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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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dergleichen.«
    »Ich werde im Portland sein, so dass sie mir wahrscheinlich fünfzig Pfund dafür berechnen.«
    »Es ist nicht weiter aufregend. Ich würde es ablehnen, wenn ich Sie wäre.«
    Sie lächelt. »Und was sind die anderen Vorteile?«
    »In der Lage zu sein, normale Bettgehzeiten und Regeln über Süßigkeiten einzuhalten, ohne dass er dich jedes Mal wie die böse Hexe aussehen lässt und überstimmt, wann immer ihm gerade danach ist. Nicht den Mythos aufrechterhalten zu müssen, wie wundervoll Daddy ist, auch wenn er wieder mal spät nach Hause kommt und du absolut geschafft bist, derlei Dinge.«
    »Also im Grunde genommen lauter Mist.«
    »Ja.«
    »Aber einen Dad in der Nähe zu haben hilft auch nicht sehr viel, oder?«
    »Nein, nicht wirklich. Es sind immer noch die Mums, die all die langweiligen Dinge tun. Sie müssen nur mal zu irgendeinem Zahnarzt gehen in den Schulferien, dann werden Sie es sehen. Es ist für die meisten so ziemlich eine Ein-Frau-Mission, glaube ich.«
    »Und keine Gratisgeschenke.«
    »Nicht wirklich, nein.«
    Sie lacht. »Ich glaube, sie hat es falsch verstanden, diese Simone de Beauvoir. Wir sind nicht das zweite Geschlecht, wir sind das erste. Ohne Frauen käme alles zum Stillstand. Ich habe die Recherchenotizen gelesen, die Max für mich gemacht hat, und dieser Jean-Paul Sartre klingt nach einem echten Wichser. Sie hätte viel strenger mit ihm sein müssen, wie diejenige, die strickend neben der Guillotine saß. Madame de soundso.«
    »Madame Defarges?«
    »Ja – hol dein Strickzeug heraus und lass dich von den Mistkerlen nicht kleinkriegen. Und sie hat Chanel getragen, wissen Sie.«
    »Wer, Madame Defarges?«
    »Nein, Simone de Beauvoir. Also, die Kleider werden großartig sein, wenn ich sie spiele. Sollte ich je wieder eine normale Größe tragen können. Haben Sie irgendeins ihrer Bücher gelesen?«
    »Vielleicht während des Studiums. Ich weiß es wirklich nicht mehr. Ich habe einige ziemliche Gedächtnislücken in Bezug auf meine damalige Lektüre. Ich glaube, das ist ein Überbleibsel meiner Schwangerschaft. Sorry, ich habe es immer gehasst, wenn Leute einem so etwas erzählen, wenn man schwanger ist. Als wäre man so etwas wie öffentliches Eigentum.«
    »In den Augen der Presse bin ich schon eine ganze Weile öffentliches Eigentum.«
    »Ja, aber Leute kommen nicht zu Ihnen und betasten Ihren Bauch, oder? Das haben sie bei mir immer gemacht, in der U-Bahn, und ich habe es gehasst.«
    Sie lacht.
    »Nicht, wenn sie nicht nähere Bekanntschaft mit Bruno machen wollen.«
    »Wie auch immer, es gibt neuere Forschungsergebnisse, dass eine Schwangerschaft das Gedächtnis verbessert. Ich habe am Wochenende darüber gelesen, ich wollte Ihnen den Artikel eigentlich mitbringen. Irgendwas wird verstärkt. Sie haben Untersuchungen gemacht über die Unterschiede weiblicher und männlicher Gehirne, und die Unterschiede werden nach einer Schwangerschaft irgendwie ausgeprägter. Also dürften wir Männern nicht vorwerfen, wenn sie das mit dem Multitasking nicht so gut hinkriegen. Obwohl sie offenbar sehr gut Straßenkarten lesen können.«
    »Und das mit dem Multitasking klappt auch ziemlich gut, wenn es um etwas geht, was sie wollen, wie zum Beispiel mit jemandem hinter deinem Rücken bumsen.«
    »Stimmt.«
    »Sind Sie ihr mal begegnet?«
    »Wem?«
    »Der Frau, mit der Ihr Mann … Hören Sie, sagen Sie, wenn Sie nicht darüber reden möchten, okay?«
    »Ist schon gut. Nein. Ich habe sie nie kennengelernt.«
    »Jimmy war immer umgeben von Frauen. Sie standen gewöhnlich aufgereiht auf den Korridoren der Hotels, wie eine Art Buffet. Gemischtwarenladen nannte er es.«
    »Wie schrecklich.«
    »Zu Anfang gefiel es mir ganz gut. Ich konnte reingehen, und kein Mensch nahm Notiz davon, weil alle total auf die Band konzentriert waren. Es war irgendwie entspannend, auch wenn es Max zum Wahnsinn getrieben hat.«
    »Ja, das kann ich mir gut vorstellen.«
    »Aber ich wusste, dass er früher oder später Scheiße bauen würde. Er fing an, mich zu langweilen, sonst hätte ich es schon früher bemerkt und mich von ihm getrennt. Man kann sich immer von ihnen trennen, wenn man es wirklich will.«
    »Es hilft wahrscheinlich, wenn man so aussieht wie Sie.«
    Sie lacht. »Vielleicht, aber Sie wissen, was ich meine: Du bist nur dann Opfer, wenn du es zulässt – das hat meine Mum mir eingetrichtert. Es ist manchmal schwer, aber so läuft es. Du darfst es einfach nur nicht an dich rankommen lassen. Es ist

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