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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Morry“, entgegnete der Mann und zog bedächtig einen langläufigen Revolver hervor.
    Morry war im letzten Augenblick zu dem Entschluß gekommen, mit einem Hubschrauber auf dem gewaltigen Dach der Villa James Coopers zu landen. Er wollte jedes Blutvergießen vermeiden und glaubte, auf diesem Wege der Überraschung den gefürchteten Revolverhelden schnell außer Gefecht setzen zu können.
    Viele Gedanken durchstürmten Morry. Er wußte von Bill, daß man James Cooper mit einem Hubschrauber zurückerwartete, weiter wußte er, daß der alte Williams in einer Kammer unter dem Dach gefangen gehalten wurde, und darum mußte er danach trachten, so schnell wie möglich den Gangster kampfunfähig zu machen. Diesem Mann traute er alles zu.
    Bevor Morry zur Landung ansetzte, erhöhte ex die Umdrehungen des Propellers derartig, daß Bernd Mason und auch Kathleen gezwungen wurden, sich tief zu ducken, um von dem Windsog nicht über das Dach geweht zu werden.
    Da hatte auch schon Hilfsinspektor Miller — der Scharfschütze — die Tür aufgestoßen, sprang hinaus, und in dem Augenblick, als Mason erkannte, daß er in eine Falle gelaufen war, bellte auch schon ein Schuß auf.
    Seine Hand, die den Kolben der Waffe ergriffen hatte, fiel kraftlos zurück. Wutentbrannt blickte der Getroffene auf den Kriminalbeamten. Noch gab er sich nicht geschlagen. Mit der Linken konnte er genauso sicher den Revolver handhaben. „Du Hund“, brüllte er, aber auch diesmal kam er nicht dazu, die Waffe abzudrücken.
    Vom Hubschrauber aus hatte Kommissar Morry den Gangster nicht aus den Augen gelassen. Er kannte den Revolvermann von früher her und war deswegen auf der Hut. Mit ruhiger Gelassenheit legte Morry auf Bernd Mason an, der wimmernd in die Knie brach, nachdem er abgedrückt hatte.
    Mit einem eleganten Satz schwang sich Morry von seinem Sitz, ging auf den Verbrecher zu und stieß grimmig aus:
    „Beide Hände zerschmettert... ich glaube, Bernd Mason, du mußt dich späterhin nach einem neuen Beruf umsehen. Niemals wieder wirst du in der Lage sein, einen Revolver zu ziehen.“
    „Ich verblute“, wimmerte der Gangster und versuchte, sich vom Boden abzudrücken. Mit einem Aufschrei sank er wieder zurück, die kraftlosen Arme flogen beiseite.
    Ein wenig wandte Morry den Kopf und sagte zu den beiden anderen Beamten:
    „Nehmt ihn mit runter und verbindet ihn.“ Bewundernd blickte Hilfsinspektor Miller seinen Vorgesetzten an. Anerkennend sagte er: „Mein Kompliment, Kommissar Morry, Sie treffen, glaube ich, sogar noch besser als ich.“
    Bescheiden wehrte Morry ab und wandte sich nun der zitternden Kathleen Davies zu. „Na, mein schönes Kind“, höhnte er, „Sie haben bestimmt James Cooper erwartet! Ich glaube nicht, daß Sie Ihren Geliebten jemals Wiedersehen. Der Schurke ist von einem noch größeren Lumpen überlistet worden. Bei seinem letzten Flug ist er von den Schwingen des Todes berührt worden.“
    Kathleen schloß die Augen. Sollte ihr Bruder doch recht behalten? Warum nur hatte sie nicht auf ihn gehört . . . wie oft hatte er ihr gesagt, daß sich jede Schuld auf Erden rächt. Und sie war schuldig geworden.
    „Lebt James Cooper nicht mehr?“ fragte sie mit zitternder Stimme, „ist er tot?“
    „Nach den Untersuchungen meiner Spezialbeamten muß der Hubschrauber durch eine Dynamitladung zerrissen worden sein, Wer befand sich noch in Begleitung James Coopers?“
    Kathleen brachte kein Wort hervor. Die Hiobsbotschaft hatte sie gelähmt.
    „Reißen Sie sich zusammen“, knurrte sie Morry an, „ich muß es wissen.“
    Mühsam brachte Kathleen Davies hervor: „Ich kann nicht, Kommissar . . . verzeihen Sie mir!“ Hastig wandte sie sich ab und rannte davon.
    „Los, ihr nach... die Frau ist völlig durcheinander. Ich traue es ihr zu, daß sie sich selbst richtet!“
    Morry selbst aber stürmte die Stufen hinunter, um den Gefangenen zu befreien. Schon nach wenigen Sekunden hatte er die verschlossene Kammer entdeckt. Wild warf sich Morry gegen die Tür. Unter der Wucht seines Körper brach nach kurzer Zeit das Schloß auseinander. Fortwährend rief er dabei: „Mister Williams, Polizei“, und immer wieder wiederholte er diesen Spruch, um den alten Mann nicht zu erschrecken.
    Nun aber stand er vor ihm. „Bitte, tun Sie mir nichts“, flehte der Alte, hob seine Hände, die gefesselt waren, als ob er sich fürchte, geschlagen zu werden.
    „Aber Mister Williams“, stieß mitfühlend Morry aus, „wir sind doch gekommen, um Sie zu

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