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Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Titel: Kommissar Morry - Dunkle Maechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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von London aus die Fäden dieses verzwickten Falles entwirren will.“
    „Das weiß ich auch nicht“, brummte James Webb, „es wird vielleicht sogar möglich sein, daß in den nächsten Tagen Kommissar Morry von Scotland Yard hier auftaucht. Ich kann mir natürlich vorstellen, daß der Kommissar sich selbst einschaltet, schließlich war Peter Egan sein persönlicher Mitarbeiter und da hat er an diesem Fall sein besonderes Interesse. Aber nun holen Sie mir schnellstens John Withman her, damit wir ihm seine Freiheit zurückgeben können, wie es uns befohlen wurde. Nun habe ich auch noch das Vergnügen, mich bei diesem jungen Herrn zu entschuldigen. Dabei ist es für mich eine ausgemachte Sache, daß er dennoch der Täter ist. Aber ich gebe mein Spiel noch nicht verloren, die Herren in London sollen ihr blaues Wunder erleben.“
    Zum ersten Mal wagte sich Jim Rachow ein wenig vor: „Ich weiß nicht“, sagte er achselzuckend, „aber ehrlich gesagt, Herr Inspektor, so richtig überzeugt war ich eigentlich niemals von der Schuld John Withmans.“
    „Ich weiß, was Sie sagen wollen“, unterbrach ihn James Webb, „für lumpige hundertzehn Pfund wird ein John Withman nicht zum Mörder. Hier aber spielen ganz andere Dinge mit. Vergessen Sie nicht die übersteigerte Zuneigung, die John Withman zu seiner Stiefschwester gefaßt hatte.“ Aber nun gehen Sie endlich, Rachow, und bringen Sie den Mann hierher.“
    Jim Rachow verspürte keine Lust mehr, sich noch weiter mit seinem Vorgesetzten auseinander zusetzen. Eilig begab er sich in die Zelle John Withmans. Als dieser seinen Jugendfreund erkannte, erhob er sich langsam von seinem Lager. Jim Rachow war die Kehle wie zugeschnürt, schließlich brachte er stammelnd hervor: „Du bist frei, John! Bitte, folge mir ins Amtszimmer, Inspektor Webb will dich sprechen.“
    „Ich bin frei?“ stammelte mit tonloser Stimme der junge Mann, „wirklich frei? Ich darf gehen... wohin ich will... ist das auch wirklich wahr, Jim? Um Gottes willen, sag die Wahrheit.“
    „Natürlich, John, meinst du etwa, daß ich solch einen üblen Scherz mit dir treiben würde? Nein, nein, dazu ist die Sache wohl zu ernst. Also komm schon, oder hält es dich hier zurück.“
    „Ganz bestimmt nicht, ich will so schnell wie möglich zu meinem Vater, weiß er denn schon, daß ich heute freikomme?“
    „Ich glaube nicht“, entgegnete der Beamte, „wir haben selbst erst vor wenigen Minuten die Anweisung erhalten.“
    Zögernd betrat John Withman das Amtszimmer Inspektor Webbs. James Webb hatte schon fein säuberlich die Habseligkeiten John Withmans auf dem Tisch ausgebreitet, nun deutete er auf ein Blatt Papier und sagte: „Wollen Sie bitte quittieren, Mister Withman, daß Sie alle Ihre Sachen zurückerhalten haben.“ Nun räusperte er sich und dann fuhr er in fast barschem Ton fort. „Ach so, ich muß mich ja bei Ihnen entschuldigen, Mister Withman, Sie werden doch hoffentlich verstehen, daß ich gezwungen war, so zu handeln, zuviel sprach gegen Sie!“
    Über den Tisch hinweg reichte er John Withman die Hand, die dieser aber geflissentlich übersah. Nachdem John Withman seine Sachen in den Taschen verstaut hatte, verließ er grußlos den Raum. „Ein wenig höflicher hätte der junge Herr schon sein können“, knurrte gereizt Inspektor Webb, „schließlich habe ich doch nur meine Pflicht als Polizeibeamter getan, übrigens habe ich vorhin mit dem Untersuchungsrichter telefoniert. Auch er ist wie vor den Kopf gestoßen, hat mir aber angeraten, John Withman überwachen zu lassen. Das ist ein guter Gedanke und ich betraue Sie mit der Aufgabe.“
    Peinlich berührt über diesen Auftrag, blickte der junge Kriminalassistent zur Seite. Plötzlich kam ihm ein rettender Einfall. „Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, Inspektor“, sagte er, „daß ich zu gut mit John Withman bekannt bin. Wie soll es mir da möglich sein, ihn unbemerkt zu beschatten. Diese Aufgabe müßte ein Beamter übernehmen, der John Withman unbekannt ist. Fordern Sie doch einen Beamten an.“
    „Sie haben recht“, unterbrach ihn James Webb, „daran hatte ich im Augenblick nicht gedacht. Gleich nachher werde ich mich um einen Mann bemühen. Tag und Nacht muß John Withman beobachtet werden und passen Sie auf, Rachow, es wird gar nicht lange dauern, und er sitzt wieder hier bei uns. Vielleicht ist es sogar gut, daß er erst einmal entlassen wurde, so wird er persönlich uns die Beweise liefern.“

    *

    Bevor John Withman die

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