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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Geizkragen.“
    Hastig klärte nun Jack die beiden anderen auf, und nachdem sie noch einige Fragen an ihn gerichtet hatten, schritten die drei Männer mit hochgeschlagenem Kragen weiter.
    „Das Wetter ist prima“, knurrte James Cooper, „kein Mensch weit und breit zu sehen. Hoffentlich ist die Haushälterin nicht noch bei ihm, Jack.“
    „Ich habe sie vor einer Stunde nach Hause begleitet“, lachte Jack auf, „aus Gründen der Sicherheit! Die kommt erst in drei Tagen wieder . . . wir haben also genug Zeit, uns mit allem vertraut zu machen.“
    „Na, dann man los, Jack, und wie üblich, durch den Hintereingang, nicht wahr?“
    Grinsend zog der angebliche Vertreter einen funkelnagelneuen Schlüssel aus der Tasche. „Der schließt genau“, sagte er überheblich, „ich habe ihn vorhin schon ausprobiert.“
    „Dein Geschäftspartner“, fiel ihm Frank in die Rede, „wird bestimmt überrascht sein, wenn du gleich Besuch mitbringst. Hoffentlich bekommt er keinen Herzschlag.“
    „Na wenn schon“, stieß grob der Mann mit den buschigen Augenbrauen aus, „mich würde das nicht stören.“
    In der Nähe des Grundstücks trennten sie sich, um von verschiedenen Seiten sich dem hinteren Eingang des Hauses zu nähern. Obwohl nirgends ein Mensch zu sehen war, ließen sie keinen Augenblick die Vorsicht außer acht. Sie mußten einen sehr großen Coup Vorhaben, daß sie so handelten. Vielleicht war es doch der Tresor Mister Williams? Immerhin befanden sich etwa fünfzigtausend Dollar darin, ganz zu schweigen von der wertvollen Briefmarkensammlung, für deren Besitz ein Liebhaber ein Vermögen geben würde.
    Aber wozu brauchte Jack Braddock für diese leichte Arbeit die anderen?! Jetzt hatten sie die hintere Tür erreicht. Geräuschlos führte Jack Braddock den Schlüssel ein, und kaum hatte er die Tür geöffnet, drückte er sie ganz sanft auf, und im Nu waren die drei im Inneren des Hauses verschwunden.
    Wenn er alte Williams sich allein in seiner Behausung befand, liebte er es, die Stunden des Abends — am Schreibtisch sitzend — mit seiner Briefmarkensammlung zu verbringen. Ein ganz kleines Feuer schwelte im Kamin. Der flackernde Schein reichte nicht einmal aus, um die nähere Umgebung zu erhellen. Irgendwann hatte einmal der Makler einen größeren Posten Kerzen bei dem Konkurs einer Firma sehr billig erworben und natürlich hatte er nichts Eiligeres zu tun, als sie zu benutzen. Zwei Kerzen brannten auf seinem Schreibtisch. Es wirkte unheimlich, wie der Mann mit dem Geierkopf die Briefmarken betrachtete, und wenn er ein besonders kostbares Stück mit der Pinzette hochhob, zitterte seine Hand.
    Morgen Abend also wollte erst dieser Mister Braddock kommen. Er verstand den Mann nicht. Wie konnte dieser ihm solange die wertvolle Briefmarke überlassen. Na, ihm war es egal . . . Wenn er nur wüßte, welche von seinen Marken er zum Tausch dem anderen anbieten sollte. Er konnte sich so schwer von seinen Schätzen trennen.
    Plötzlich richtete er sich auf. Mit vorgebeugtem Oberkörper lauschte er. Es war ihm, als ob er ein Geräusch vernommen hätte.
    Aber er schien sich getäuscht zu haben. Schon wollte er sich wieder über die Marken beugen, als er mit weit aufgerissenen Augen zur Tür starrte. Da waren sie wieder . . . die Geräusche. Es war ihm, als ob er schleichende Schritte vernommen hätte. Aber das konnte doch nicht sein. Seine Türen waren derartig gesichert, daß es einfach unmöglich war, ohne Gewalt einzudringen. Aber was war das? Er wischte sich über die Augen. Ganz deutlich sah er, wie die Türklinke niedergedrückt wurde. Der Schweiß brach ihm aus allen Poren . . . „Verbrecher“, stammelte er, und er saß hier . . . vor ihm sein kostbares Gut: die Briefmarken!
    Unwillkürlich warf er einen Blick zu dem Tresor hinüber, der weit offen stand. In ihm befand sich sein ganzes Vermögen. Es waren bestimmt fünfzigtausend Dollar! Warum nur war er so leichtsinnig gewesen, das Geld nie auf der Bank einzuzahlen. Mit zitternden Beinen erhob er sich, als im selben Moment die Tür auf schwang. Mit einem verbindlichen Lächeln trat zuerst James Cooper ein, dichtauf gefolgt von seinem Komplicen Frank Milland.
    „Und Sie wünschen?“ stammelte völlig durcheinander der alte Williams.
    „Ihnen vorerst einmal guten Abend sagen“, grinste James Cooper. „Aber warum sind Sie eigentlich so blaß, Mister Williams?! Statt sich zu freuen, daß Sie zu so später Stunde noch Besuch bekommen, stehen Sie da, als wenn Ihnen

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