Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
Zelle waren dunkelrote Flecken zu sehen gewesen.
Getrocknetes Blut.
Und dann die Schreie...
Immer wieder durchdrangen sie auch jetzt die grausige Stille dieses Gefängnisses.
Breckinridge gegenüber saß ein Offizier der rahmanischen Militärpolizei. Sein rechtes Auge war starr und bestand offenbar aus Glas. Ein Muskel zuckte in dem starren, sehr maskenhaften Gesicht des Einäugigen. Er musterte Breckinridge mit einem durchdringenden Blick.
Schließlich bellte er ein paar Anweisungen an die beiden Schergen, die Breckinridge hereingeführt hatten.
Daraufhin schickten sie sich an, den Raum zu verlassen. Der Größere von ihnen wollte die Tür schließen. Der Einäugige hielt ihn mit einem offenbar unmissverständlichen Befehl davon ab.
Die Wächter verließen den Raum.
Ihre Schritte hallten in dem kahlen Korridor wider, vermischten sich mit den grausigen Schreien von Menschen, die offenbar in diesen Katakomben gefoltert wurden. Schreie, die so verzerrt waren, dass ihnen kaum noch etwas Menschliches anhaftete. Breckinridge wagte kaum daran zu denken, was diesen Verfluchten jetzt gerade angetan wurde und das womöglich zwei seiner Leute unter ihnen waren.
Furrer und Vanderlantjes.
Ein Mann und eine Frau, die zu seinem Team gehörten, die seinem Kommando unterstanden, die er hier her geführt hatte und für die er verantwortlich war.
Nur nicht den Verstand verlieren!, sagte sich der Colonel. Er war schließlich nicht zum ersten Mal in einer derartigen Lage. Die Folter-und Verhörmethoden mochten unterschiedlich sein. Sie liefen letztlich immer auf ein- und dasselbe hinaus. Darauf, den Willen zu brechen.
Jeden Widerstand aus dem Weg zu räumen, um an Informationen zu gelangen.
„Ich wollte, dass die Tür offen bleibt“, sagte der Einäugige in recht gutem Englisch.
Breckinridge verzog grimmig das Gesicht.
„Damit ich höre, was Sie mit all den anderen tun, die hier eingesperrt sind?“, knurrte er. Er schüttelte den Kopf. „Widerlich!“
„Manche Menschen reagieren sensibel darauf, wenn sie sich vorstellen, was gerade mit ihren Leuten passiert“, murmelte der Einäugige. Er erhob sich, ging auf und ab und spielte dabei mit einem Gegenstand herum. Funken sprühten. Es knisterte.
Ein Elektro-Schocker!, durchzuckte es Breckinridge.
Der Einäugige stellte sich hinter den Colonel.
„Vielleicht haben wir Ihre Leute auch längst verhört“, meinte er.
„Vielleicht will ich von Ihnen nichts weiter, als eine Bestätigung für das, was wir ohnehin schon wissen!“
Seine Hand zuckte vor.
Der Elektroschocker berührte den Gefangenen. Ein Stromstoß durchfuhr Breckinridge, ließ seinen gesamten Körper sich schmerzhaft verkrampfen. Er stöhnte nur auf. Zu einem Schrei war er gar nicht in der Lage. Der Schmerz war höllisch.
Der Einäugige trat wieder in Breckinridges Gesichtsfeld.
„Ich wollte Ihnen in Erinnerung rufen, was Schmerz ist, Colonel Breckinridge!“
Breckinridge hob die Augenbrauen.
Das pure Erstaunen war ihm anzusehen und der Einäugige genoss diesen Anblick sichtlich. Sein Lächeln wirkte raubtierhaft.
„Furrer --- so heißt doch einer Ihrer Leute, nicht wahr?“
Breckinridge antwortete nicht.
Woher wissen diese Schweine so gut Bescheid?, durchzuckte es Breckinridges Gedanken wie ein greller Blitz. Hatten Furrer oder Vanderlantjes dem Druck vielleicht nicht standgehalten?
„Der Lieutenant war sehr kooperativ. Ebenso das weibliche Mitglied Ihres Teams. Dr. Vanderlantjes...“
Vielleicht war alles nur ein Trick!, überlegte Breckinridge. Er klammerte sich verzweifelt an diese Möglichkeit. In den Reihen der rahmanischen Sicherheitsbehörden arbeiteten zahllose Ex-Angehörige des ehemaligen sowjetischen Geheimdienstes KGB. Personen mit außergewöhnlich guten Kontakten und Informationsquellen. Möglich, dass über diese Kanäle Informationen über die Geheimoperation FREE
WILLY an die rahmanische Regierung gelangt waren.
Und wenn diese Informationen doch von Furrer stammen?, überlegte Breckinridge. Er war dem jungen, in seinen Augen etwas überehrgeizigen Deutschen zunächst mit Skepsis begegnet, hatte seine Meinung aber im wesentlichen revidieren müssen. Furrer war schließlich während seiner bisherigen Dienstzeit bei Security Force Omega nicht umsonst so schnell zum Lieutenant befördert worden.
Ein Muster-Soldat.
Das hatten alle im Team anerkennen müssen.
Der eine oder andere vielleicht nur zähneknirschend. Aber die Fakten sprachen eine deutliche Sprache.
Und doch
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