Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
Super-Kondition!“
Tarvisio grinste.
„Könnte vielleicht daran liegen, dass ich im Gegensatz zu dir meine Kräfte besser eingeteilt habe und nicht versucht habe, um jeden Preis als Erster aus dem Wasser zu steigen!“
Mara machte eine wegwerfende Handbewegung.
„Du kannst doch nur nicht verlieren!“, meinte sie.
Die drei SFO-Kämpfer näherten sich der Straße.
Die Scheinwerfer eines Wagens leuchteten auf.
Henriquez, Breckinridge und Tarvisio duckten sich augenblicklich ins hohe Gras.
Mehrere Geländewagen des rahmanischen Militärs fuhren auf die Ortschaft Djarenagrad zu, eine Stadt von maximal 5000 Einwohnern.
Die drei SFO-Soldaten warteten, bis die Militärfahrzeuge verschwunden waren.
„Weiter!“, forderte Breckinridge.
Sie kreuzten schließlich die Straße und bewegten sich querfeldein Richtung Westen.
In einer Stunde war Sonnenaufgang.
Danach hatten sie vielleicht noch eine halbe Stunde Morgendämmerung, ehe sie sie sich einen Unterschlupf für den Tag suchen mussten.
Schweigend marschierten sie vorwärts.
Siedlungen gingen sie aus dem Weg, schlugen sich durch kleinere Waldgebiete und Felder.
Im Morgengrauen erreichten sie ein verlassenes Industriegelände mitten in der Landschaft. Mehrere Fabrikhallen eines ehemaligen sowjetischen Chemiekombinates befanden sich neben einem vierstöckigen, quaderförmigen Gebäude, in dem sich wohl früher Labors und Büros befunden hatten.
Ein paar völlig ausgeschlachtete Lastwagen standen noch auf dem Kombinatsgelände.
„Das ist doch ein Ort, der wie geschaffen dafür ist, den Tag zu verbringen!“, meinte Breckinridge.
*
Mark erwachte. Er hatte Kopfschmerzen.
„Ganz ruhig!“, sagte eine Männerstimme.
Mark stellte fest, dass die MP7 nicht mehr in seiner Rechweite war.
Auch hatte man ihm Helm, Nachtsichtgerät und Sturmhaube abgenommen.
Mit Ina war dasselbe geschehen.
Sie lag zwei Meter entfernt und kam ebenfalls gerade wieder zu sich.
Eine Gestalt in dunkler Kleidung stand vor ihnen. Das Gesicht wurde von einer Sturmhaube bedeckt. Er hatte die zwei MP7-Gewehre bei sich, die er offenbar Vanderlantjes und Furrer abgenommen hatte.
Eines hing über der Schulter, das das andere hielt er im Anschlag.
„Ich nehme an, dass Sie die Personen sind, mit denen ich Kontakt aufnehmen soll“, sagte der Mann. Er sprach Englisch. Der Akzent war kaum zu hören. „Zumindest sind die falschen Papiere, die Sie bei sich tragen auf die Namen ausgestellt, die man mir angekündigt hat!“
Mark stutzte.
„Dann sind Sie...“
„Boris“, vollendete der Mann. „Nennen Sie mich Boris. Alles andere tut nichts zur Sache.“
Bei Mark und Ina klingelte es.
Boris war ein ehemaliger CIA-Kontaktmann. Früher hatte er auch für den rahmanischen Geheimdienst gearbeitet, bis er nach der Wahl von Kanzler Narajan in Ungnade gefallen und entlassen worden war.
Für ein gutes Honorar war er bereit, das SFO-Team zu unterstützen und seine alten Verbindungen spielen zu lassen.
„Ich nehme an, Sie haben ein mehr oder weniger ausführliches Dossier über mich gelesen“, vermutete Boris.
„Stimmt“, sagte Mark.
„Vergessen Sie besser alles, was darin steht. Es stimmt fast nichts davon.“
„Für uns ist wichtiger, ob wir Ihnen trauen können“, erwiderte Mark.
„Können Sie!“
Boris warf Mark die MP7 zu. Der Lieutenant fing sie sicher.
Im ersten Moment war Mark überrascht.
„Ich möchte Ihr Gesicht sehen“, verlangte er dann.
„Ach, hat man Ihnen Fotos von mir gezeigt?“, fragte Boris. Mark ging nicht weiter darauf ein.
Boris zögerte noch, zog aber dann seine Sturmhaube vom Kopf.
Durch die offenen Fenster fiel nur spärliches Licht auf Boris' hageres Gesicht. Mark schätzte den Verbindungsmann der CIA auf Mitte fünfzig.
Allerdings wirkte er für sein Alter sehr athletisch. Ina war noch nicht ganz wieder beieinander. „Was ist das für ein Zeug, mit dem Sie uns ausgeschaltet haben?“, fragte sie und betastete den Oberschenkel, wo das Nadelprojektil sie getroffen hatte. Es war nicht mehr dort. Boris musste es entfernt haben.
„Hat sich bei der Betäubung von Tieren hervorragend bewährt“, erklärte Boris. „Sie werden vielleicht noch ein oder zwei Stunden ein leichtes Ziehen spüren, dann ist es vorbei.“ Er griff an das Futteral an seinem Gürtel. „Ich habe mir die dazugehörige Luftdruckpistole so umgebaut, dass sie bis zu fünf Nadeln kurz hintereinander abfeuern kann.“
Er ging auf Ina zu, half ihr auf und reichte ihr ihre Waffe.
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