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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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lassen, und zwar schnell, weil ich schon Visionen davon habe, wie ich hinter der Theke stehe und aussehe wie eine Bekloppte. Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen.
    »Ich denke daran, das Schaufenster neu zu dekorieren für den Schönste-Küstenstadt-Wettbewerb, und ich würde gern einige Fische stricken, in Baumwolle, aus einigen der neuen Farben, vielleicht könntest du mir dabei helfen?«
    Sie schürzt die Lippen und sieht verärgert aus.
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, es klingt sehr neumodisch.«
    Damit hat sich die Sache mit meiner Jacke hoffentlich erledigt. Elsie hasst Veränderungen, und alles Moderne muss ihrer Meinung nach um jeden Preis vermieden werden, weil es schlechte Manieren oder Sex beinhalten könnte. Oder beides. Häufig auch noch gleichzeitig.
    Gran gibt sich große Mühe, ein Lächeln zu verbergen. »Also, ich finde, es klingt sehr schön, und Jo war immer schon gut bei so was. Als sie klein war, hat sie mir wunderhübsche Muschelbilder gemalt.«
    Elsie wirft mir einen ziemlich spöttischen Blick zu.
    »Ja, aber ein Fenster ist ein bisschen größer als ein Bild, weißt du, und unsere Damen mögen ein hübsch ordentliches Fenster.«
    Ich glaube, ich sollte lieber eingreifen, bevor sie sich mal wieder in die Haare geraten. Sie zanken sich seit Jahren, und Gran verliert gewöhnlich, was, wenn ich so darüber nachdenke, wahrscheinlich der Grund ist, warum sie den Laden nicht schon vor Jahren aufgegeben hat: Sie hat sich nicht getraut, es Elsie zu sagen.
    »Ich übernehme das Fenster, Elsie, wenn du dir nicht sicher bist, aber vielleicht könntest du mir einen Schal stricken. Es gibt in einem der Rowan-Musterhefte ein hübsches Muster, das ziemlich knifflig aussieht, aber ich bin sicher, dass es für eine so geübte Strickerin wie dich kein Problem ist. Und ich hätte auch gern einige in den neuen Farben, um die Leute zu ermutigen.«
    Ich habe bereits einen in Silbergrau gestrickt, mit winzigen Silberperlen am Rand, was ewig gedauert hat, aber es war es wert. Ellen hat schon zweimal versucht, ihn sich »auszuleihen«, was immer ein gutes Zeichen ist.
    Archie öffnet die Ladentür, er will jetzt endlich zum Strand.
    »Ich nehme die beiden dann mit, und wir sehen uns später im Haus?«
    »Danke, Gran.«
    Sie summt beim Hinausgehen, aber Elsie sieht immer noch ziemlich aufgebracht aus.
    »Soll ich uns eine Tasse Tee machen, Elsie?«
    »Nein. Ich mache das, ist gar kein Umstand.«
    Elsie liebt es, Tee zu kochen; es ist eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen.
    »Hast du den Kessel mitgebracht? Nur weil deine Gran ihn sich gestern ausgeborgt hat.«
    Verdammt. Ich wusste, dass da etwas war, was ich mitbringen wollte.
    »Tut mir leid, habe ich vergessen, aber ich kann schnell gehen und ihn holen.«
    »Nicht nötig, ich habe meinen mitgebracht. Ich dachte mir schon, dass du ihn im Umzugstrubel vielleicht vergisst. Dauert keine Minute.«
    Sie sieht jetzt, wo sie an der Kesselfront gepunktet hat, schon etwas zufriedener aus, was nur gut ist, weil ich wirklich gern vermeiden würde, sie zu verärgern, wenn es irgendwie möglich ist. Sie arbeitet seit Jahren im Laden, und wenn sie mich schon in der ersten Woche verließe, wäre das eine Katastrophe, weil abgesehen von allem Übrigen sie die Einzige ist, die weiß, wie man die Ladenkasse öffnet. Du musst mit dem Finger auf der Ziffer Acht hin und her wackeln und gleichzeitig den SUMME-Knopf drücken, und ich habe den Bogen immer noch nicht raus. Und sie ist total verlässlich und immer bereit, auch kurzfristig auszuhelfen, weil sie gern das Haus verlässt und ihrem Mann Jeffrey aus dem Weg geht, der kürzlich in Rente gegangen ist und für sie eine ständige Enttäuschung war. Sie wohnen zwei Straßen weiter oberhalb des Ladens. Sie hätte gern einen der neuen Bungalows bei Gran in der Nähe, aber Jeffrey ist nicht scharf darauf. Genau genommen ist er auf nichts scharf außer auf seinen Schrebergarten, wo er Riesenzwiebeln züchtet, die in seiner Schubkarre zu den örtlichen Ausstellungen transportiert werden müssen. Sie führen eine dieser stillen Ehen, in denen die Ehepartner jahrelang vor sich hin brodeln und sich anschweigen, als lebten sie in einem Dampfkochtopf auf sehr kleiner Flamme, und alles wird weich und breiig und simmert fast vergessen vor sich hin, bis schließlich der Deckel hochgeht und die ganze Küchendecke mit Rübenmus bespritzt ist.
    Ich hatte immer eine Schwäche für Jeffrey, weil er mir und Vin, als

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