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Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Titel: Kommissar Morry - Dunkle Maechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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der nun auf John Withman zutrat, ihm die Arme nach hinten bog und dann blitzschnell die stählerne Fessel einschnappen ließ. „So, mein Junge“, sagte er, „nun können wir uns in aller Ruhe miteinander unterhalten. Gehen Sie schon voraus, Sie wissen ja hier im Hause Bescheid, ich habe noch mit Ihrem Onkel zu sprechen.“
    „Mein Onkel hat keine Ahnung davon, daß ich mich hier oben verborgen hielt“, erklärte John Withman mit lauter Stimme.
    „Das sollte mich nur freuen“, entgegnete James Webb, „doch nun gehen Sie schon, oder wollen Sie etwa, daß ich Sie mit Gewalt aus dem Hause führe.“
    Da ertönte die Stimme des Bürgermeisters: „Nanu, Inspektor, wo stecken Sie denn . . .“
    Er stand im Rahmen der Tür, und als James Webb mit John Withman die Treppe herunter3 kam, blickte er ihn verständnislos an. Kopfschüttelnd fragte er: „Wo kommst du denn her, John? Komm schon rein und setz dich, ist nett von dir, daß du deinen alten Onkel einmal besuchst.“
    Nach Art Betrunkener versuchte er nun, seinen Neffen in einen Sessel zu drücken. Jetzt erst schien er zu bemerken, daß der junge Mann gefesselt war. „Nanu“, rief er überrascht aus, „was hat man denn mit dir gemacht, gefesselt?!! Warum denn das?!!“
    Inspektor Webb war sich darüber noch nicht klar, ob der Bürgermeister nicht schauspielerte. „John Withman steht unter Mordverdacht“, erklärte er, „er ist verhaftet.“
    „Er steht unter Mordverdacht?“ wiederholte Jack Burke, „ich denke, es hat sich alles aufgeklärt.“
    „Noch gar nichts ist aufgeklärt“, entgegnete James Webb schroff, „die Lage des jungen Mannes ist ernster als je zuvor.“
    „Bleiben Sie noch ein wenig hier“, sagte plötzlich sprunghaft Bürgermeister Burke, „draußen regnet es in Strömen.“ Er ging zum Fenster, öffnete es, wie um den Inspektor von seinen Worten zu überzeugen. Unwillkürlich blickte James Webb hinaus. Wirklich, der Regen fiel förmlich vom Himmel. Bei diesem Wetter war es tatsächlich eine Unmöglichkeit mit dem Motorrad, den Gefangenen auf dem Rücksitz, loszufahren. Was sollte er jetzt nur machen?!! Der Bürgermeister, der wohl ahnte, was in dem Inspektor vorging, sagte mit einer bewundernswerten Bereitwilligkeit: „Mein Keller ist vergittert, Herr Inspektor, und die Tür ist aus dicken Eichenbohlen. Hier“, er reichte ihm den Schlüssel hinüber, „nehmen Sie ihn an sich, damit Sie sicher sind, daß der junge Mann nicht entfliehen kann.“
    Bevor der Inspektor mit seinem Gefangenen den Raum verließ, warf Jack Burke seinem Neffen einen aufmunternden Blick zu. Dieser quittierte ihn mit einem dankbaren Lächeln. Sicherlich beabsichtigte sein Onkel, ihm später zu helfen. Obwohl der Gefangene gefesselt war, beachtete Inspektor Webb jegliche Vorsicht.
    Die Kellerräume waren feucht und kalt. Einige leere Säcke lagen herum, Inspektor Webb konnte sich nicht enthalten, ironisch zu sagen: „Bitte bedienen Sie sich, Mister Withman, Sie sehen, Sie brauchen nicht zu frieren, es ist für alles gesorgt.“
    „Und doch werde ich frieren“, knurrte John Withmann, „ich kann mich doch nicht bewegen. Bitte lösen Sie meine Fesseln.“
    Sachlich überprüfte Inspektor Webb die Eisenstäbe am Fenster, danach warf er sich einige Male gegen die Tür, doch die war so fest verankert, daß man sie wohl hätte sprengen müssen, wollte man sie gewaltsam öffnen.
    „Na gut“, erklärte er, „Sie sollen sich nicht über mich zu beklagen haben.“ Bedächtig öffnete er die stählerne Fessel und nahm sie dem Gefangenen ab.
    Einen Moment sah es so aus, als wollte John Withman den Beamten anspringen. Doch schon hatte James Webb seine Waffe in der Hand und drohte: „Hüten Sie sich, Mister Withman, ich bin bestimmt schneller als Sie. Sie meinen wohl“, fuhr er mit eisiger Stimme fort, „bei Ihnen kommt es auf einen Mord mehr oder weniger nicht mehr an.
    Danach warf er die Tür mit solch einer Gewalt ins Schloß, daß das Haus bebte. Zweimal drehte er den Schlüssel herum und damit noch nicht genug, er schob auch noch den Riegel vor. Mit dem Weinglas in der Hand empfing ihn der Bürgermeister.
    „Stoßen wir auf Ihren Erfolg an“, sagte er mit ruhiger Stimme und leerte es mit einem Zug.
    Webb tat es ihm gleich und hatte auch nichts dagegen, als Jack Burke sofort wieder die Gläser füllte. „Es tut mir leid, mein lieber Mister Burke“, sagte er entschuldigend, „daß ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereiten mußte.“
    „Wieso mir?“ fragte

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