Grenzen des Landes war weit verbreitet. Zigaretten, Waffen, Drogen --- das alles kam tonnenweise herein. Die Zöllner schauten weg, wenn sie dafür bezahlt wurden und die Ware nicht derart öffentlich transportiert wurde, dass sie nicht wegsehen konnten, ohne ein Disziplinarverfahren zu riskieren.
Inzwischen waren allerdings viele der lokalen Gebietskommandanten selbst in den illegalen Grenzhandel verstrickt.
„Mit den Wagen ist alles okay!“, meinte Karapok.
Aber Leclerque hatte in dieser Hinsicht mit einer Überraschung aufzuwarten.
Er hatte die Fahrgestellnummern der beiden Vans in seinen Rechner eingegeben.
„Beide Fahrzeuge sind als gestohlen gemeldet“, erklärte er, „das eine in Frankreich, das andere in den Niederlanden.“
„Ziemlich dreist --- die haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, irgendwelche Identifikationsmerkmale zu fälschen“, knurrte Karapok.
„Im Moment gehen die Autoschieber ja wohl auch nicht das Risiko ein, dass irgendein Interpol-Beamter sich auf die Suche nach ein paar gestohlenen Wagen macht“, meinte Vanderlantjes.
Ein paar Stunden später --- die Dunkelheit war bereits hereingebrochen -- fuhren Vanderlantjes, Furrer und Karapok mit einem der Vans zum Kanalhafen.
Der Kanal verband die beiden wichtigsten Flüsse des Landes und führte an der Hauptstadt vorbei.
Auf Grund der aktuellen politischen Lage glich er im Moment allerdings einem Geisterhafen. Der Warenumschlag war vollkommen zum Erliegen gekommen. Die Kräne standen still. Berge von Sand und Kies warteten darauf, irgendwann doch noch in den Laderaum von Binnenfrachtern verbracht zu werden.
Da aber auch die Schleusen des Landes derzeit nicht in Betrieb
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