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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Starkstrom!“
    Kopfschüttelnd sah Kriminaldirektor Smith seinem besten Mann nach. Das war Morry, wie er leibte und lebte. Nichts entging ihm . . . und nichts vergaß er. Und darüber hinaus war er eine Kämpfernatur, wie sie selten geboren wurde.
    Er war stolz auf Kommissar Morry!
     
    *
     
    Regungslos hockte Bernd Mason auf einem Hocker und starrte Kathleen Davies an, die unter seinen Blicken unruhig wurde.
    „Was ist mit dir los?“ fragte sie verängstigt . . . „ist etwas geschehen. Du bist so eigenartig, Bernd.“
    „Je länger ich dich ansehe“, grinste der stiernackige Gangster, „desto mehr gefällst du mir. Ich freue mich, Kathleen, daß du mich auch gut leiden kannst.“
    „Wie kommst du denn darauf“, lachte die schöne Frau auf und versuchte ihr Angstgefühl abzuschütteln.
    „Tu man nicht so, mein Täubchen“, sagte Bernd Mason und warf der erbleichenden Frau einen unverschämten Blick zu, „dein Bruder hat mir erst gestern erzählt, daß du für mich mehr empfindest als nur Sympathie. Daß der Boß nicht wiederkommt . . . das wird dir wohl inzwischen auch klar geworden sein. Der hat uns alle ganz schön verladen . . .“
    „Wo ist mein Bruder“, unterbrach ihn Kathleen beunruhigt, „ich habe ihn schon einige Stunden nicht gesehen.“
    „Dem habe ich vorhin eine Tracht Prügel verabreicht“, erklärte im gelassenen Ton der Gangster, „weil er ohne meine Einwilligung das Haus verlassen wollte. Sicherlich wird er noch einige Stunden schlafen, und wenn er wieder zu sich kommt, dann kann er gleich seinen neuen Schwager begrüßen.“
    Bisher hatte Kathleen noch immer gehofft, in ihrem Bruder im Ernstfall einen Helfer zu haben. Nach dieser Schreckensbotschaft aber war sie so mitgenommen, daß sie dem Gangster nur ein verzerrtes Lächeln entgegensetzen konnte. Daß der Mann etwas im Schilde führte, das war ihr klar. Jetzt galt es vor allen Dingen, sich ihrer eigenen Haut zu wehren. Ihr kleiner Revolver lag in der linken Schublade des Schreibtisches ... sie mußte danach trachten, dorthin zu gelangen.
    „Ich werde eine Flasche Whisky holen“, sagte sie und machte Anstalten, hinter dem Schreibtisch zu verschwinden.
    „Bleib stehen“, knurrte Bernd Mason, der noch so nüchtern war, daß er durchschaute, was Kathleen beabsichtigte. Er spielte dabei mit einem Messer, reinigte sich die Fingernägel und sagte dabei freundlich:
    „Ich treffe auf zwanzig Meter noch, Kathleen . . . warum ich dir das sage?“ er lachte schallend auf, „vielleicht treten wir später noch einmal gemeinsam auf.“ Plötzlich erhob er sich. Mit drei Schritten stand er vor ihr. „Du, Kathleen“, stieß er drohend aus, „jetzt bin ich hier der Herr im Hause. Ich weiß, daß dir der Boß eine Vollmacht gegeben hat, und nun wirst du, als augenblickliche Besitzerin der Burg mir alles überschreiben . . . natürlich lasse ich dich nicht im Stich, mein Goldfasan, denn, wie schon gesagt, du gefällst mir.“ Wild riß er die Frau an sich und lachte wieder auf, als Kathleen heftig auf ihn einschlug. „Kathleen, bist du temperamentvoll, ich kann den Boß immer mehr verstehen . . . habe gar nicht gewußt, daß soviel Leidenschaft in dir ist.“
    In dem Augenblick der höchsten Not — Kathleen sah in dem Gesicht des Gangsters, daß er zu allem fähig war — stieß sie ihn noch einmal von sich und sagte mit erregter Stimme:
    „Bernd, hörst du nichts? Ein Flugzeug... es kommt näher, du, das muß James sein!“
    „Der Boß?“ stammelte der Gangster mit schlotternden Knien, „aber Kathleen . . . “ er warf der schönen Frau ein verängstigtes Lächeln zu, „das war doch alles nur Scherz gewesen ... du wirst doch dem Boß davon nichts erzählen, nicht wahr?“
    Mit einem verächtlichen Blick bedachte Kathleen Davies den Gangster, als sie sagte:
    „Du Jammerlappen! Sich an einer wehrlosen Frau vergreifen wollen, dazu bist du fähig . . . Nun stehst du da und zitterst und hast Angst um dein Leben. Ist schon gut, ich werde James nichts sagen . . . komm mit, wir gehen nach oben . . .“
    Jauchzend stürmte sie davon, und als sie das flache Dach erreicht hatten, sahen sie wirklich, wie sich der Hubschrauber langsam niedersenkte. Morry hielt den Steuerknüppel. Er wandte sich einem seiner Männer zu und sagte:
    „Dort neben der Frau auf dem Dach, das ist Bernd Mason, achte auf ihn ... du bist der beste Schütze von uns . . . wenn er zum Revolver greift, dann nimm seinen Arm als Ziel.“
    „Wird gemacht, Kommissar

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