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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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wieder in Ordnung."
    Unschlüssig blieb Morry an seinem Wagen stehen. War es nicht eigentlich das beste, er suchte zuerst einmal Eddy auf? Der Taschendieb kannte die Männer der Unterwelt wie kein anderer und konnte ihm über manche Dinge Auskunft geben. Auch hatte er mit Eddy noch etwas Besonderes vor. Fast eine halbe Stunde war Morry unterwegs, bevor er das Ziel seiner Fahrt erreichte. Der Taschendieb wohnte außerhalb der Stadt, besaß eine große Wohnlaube und lebte sehr zurückgezogen. Es war für Morry gar nicht so einfach gewesen, seine Adresse zu erfahren. Bewundernd betrachtete nun der Kommissar das gepflegte Anwesen. Ein riesiger, grüner Rasen umgab eine festgefügte Wohnlaube, die von einigen Kastanien umgeben war. Es war ein Bild des Friedens, das sich den Augen Morrys bot.
    „Er wohnt nicht schlecht hier, der gute Eddy", lächelte Morry vor sich hin und drückte die Klinke der Gartentür hinunter. Sie war unverschlossen. Langsam schritt der Kommissar über den gewundenen Kiesweg. Alles war peinlich sauber und gepflegt, und so konnte es Morry nicht unterlassen, einen Blick in die Runde zu werfen. Plötzlich blieb er stehen, zögerte einen Augenblick, dann schritt er über den Rasen und pflückte einige Herbstblumen.
    Das Knarren einer Tür ließ ihn aufblicken. Da stand der Taschendieb Eddy mit einem eleganten Bademantel bekleidet und winkte fröhlich dem Kommissar zu.
    „Welch eine Ehre bitte nur einzutreten, das nenne ich aber eine Überraschung."
    „Du hast es sehr schön hier, Eddy", erklärte Morry, „fast könnte man dich beneiden."
    „Beinahe wie die Vöglein, nicht wahr, Kommissar?" spottete der Taschendieb, „die säen nicht und ernten doch."
    „Was bist du doch für ein frecher Kerl", gab Morry lachend zurück, „damit gibst du also indirekt zu, wie du lebst. Eddy, Eddy", warnte er, „nimm dich in acht. Wo bleiben deine guten Vorsätze. Noch immer hast du mich nicht mit deiner Verlobten aufgesucht, das ist ein Minuspunkt für dich, Eddy."
    Verlegen räusperte sich der Taschendieb und erklärte nach einer Weile: „Meine Braut ist erkrankt, Herr Kommissar, aber bestimmt kommen wir am nächsten Sonntag. Sie freut sich schon darauf, Sie kennenzulernen. Aber nun treten Sie endlich ein, damit Sie sehen, wie ein armer Taschendieb haust."
    Überrascht blieb Morry im Rahmen der Tür stehen. Zwei Zimmer liefen ineinander und waren behaglich eingerichtet. „Donnerwetter", rief Kommissar Morry aus, „nicht nur dein Garten ist gepflegt, sondern auch deine Häuslichkeit. Ich hin davon überzeugt, Eddy, daß du sogar eine Hilfe für deinen Haushalt hast."
    „Hin und wieder kommt ein kleines Mädchen", erklärte bereitwillig der Taschendieb, „die mir die Wohnung in Ordnung hält. Manchmal kocht sie sogar für mich."
    „Wie alt ist denn das kleine Mädchen", fragte augenzwinkernd Kommissar Morry, „ich schätze etwa zwanzig Jahre, nicht wahr?"
    „Aber wo denken Sie hin", stellte sich Eddy empört, „da würde mir meine Braut schön die Leviten lesen. Die kleine Olga ist gerade vierzehn Jahre geworden. Bitte nehmen Sie doch Platz, Herr Kommissar“, forderte ihn nun der Taschendieb auf, „womit kann ich Sie bewirten? Ich habe einen guten Whisky hier und auch noch eine Flasche Likör."
    „Dann lieber einen Whisky", erklärte Morry und betrachtete sinnend eine silberne Zigarettendose, deren Ziselierung sein Interesse erregte.
    „Ein schönes Stück, nicht wahr?" sagte Eddy, „das hat mir meine Braut zum Geburtstag geschenkt."
    Morry nahm eine Zigarette aus dem Kasten. Sofort reichte ihm Eddy Feuer, und nun machte Morry einen tiefen Zug und sagte anerkennend: „Du rauchst ein recht gutes Kraut, Eddy, die Einnahmen eines Taschendiebes scheinen nicht so ganz ohne zu sein. Ich glaube, ich werde dir mehr auf die Finger sehen müssen."
    „Darüber wollen wir nicht mehr sprechen, Herr Kommissar", lehnte Eddy ab, „das ist vorbei, denn nächste Woche wollen wir unser Geschäft eröffnen, vorausgesetzt natürlich, Herr Kommissar, daß Sie uns die Möglichkeit geben. Ich habe schon einen netten Laden ausfindig gemacht und bin auch mit dem Wirt handelseinig geworden. Nun liegt es an Ihnen, ob unser Traum in Erfüllung geht."
    Morry warf Eddy einen mitleidigen Blick zu, deutete auf das in allen Farben schillernde blaue Auge und sagte: „Du hast ja wirklich von Jim ein ganz schönes Ding eingefangen. Jetzt am hellichten Tage sieht man es erst."
    „Dafür hat er ja seine Strafe bekommen", stieß Eddy

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