Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
Untergrund.
Es gab enge Schluchten und steile Anhöhen, sodass es immer wieder zu Funklöchern und ungünstigen Anmesswinkeln für den Satellitenfunkverkehr kam.
„Wenn Sie mich fragen, dann sollten wir uns von der Obduktion dieses CIA-Mannes nicht allzu viel erhoffen“, meinte DeLarouac an Vanderikke gerichtet.
Der Colonel zuckte die Achseln.
„Warten wir es ab“, meinte er.
DeLarouac deutete auf den aktivierten Bildschirm seines Laptops.
„Neue Satellitenbilder?“, fragte der Colonel.
„Sie sind gestern Nachmittag geschossen worden. Ich konnte sie allerdings jetzt erst empfangen“, antwortete DeLarouac.
Im Gegensatz zu früheren Missionen des ISFO-Teams hatten diesmal im Vorfeld der Operation nur wenige brauchbare Satellitenaufnahmen des Zielgebietes zur Verfügung gestanden, was einfach damit zu tun hatte, dass in der Regenzeit diese Region durch einen extrem wolkenverhangenen Himmel verdeckt worden war.
Die letzten verwendbaren Aufnahmen waren also mehr als ein halbes Jahr alt gewesen, aber deren Auflösung war nicht genau genug, um jene Details erkennen zu können, die für den Einsatz des ISFO-Teams relevant gewesen wären. Sie stammten zumeist nicht von den militärischen Satelliten der Vereinigten Staaten von Amerika, sondern von Trabanten, die zur Wettervorhersage im Erdorbit kreisten.
Dem Gebiet im Norden Kambodschas gehörte weder das besondere Interesse des US-Militärs noch irgendwelcher Forscher.
DeLarouac markierte ein bestimmtes Gebiet. Es hatte eine Ausdehnung von mehreren Quadratkilometern und lag in einer unwegsamen, von Wald bedeckten Schlucht. „Hier befindet sich nach Erkenntnissen der Amerikaner eine geheime Kommandozentrale, die von den Roten Khmer nach ihrer Machtübernahme eingerichtet wurde. Sie trägt die Bezeichnung Phumi Svay.“
„ Nach ihrer Machtübernahme?“, wunderte sich Vanderikke.
„Ja“, bestätigte DeLarouac. „Sie fürchteten ständig eine Invasion – erst der Amerikaner und später, als sie sich mit ihren sozialistischen Brüdern in Vietnam zerstritten hatten von dort. Die Kommandozentrale Phumi Svay ist unterirdisch und scheint von den Neuen Roten Khmer in Besitz genommen worden zu sein. Leider ist die darüber liegende Gesteinsschicht derart massiv, dass auch Wärmekameras und dergleichen nicht durchdringen. Ich habe unser Informationsmaterial auf dem Flug von Fort Conroy nach Vietnam noch einmal durchgesehen. Wir wissen so gut wie nichts über diese Zentrale.“
„Nur, dass es sie gibt“, murmelte Vanderikke.
Codierte Funksignale gingen von dort aus. Bislang war es noch niemandem gelungen, sie zu entschlüsseln.
In den Geheimdienstzentralen mehrerer Großmächte arbeitete man daran mit fieberhafter Intensität.
DeLarouac deutete auf ein paar weitere markierte Punkte. „Hier befinden sich rund um die Zentrale einige Stützpunkte, an denen unser Gegner seine Verbände konzentriert hat. Sie verfügen über moderne Kampfhubschrauber und Flugabwehrraketen vom Typ Stinger, sofern die Berichte der kambodschanischen Armee glaubhaft sind.“
Vanderikke nickte grimmig.
„Gegen uns können sie ihre schweren Waffen nur bedingt einsetzen“, murmelte er. Ein Grinsen erschien in seinem mit Schlamm beschmierten Gesicht. Zähne und Augen blitzten. „Es ist schon eine Ironie der Geschichte, dass wir die Taktik der alten Roten Khmer gegen ihre selbsternannten Nachfolger einsetzen!“
DeLarouac klappte das Laptop zu und verstaute es wieder in seinem Spezialrucksack.
Dann setzten sie ihren Weg fort.
An einem winzigen Nebenarm des Kông machte das Team kurz Rast.
Hier bestand die Möglichkeit, die Wasserflaschen aufzufüllen. Das Wasser musste dabei jedoch zunächst mit Desinfektionstabletten behandelt werden.
Andernfalls hätte die akute Gefahr bestanden, dass die Kämpfer der International Security Force One durch einen winzigen, aber heimtückischen Feind mehr oder weniger ausgeschaltet worden wären: Mikroparasiten, die den Magen-Darm-Trakt befallen konnten.
In einem von dichtem Unterholz zugewachsenen Gebiet machte die Gruppe eine weitere Pause.
Es galt Kraft zu tanken für das, was noch vor ihnen lag. Sie hatten eine Nacht ohne Schlaf hinter sich und so hatte jeder von ihnen in dieser Hinsicht einiges aufzuholen. Immer zwei Teammitglieder blieben wach, während die anderen sich ausruhten.
In voller Montur und mit der schussbereiten MP7 auf den Oberschenkeln lagen sie auf dem Boden, die meisten an irgendeine Baumwurzel angelehnt, und
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