Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
Berenger.
„Kommen Sie in das Haus 654 Boulevard Mao Tse-toung/ Ecke 143.
Straße. Gegenüber ist der Toul Tom Pong Markt, den können Sie nicht übersehen.“
„Was soll ich dort?“
„Sie können ein paar Neuigkeiten über die Khmer Connection erfahren.“
„Ich kann mich nicht erinnern, mit Ihnen darüber gesprochen zu haben“, sagte Fellmer kühl.
„Dann interessiert es Sie nicht, was ein gewisser Roy McConnery herausgefunden hat? Durch die Obduktion seiner Leiche werden Sie nicht weiterkommen. Ich werde am Telefon nicht mehr sagen. Seien Sie in einer halben Stunde hier!“
Das Gespräch wurde unterbrochen.
Fellmer fragte sich, was er davon halten sollte.
Viel Zeit zum Überlegen blieb nicht. Der Boulevard Mao Tse-Toung lag am anderen Ende der Stadt. Bei den hiesigen Verkehrsverhältnissen war eine halbe Stunde schon knapp bemessen.
Es klopfte an der Tür von Mark Fellmers Hotelzimmer.
„Wer ist da?“, fragte er.
„Ich bin es. Ina.“
Fellmer ging zur Tür und schloss sie auf. Er hatte beim Checken seiner Ausrüstung nicht von einem der Zimmermädchen überrascht werden wollen.
„Du siehst ganz bleich aus“, meinte Fellmer.
„Dann muss an der Luftfeuchtigkeit liegen.“
„Nicht an dem, was du gerade gesehen hast?“
„Das war nicht meine erste Obduktion, Mark. Es ist zwar schon eine Weile her, aber ich habe ein dreimonatiges Praktikum beim Coroner von Chicago gemacht und in dieser Zeit an mindestens fünfzig Obduktionen teilgenommen.“ Sie hob die Schultern. „Leider hat diese nicht viel gebracht.
Ich konnte jedoch ein Projektil sicherstellen, das aus einer AK-47
abgefeuert wurde.“
„Eine Kalaschnikow also – was hätte man von den Neuen Roten Khmer auch anders erwartet“, gab Fellmer zurück.
„Wenn die Kambodschaner wüssten, dass McConnery so gut wie nichts an brauchbaren Informationen an die CIA übermittelte, würden sie nicht ein so großes Brimborium um diesen Toten veranstalten“, war Ina überzeugt.
Fellmer zuckte die Achseln.
„Was dieses unwürdige diplomatische Ränkespiel um einen Toten angeht, so habe ich ohnehin wenig Verständnis dafür!“, meinte er.
„Ich habe übrigens in McConnerys Blut Reste einer Substanz festgestellt, die unter dem Kürzel MXC 784 als Verhördroge bekannt ist. Für weitergehende Tests war das Labor im Heng Tong Hospital leider nicht ausgerüstet.“
„Das bedeutet, dass sich McConnery in Gefangenschaft der Neuen Roten Khmer befand und von ihnen ausgequetscht wurde.“
„Vermutlich wurde er dann wohl auf der Flucht erschossen“, meinte Fellmer. „Ich hatte hier übrigens einen ziemlich eigenartigen Anruf von Berenger.“
Ina runzelte die Stirn.
„Was wollte der denn?“, fragte sie.
„Er behauptet, nähere Informationen zu McConnery zu haben, die irgendwie mit unserer Mission zusammenhängen.“
„Dieser windige Kerl ist doch ein Aufschneider!“, erwiderte Ina Karels voller Verachtung.
Fellmer zuckte die Achseln.
„Der Treffpunkt ist in einer halben Stunde bei einer Adresse am Boulevard Mao Tse-Toung...“ Mark fuhr sich mit einer fahrigen Geste durch das Haar.
Ina hingegen verschränkte die Arme vor der Brust.
„Und damit hat er tatsächlich geschafft, dich zu beeindrucken, Mark?“
„Jedenfalls würde ich mich ewig ärgern, wenn wir nicht am Boulevard Mao Tse-Toung gewesen sind und sich am Ende herausstellt, dass wir da entscheidende Informationen hätten bekommen können!“ Sie schüttelte den Kopf. „Es ist nicht zu fassen!“, meinte sie. Aber ihr Blick glitt sofort darauf auf die Uhr an ihrem Handgelenk. Zur Abwechslung handelte es sich nicht um das mit einem Kompass ausgestattete Spezialchronometer für Angehörige der Spezial Force One, sondern um ein sehr viel damenhafteres Modell.
„Eine halbe Stunde? Die Fahrt zum Hospital war schon eine Qual und wenn ich den Stadtplan von Phnom Penh so einigermaßen in Erinnerung habe, muss man sich noch etwas weiter durch diesen Dschungel aus Häusern und kleinen Gassen schlagen, wenn man zum Boulevard Mao gelangen will.“
„Stimmt.“
„Also nichts wie los, Mark. Worauf wartest du noch?“ Mark Fellmer schob ein volles Magazin in den Griff der Automatik.
„Ganz ohne Ausrüstung möchte ich da lieber nicht erscheinen“, meinte der Lieutenant.
„Soll das heißen, du traust Berenger ebenfalls nicht über den Weg?“ Fellmer steckte die Pistole unter ein weites Hemd, dass er über der Hose trug.
„Das heißt einfach nur, dass ich mich mit diesem
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