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Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)

Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)

Titel: Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Raymond
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als der Botschafter in die Hände der Entführer geraten war. Leider wurde der Großteil des Gesprächs auf Rahmanisch geführt, da Botschafter Duvalier offenbar dieser Sprache mächtig war.
    Er hat diesen Stick offenbar absichtlich aktiviert, um das Geschehen zu dokumentieren und Spuren zu hinterlassen!, ging es Leclerque mit Bewunderung durch den Kopf. Dazu gehörte schon eine gehörige Portion Kaltblütigkeit.
    Als ehemaliger Fallschirmjäger konnte man das allerdings wohl auch von ihm erwarten.
    Leclerque ging stichprobenartig andere Stellen der Aufzeichnung durch und hörte kurz hinein. Es waren ausnahmslos Gespräche in rahmanischer Sprache, die die Entführer offenbar untereinander geführt hatten.
    Ich brauche jemanden, der uns das übersetzt!, ging es ihm durch den Kopf.
    Aber erstens dauerte es wahrscheinlich viel zu lange, wenn er die Daten via Satellit nach Fort Ellroy schickte. General Uwatani musste sich dann erst einmal darum kümmern, irgendeinen Spezialisten zu finden, der Rahmanisch sprach. Bevor er in dieser Sache bei einem der befreundeten Geheimdienste oder in der UNO-Verwaltung fündig wurde, verging vielleicht ein Tag.
    Außerdem wurde dadurch vielleicht genau die Person unnötigerweise mit Informationen über das Unternehmen FREE WILLY
    versorgt, die einen kompletten Personaldatensatz über das Delta-Team von Security Force Omega an die neue rahmanische Regierung gemailt hatte.
    Es muss einen anderen Weg geben!, durchzuckte es Leclerque.
    Er stieg aus dem Van, in dem er bisher mit dem Rechner auf den Knien gesessen hatte und sog die frische Luft ein.
    „Karapok!“, rief er plötzlich.
    Der Russe kam herbei.
    Er trug Splitterweste und MP7.
    „Was ist?“, fragte der irritiert.
    „Ich möchte, dass du dir die Audioaufnahmen von Gesprächen anhörst, die die Botschaftskidnapper auf Rahmanisch führten. Das Wesentliche wirst du schon verstehen, n'est-ce pas?“
    Karapok zuckte die breiten Schultern.
    „Fangen wir an“, sagte er lakonisch.
    „Es geht mir vor allem um Ortsbezeichnungen, die im Gespräch erwähnt werden. Achte darauf bitte besonders!“
    „Du meinst, die Entführer haben ihren Zielort erwähnt?“
    „Warum nicht? Sie brauchten ja nicht davon ausgehen, dass sie abgehört werden.“
    *
    Am frühen Morgen kristallisierte sich für Leclerque langsam ein Bild heraus. Zusammen mit Karapok war er die Audioaufzeichnungen durchgegangen. Die Geiselnehmer waren zunächst für ein paar Stunden in der Botschaft geblieben und hatten die Gefangenen dort festgehalten.
    Das deckte sich auch mit den Beobachtungen, die Henriquez, Tarvisio und Karapok im Inneren des Palais Ragowski gemacht hatten.
    Einer der Entführer erwähnte die Nationalstraße E.
    Später fanden Leclerque und Karapok eine Stelle in der Aufzeichnung, in der einer der Entführer Funkkontakt mit Komplizen aufnahm. „Die Nationalstraße E ist frei“, so übersetzte Karapok die Funkbotschaft.
    Wenig später brachen die Entführer auf.
    „Was hat das zu bedeuten?“, fragte der Russe.
    Leclerque zuckte die Achseln. „Vielleicht finden wir das noch heraus.“
    Er ließ sich eine Kartenübersicht Rahmaniens anzeigen.
    Die Nationalstraße E zog sich ausgehend von der Hauptstadt in den Südosten des Landes.
    Dann ließ Leclerque sich weitere Merkmale diese Gegend anzeigen.
    Insbesondere, was militärische Einrichtungen, Einrichtungen des Geheimdienstes und so weiter anging. Informationen, die für jemanden wie Leclerque, der sich mühelos in die bestgesichertsten Datennetze zu hacken vermochte, nahezu frei verfügbar waren. Man musste nur wissen, wo man zu suchen hatte.
    „Bingo!“, rief er plötzlich.
    Karapok war kurz davor einzunicken.
    Sein Stolz hielt ihm die Augen offen.
    Leclerque hingegen zeigte erstaunlicherweise nicht die geringsten Anzeichen von Müdigkeit. Der Franzose war offenbar dermaßen in seine Arbeit vertieft, dass er alles sonst vergaß. Selbst die Bedürfnisse des eigenen Körpers, der sich sein Recht sicher noch holen würde.
    Leclerque tickte mit dem Fingernagel gegen den Schirm des Laptops. „Das hier ist eine Bunkeranlage des Geheimdienstes. Einst wurde sie vom KGB errichtet und war bis in die späten achtziger Jahre einer der wohlgehütetsten Geheimnisse des Kalten Krieges. Später hat der rahmanische Geheimdienst diese Bunkeranlage wohl als Rückzugsort benutzt. Vielleicht auch um Leute für eine Weile oder für immer verschwinden zu lassen.“
    „Und dort finden wir die Geiseln?“, fragte Karapok

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