Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
Fluchtbewegungen der Passanten hatten keinerlei einheitliche Richtung.
Menschen wurden zu Boden gestoßen, andere stolperte über sie.
Fellmer und Karels gerieten ebenfalls in diesen Strudel hinein.
Sie kämpften sich so gut es ging durch die Menge und erreichten schließlich eine der Hauswände. Fellmer stieg durch ein offen stehendes Fenster. Die Bewohner starrten ihn nur entgeistert und wie erstarrt an.
Ina Karels folgte ihm.
Die beiden ISFO-Kämpfer gingen durch enge Räume, die mit Dutzenden von Personen bevölkert waren.
Kleine Werkstätten befanden sich hier ebenso wie Wohnräume. Oft wurde der Platz doppelt genutzt. Sie erreichten einen Korridor und gelangten schließlich zum Ausgang.
Fellmer atmete tief durch, als sie endlich ins Freie gelangten.
Eine schmale, kleine Gasse lag vor ihnen, die bereits nach fünfzig Metern eine Biegung machte.
„Dieses Viertel gleicht einem Ameisenhaufen!“, knurrte Fellmer.
Sie liefen zur Biegung.
Ein Motorradkarren kam ihnen entgegen. Er war mit Obst und Gemüse beladen. Fellmer und Karels mussten ihm ausweichen.
„Was war das für ein Typ, der auf uns geschossen hat?“, fragte Karels.
„Einen Neuen Roten Khmer stelle ich mir eigentlich anders vor!“
„Der Kerl wirkte auf mich eher wie ein ganz gewöhnlicher Profikiller!“, erklärte Fellmer.
Sie liefen weiter die Gasse entlang, bogen erst nach links, dann wieder nach rechts.
Unter den Kambodschanern fielen die beiden Europäer natürlich sofort auf. In Sicherheit waren sie noch lange nicht.
Schließlich gelangten sie zur 396. Straße.
Ein Taxi setzte einen kambodschanischen Fahrgast am Straßenrand ab.
Fellmer nutzte die Gelegenheit, sprach mit dem Fahrer und wenige Augenblicke später stiegen Karels und der junge Lieutenant ein.
Das Taxi fuhr los.
Wie aus einem Instinkt heraus blickte sich Fellmer um.
Die beiden Kerle in den bunten Hemden kamen aus einer Seitengasse und blickten sich etwas orientierungslos um.
„Wollte der Killer nur Berenger ausschalten – oder auch uns?“, fragte Ina.
„ Die Killer“, verbesserte Fellmer und deutete durch die Rückscheibe.
„Die beiden Typen da hinten gehören auch dazu.“ Karels blickte sich ebenfalls um und nickte.
„Berenger wurde vermutlich befoltert“, sagte sie. „Er hatte zweifellos erhebliche Verletzungen und ich bin mir fast hundertprozentig sicher, dass man ihm beim Verhör Drogen verabreicht hat.“
„Es wäre interessant zu erfahren, ob es dieselbe Verhördroge war, die auch McConnery bekommen hat“, meinte Fellmer.
„Das wird wahrscheinlich niemand untersuchen“, erwiderte Karels.
„Nichts gegen diese Stadt, Ina – aber wir sollten so schnell wie möglich von hier verschwinden. Die werden uns weiter jagen.“
„Mark, die wissen anscheinend mehr über unsere Mission, als uns lieb sein kann!“
„Aber Berenger kann nicht die Quelle ihres Wissens sein.“
„Bist du dir da sicher?“
Mark Fellmer zuckte die Achseln.
Ina hatte Recht.
Sie erreichten das Hotel. Ein flaues Gefühl machte sich in Marks Magengegend breit, wenn er an den weiteren Verlauf des Einsatzes dachte.
Ihr Ziel waren die berühmten Ruinen von Angkor in der Nähe von Siem Reap am Tonle Sab-See.
Es fragte sich nur, ob sie dort auch bereits erwartet wurden.
*
Kambodschanisch-laotisches Grenzgebiet, zur gleichen Zeit
Die Soldaten waren vollkommen mit ihrer Umgebung verschmolzen.
Schlamm bedeckte ihre Gesichter und verhinderte, dass sie im dichten Blätterwerk aufblitzten.
Eine anstrengende Nacht lag hinter Vanderikke und seinem Trupp.
Keiner von ihnen hatte ein Auge zu machen können.
Lautlosen Schatten gleich hatten sie ihren Weg fortgesetzt und inzwischen eine Dschungelregion erreicht, in der niemand genau hätte sagen können, wo Laos aufhörte und Kambodscha begann.
Irgendwo durch das dichte Blätterwerk des Dschungels zog sich eine Linie, die weder für die Bergstämme der Region noch für Fauna oder Flora irgendeine Bedeutung hatte. Und Guerillas wie die Roten Khmer hatten sie noch nie respektiert.
Lieutenant Pierre DeLarouac führte eine genaue Positionsbestimmung durch und stellte schließlich zweifelsfrei fest, dass sich der Trupp bereits einen halben Kilometer auf kambodschanischem Gebiet befand. Außerdem versuchte der Franzose via Satellit Verbindung zu Fellmer und Karels aufzunehmen, was ihm bisher nicht gelungen war.
Der Grund dafür lag auf der Hand. Der Dschungel nördlich des Rantanakiri Plateaus wuchs auf einem sehr unebenen
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