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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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und es gibt auch welche vom Laden, wie er früher aussah.«
    »Tatsächlich könntest du recht haben, Elsie. Eine Sammlung von Fotos vom Laden wäre ziemlich gut, und ich könnte auch Fotos von den Kindern in der Schule machen, sobald wir mit dem Stricken anfangen, und von der Strick & Zick-Gruppe. Und wir könnten wirklich etwas an den Wänden oben brauchen, sie sehen immer noch ziemlich kahl aus.«
    Sie sieht sehr zufrieden aus.
    »Diese Mrs. Morgan ist eine schreckliche Frau, nicht wahr? Ich weiß nicht, für wen sie sich hält, wirklich nicht. Nur weil sie eins dieser großen Häuser dort oben hat, hält sie sich für eine ganz feine Dame. Sie geht allen Leuten auf den Geist, und sie würde es hassen, wenn ein Foto von dir und Grace Harrison im Laden hängt.«
    »Stimmt.«
    Wir lächeln beide.
     
    Der Supermarkt hat nichts auch nur annähernd Vergleichbares mit der gewünschten Orangenmarmelade vorrätig, und die Jungs versuchen es zur Abwechslung beim Mittagessen mal mit einem Pasta Boykott. Ich setze mich hin und stricke Blumenbroschen und fühle mich gerade ziemlich geschafft, als Ellen anruft. Sie war mal wieder auf einer Cocktailparty und hat jede Menge Klatsch auf Lager.
    Ich berichte ihr von den Fotos. »War das nicht nett von ihm? Es hat mir echt den Morgen gerettet. Annabel Morgan war da und hat mal wieder versucht, mich einzuschüchtern, weiß der Himmel, warum.«
    »Weil du auf ihrem Radar aufgetaucht bist, darum. Sie ist nichts weiter als einer dieser Spielplatztyrannen, und du weißt, wie man mit denen umgeht, nicht wahr?«
    »Weglaufen?«
    »Sie austricksen, ausmanövrieren und dir dann ins Fäustchen lachen.«
    »Aha, vielen Dank, Lucrezia Borgia.«
    »Darling, macht es etwa Spaß, sie damit durchkommen zu lassen? Sie wird nur schlimmer und schlimmer, wenn du dich nicht zur Wehr setzt – Leute wie sie nieten dich glatt um, wenn du sie lässt. Der einzige Weg, sie dir vom Leib zu halten, ist, ihr Angst einzujagen. Also, da wir gerade vom Umnieten reden, was hast du vor, Fitzcarraldo zu sagen, wenn er zurückruft?«
    »Nichts. Danke, etwas in der Art. Das ist keine große Sache, Ellen, er ist nur nett.«
    »Du liebe Güte, was muss er denn noch tun? Eine ganze Seite in Die Strickwoche buchen? Was wirst du tun, wenn er dich auf einen Drink einlädt?«
    »Was denn, wenn er das nächste Mal in Broadgate ist statt in New York oder Mailand oder wo auch immer er sich in nächster Zeit rumtreibt?«
    »Wir hätten wirklich Strippoker spielen sollen, dann hätten wir es gewusst.«
    »Ja, also ich weiß es bereits, vielen Dank auch, und ich bin sehr froh, dass wir es nicht getan haben.«
    »Wir werden sehen. Was simst deine Mum denn so in letzter Zeit?«
    »Sie ist hoffnungslos. Jetzt will sie, dass ich nach einer bestimmten Marmeladensorte suche.«
    »Meine will wissen, ob ich von Tante Paula einen Wok möchte.«
    »Weiß sie denn nicht, dass du nie kochst?«
    »Doch, aber sie glaubt, das liegt daran, dass mir die richtige Ausrüstung fehlt. Letztes Jahr hat sie mir so ein Dampfdingsbums gekauft, das ich noch nicht mal ausgepackt habe. Es ist echt nervig. Du solltest es bei Fortnum and Mason versuchen wegen der Marmelade, sie haben eigentlich alles.«
    »Ich hatte im Stillen gehofft, ich könnte vermeiden, die teuerste Marmelade der Welt zu kaufen, aber es wird wohl darauf hinauslaufen.«
    »Mütter sind ein schrecklicher Albtraum, nicht wahr?«
    »Ja. Wenn ich jemals so werden sollte, versprich mir, dass du mich erschießt.«
    »Ich verspreche es. Aber Archie würde dir schon die Meinung geigen, da mach dir mal keinen Kopf. Und bei Töchtern ist es sowieso anders; die richtigen Verrücktheiten scheinen sie sich für uns Mädels aufzubewahren.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Meine verhält sich Vin gegenüber auch nicht viel besser.«
    »Mag sein, aber deine Mutter ist auch eine Ausnahme. Sie war immer schon total gaga. Also, reden wir jetzt von etwas viel Wichtigerem: von meinem Weihnachtsgeschenk. Hast du es schon?«
    »Nein.«
    »Hast du doch, ich weiß es. Gib mir einen kleinen Hinweis.«
    Ellen liebt es, Geschenke zu kriegen; es ist mit ihr Liebstes. Ich habe einen Schal in Salbeigrün gestrickt, eine ihrer Lieblingsfarben im Moment, mit winzigen grünen Perlen am Rand.
    »Es wird dich an langen Winterabenden warm halten.«
    »Johnny Depp in seinem Piratenkostüm?«
    »Ja.«
    »Spitze. Wickel ihn ein und lass ihn bitte gleich von einem Kurier vorbeibringen. Ich könnte was Schönes gebrauchen, und

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