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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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fertig, also können Sie uns gleich begleiten, wenn Sie mögen, es sei denn, dass Sie hereingekommen sind, um Wolle zu kaufen? Stricken ist im Moment zenmäßig ziemlich angesagt, wissen Sie.«
    »Da bin ich mir sicher, aber ich glaube, ich verzichte darauf, wenn es recht ist. Diese Zennummern sind nichts für mich, es sei denn, es handelt sich um Motorräder. Aber genau genommen bin ich auch da nicht gut.«
    Ellen bedenkt ihn mit einem weiteren Strahlelächeln.
    Scheiße.
    Auf dem Nachhauseweg erzählt Archie Daniel, wie er Narnia spielt in der Schule, während ich wie wild überlege, womit ich unser Essen verlängern kann, damit es für alle fünf reicht. Ich habe noch ein paar Kartoffeln, und ich kann außer Karotten auch noch Erbsen machen und einen Rhabarbercrumble, da Mr. Pallfrey mir etwas Rhabarber aus seinem Garten vorbeigebracht hat, aber trotzdem. Verdammt. Archie und Jack liefern sich jetzt einen Wettstreit mit »Wer brüllt am besten wie ein Löwe«, als wir die Straße entlanggehen, so dass Trevor bestimmt bereits alarmiert ist, während Ellen und Daniel über einige neue Restaurants in London lästern, die sich selber derartig wichtig nehmen, dass sie Leute vor die Tür setzen, wenn sie nicht genug Tamtam ums Essen machen. Vielleicht sollte ich das später auch mal versuchen, wenn die Jungs sich weigern, etwas mit Rhabarber drin zu essen.
    Ich schäle Kartoffeln, während Ellen und Daniel Kaffee trinken und die Jungs sich Cartoons im Fernsehen ansehen, und es geht alles viel besser als erwartet. Daniel scheint den Zustand der Küche überhaupt nicht zu bemerken, und ich fange beinahe schon an, mich zu entspannen, als das unmissverständliche Geräusch von Trevor an der Hintertür zu mir dringt und die Jungs hinausrennen. Fünf Minuten später macht Ellen Mr. Pallfrey eine Tasse Tee, und Daniel steht im Tor.
    Mr. Pallfrey hat mir noch etwas mehr Rhabarber gebracht, eingewickelt in Zeitungspapier.
    »Ich war gerade im Krankenhaus, und sie haben mir einen Termin gegeben für meine Operation, so dass ich meine neue Hüfte nach Weihnachten bekomme.«
    Er mustert mich etwas nervös; ich hatte schon bemerkt, dass er in letzter Zeit stärker humpelt, aber ich dachte, es läge daran, dass er zweimal täglich von Trevor durch die Gegend gezerrt wird.
    »Ich werde froh sein, wenn ich es hinter mir habe, und wünschte nur, dass es früher ginge. Und meine Christine sagt, dass sie für eine Woche herunterkommt, wenn ich aus dem Krankenhaus bin.«
    Er lächelt schwach, aber ich glaube, er hat ziemliche Angst.
    »Sagen Sie Bescheid, wenn Sie irgendetwas brauchen, ja?«
    »Oh, ich bin sicher, dass ich zurechtkomme, aber, na ja, da gibt es etwas, und ich würde ja nicht fragen, aber da er sie und ihre Jungs so gern hat, also, ich habe mich gefragt, würden Sie vielleicht Trevor für mich spazieren führen? Christine kann sich nur eine Woche frei nehmen, und ich glaube, ich brauche etwas länger, bevor ich wieder richtig auf den Beinen bin.«
    Scheiße.
    »Natürlich können wir das, die Jungs werden begeistert sein.«
    Er sieht sehr erleichtert aus. »So gegen Ende Januar – sie schicken mir noch einen Brief -, und ich habe mir gedacht, es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn wir vorher ein paar Mal üben.«
    »Das wäre sehr gut.«
    »Manchmal kann er allerdings ein bisschen zu übermütig sein.«
    »Ich bin sicher, dass wir das schaffen.«
    Ellen beißt sich auf die Unterlippe und versucht, nicht zu lachen.
    »Also, ich nehme ihn jetzt lieber mit nach Hause, damit er sein Futter kriegt. Aber vielen Dank, das beruhigt mich sehr, ich fing schon an, mir darüber ernsthaft Sorgen zu machen.«
    »Die Jungs werden sich riesig darauf freuen.«
    Außer es regnet natürlich. Oder schneit. Oder wenn er uns in das verdammte Meer zieht.
    Er stellt seine Tasse ins Waschbecken und wendet sich Ellen zu.
    »Also, war nett, Sie wieder einmal zu sehen, und machen Sie nur weiter so. Ich warte jetzt immer auf Sie in den Nachrichten, und Sie machen Ihre Sache wirklich gut, nicht wie einige von denen, die sich auf Sofas rumflegeln mit Hemden, die nur halb zugeknöpft sind. Na gut, ich finde allein hinaus.«
    Trevor muss noch ein bisschen überredet werden, aber schließlich gibt er nach, und Mr. Pallfrey pfeift, als er die Straße hinuntergeht. Die Jungs kommen herein, über und über verdreckt, und Daniel tupft sich seine Jeans am Küchenwaschbecken ab.
    »Es ist schon lange her, dass ich so viel Dreck auf meiner Hose

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