Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
traust du Furrer einen Verrat eher zu als Vanderlantjes!, dachte Breckinridge. Und das, obwohl psychologisches Wissen nicht gleichbedeutend mit der Fähigkeit ist, psychischem Druck standzuhalten!
„Sie wurden hier her geschickt, um die Botschafts-Geiseln zu befreien“, sagte der Einäugige. Es war eine Feststellung, keine Frage.
Der Kerl gibt sich alle Mühe, sein Wissen herauszustellen!, erkannte Breckinridge.
Ein furchtbarer, vollkommen verzerrter Schrei drang aus dem Korridor.
Der Einäugige deutete auf die dunklen Flecken an den kahlen Wänden des Verhörraums.
„Wissen Sie, was das ist, Colonel?“
„Keine Ahnung, aber Sie werden es mir sicher bald sagen.“
„Blut. Diese Wände habe es literweise aufgesogen. Die Methoden, die in diesem Gefängnis angewendet werden, haben sich seit den Zeiten Stalins nur in so fern geändert, als wir technologisch auf der Höhe der Zeit sind.“ Er ließ den Elektroschocker noch ein paar Funken sprühen.
„Ich nehme an, dass hier heute andere Leute gequält werden als damals!“
„Spione und Saboteure waren zu allen Zeiten dabei!“
„Sie machen einen schweren Fehler...“
„Überschätzen Sie nicht den Schutz, den Ihnen die UN bieten kann.
Sie operieren am Rande der Legalität. Und diesem Fall wohl auf der anderen Seite dieser Grenze!“
„Aus Ihrem Mund klingt es eigenartig, wenn Sie von Legalität sprechen...“
In dem Auge des Einäugigen blitzte es.
„Wo ist der Rest Ihres Teams?“, fragte der Einäugige.
Funken blitzten aus dem Schocker heraus.
*
Provisorische SFO-Einsatzzentrale, Delta-Team Gelände des ehemaligen Spielzeugkombinates 17.Oktober
Donnerstag 0203 OZ
Als Henriquez, Tarvisio und Karapok zur provisorischen Einsatzzentrale zurückkehrten, erwartete sie eine Hiobsbotschaft.
„Wo sind die anderen?“, fragte Henriquez an Leclerque gerichtet.
Außer ihm befand sich niemand in der Fabrikhalle.
Wie stets hatte er sich intensiv mit seinem Laptop beschäftigt.
Das Gesicht des Franzosen wirkte sehr ernst. Er hockte auf einer umgedrehten Kiste und schüttelte den Kopf. „Sie sind von dem Treffen mit dem Informanten nicht zurückgekehrt. Inzwischen weiß ich, wo sie sich befinden.“ Es klackerte, als die Finger seiner rechten Hand über die Tastatur glitten. „Mir ist es gelungen in die zentralen Rechner von Militärpolizei und Zirakovs Machtzentrale einzudringen. Über eine eMail-Verbindung hat denen jemand einen kompletten Datensatz über unser Team gesandt. Die Daten wurden mit den Merkmalen von drei Gefangenen abgeglichen. Zwei Männern und einer Frau.“
Tarvisio schluckte.
„Wo befinden sie sich?“
„Wird 'ne Weile dauern, bis wir das herausgefunden haben. Es gibt ein Militärgefängnis in Barasnij, das als Kerker für Gegner des neuen Regimes gilt. Aber darüber hinaus gibt es noch ein paar andere Orte hier in Barasnij, wo Gefangene eingesperrt und verhört werden.“
Leclerque erhob sich. Es war klar, dass er als nun Ranghöchster in der Gruppe jetzt das Kommando hatte
Einige Augenblicke lang sagte niemand ein Wort.
Die Nachricht war für alle ein Schock.
Jetzt drohte die gesamte Operation ein einziges Fiasko zu werden.
„Wir müssen sie raushauen!“, sagte Leclerque schließlich.
„Immerhin wissen wir jetzt sicher, dass Zirakovs Leute hinter der Entführung der Botschaftsangehörigen stecken“, meinte Tarvisio.
„Zumindest decken sie die Täter!“
„Alors, je ne sais pas!“, murmelte Leclerque. „Ich weiß nicht, irgendwie passt da etwas nicht zusammen.“
Tarvisio übergab Leclerque den Datenstick und erläuterte kurz wo und unter welchen Umständen er ihn aufgefunden hatte. Außerdem war da noch das Nadelprojektil, das er gesichert hatte.
Leclerque verdrehte die Augen.
„Viel ist das nicht!“, maulte der Franzose.
Tarvisio gab ihm Recht.
„Wenn wir jetzt die Labors des FBI zur Verfügung hätten, könnte uns dieses Projektil vielleicht weiterbringen.“
„Ich werde ein Foto davon machen und mich mal schlau machen, was für ein Ding das ist.“
„Ungewöhnlich genug, um aufzufallen“, meinte Tarvisio.
Er grinste Henriquez dabei an und fügte hinzu. „Ich habe wirklich nur von dem Projektil gesprochen“, behauptete er.
Henriquez verzog verächtlich das Gesicht und hob das Kinn.
„Du kannst es einfach nicht lassen, was?“
„So bin ich nun einmal.“
„Dass du mit deiner Tour weder bei Dr. Vanderlantjes noch bei mir landen kannst, sollte dich nachdenklich machen!“, fand
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