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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Chauffeur aufforderte zu stoppen. „Was ist denn?“ knurrte ihn Morry an. „Ferngespräch . . . Kriminaldirektor Smith wünscht Sie dringend zu sprechen.“
    „Auch das noch“, zischte Morry zwischen den Zähnen, „los, fahren Sie zurück, Chauffeur, aber warten Sie auf mich.“
    Der Anruf warf sämtliche Pläne Kommissar Morrys durcheinander. Eine Sondermaschine brachte ihn eine Viertelstunde später zurück, und kurze Zeit danach stand er vor Kriminaldirektor Smith und sagte verärgert:
    „Zum Donnerwetter, Ernest, mußte das sein? Ich hatte eine wichtige Spur... hoffentlich geht sie mir nicht verloren . . .“
    „Du kannst morgen zurückfliegen“, gab ruhig der Kriminaldirektor zurück, „aber die Sache ist sehr wichtig . . . komm mal mit!“
    Verständnislos folgte ihm Morry. Was hatte das nur zu bedeuten?! Es mußte aber ein wichtiges Ereignis eingetreten sein, denn sonst hätte ihn der väterliche Freund bestimmt nicht zurückgerufen . . .
    Kriminaldirektor Smith öffnete die Tür eines Zimmers. Auf einer Couch lag ein junger Mann, dessen Gesicht bis zur Unkenntlichkeit zerschlagen war. Ein Policeman befand sich im Raum, der sich sofort erhob, als die beiden Männer eintraten.
    „Gehen Sie“, sagte der Kriminaldirektor, „und lassen Sie uns eine halbe Stunde allein . . . Wie geht es Mister Davies?“
    „Sie können ihn ruhig vernehmen“, sagte völlig unberührt der Policeman, der es gewohnt war, derartig zugerichtete Menschen zu sehen. „Die Nase ist gebrochen, und die Hautabschürfungen sehen schlimmer aus als sie sind. In einer Woche läuft der Bursche wieder quietschvergnügt durch die Gegend.“ „Wer hat ihn so zugerichtet?“ fragte Morry.
    „Was weiß ich“, sagte der Policeman, „mir hat er es nicht gesagt, er wollte ja durchaus mit Ihnen sprechen, Kommissar Morry.“
    Als die Tür sich hinter dem Policeman schloß, ging Morry auf den Gezeichneten zu und sagte:
    „Sie wollen mich sprechen, Mister Davies . . .?!“ Mühsam richtete sich der Mann auf. „Endlich sind Sie da“, stammelte er. Schweratmend fuhr er fort: „Sie müssen sofort zur Parkstreet 116... es ist die letzte Villa in der Allee. .. dort befindet sich Mister Williams . . .“
    „Was sagen Sie?“ rief Morry aus, „Mister Williams . . . der gesuchte Bankräuber?“
    „Er ist kein Bankräuber“, erklärte Bill Davies mit schwacher Stimme, „man hält ihn gewaltsam gefangen . . .“
    Als der Kommissar sich abwenden wollte, hielt ihn
    der Ruf des Erschöpften zurück. „Seien Sie vorsichtig, Kommissar, über der Umzäunung des Grundstückes befindet sich ein Draht, der mit Starkstrom geladen ist . . . und dann achten Sie auf den Gangster Bernd Mason, der macht im Ernstfall rücksichtslos von seiner Waffe Gebrauch . . .“
    „Den kenne ich“, sagte Morry gelassen, „schönen Dank, Mister Davies, für die Warnung.“ Plötzlich kehrte er noch einmal zurück, beugte sich über Bill Davies und fragte: „Woher wissen Sie das eigentlich alles . . . und wer hat Sie so zugerichtet... ach so, ich durchschaue die Zusammenhänge: Bernd Mason, nicht wahr? Und das ist jetzt ein Racheakt . . . besser ausgedrückt, Sie wollen ihn verpfeifen und sich dabei gleichzeitig die Belohnung verdienen . . .“
    „Ich will keine Belohnung“, entgegnete unwillig Bill Davies, und nun sprudelte es aus ihm heraus wie eine zurückgedrängte Quelle... alles sagte er, was er auf dem Herzen hatte, was er durchmachen mußte, um so weit zu kommen, daß er sogar seine eigene Schwester der Polizei auslieferte. „Kommissar Morry“, bat er nun, „Kathleen ist im Grunde genommen kein schlechter Mensch, aber wissen Sie . .. Liebe macht blind . . . doch eilen Sie jetzt, denn Bernd Mason ist ein Tier . . . ich bange um das Leben meiner Schwester und um das Leben Mister Williams. Als ich vorhin das Haus verlassen wollte, überraschte mich Bernd dabei... ich hatte schon die Klinke der Tür in der Hand ... da fiel er über mich her und richtete mich so zu. Sicherlich war er davon überzeugt daß er mich totgeschlagen hatte ... er kümmerte sich nicht mehr um mich, und nur so gelang mir die Flucht . . .“ Viermal drückte Morry auf einen Knopf. Sofort erschienen einige Beamte und blickten den Kommissar erwartungsvoll an.
    „Ihr begleitet mich“, befahl Morry, und zu Kriminaldirektor Smith gewandt, erklärte er: „Ruf sofort das Elektrizitätswerk an . .. bis auf Widerruf sollen sie den Strom in dem Bezirk abschalten ... ich habe etwas gegen

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