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Kommissar Morry - Opfer des Satans

Kommissar Morry - Opfer des Satans

Titel: Kommissar Morry - Opfer des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ist eine Futtermittelhandlung...“ Mehr wollte Cecil Harrow nicht hören. Er kehrte hastig zu seinem Wagen zurück und fuhr die kurze Strecke zum Poplar Dock hinüber. Schon von weitem sah er die Futtermittelhandlung. Er stellte die Limousine in einem abgelegenen Winkel ab und wanderte zu Fuß zum Geschäft hin. Auf dem schmutzigen Gehsteig standen Säcke mit Mehl und Getreide herum. Feiner weißer Staub wehte durch die Luft und machte das Atmen schwer. Das Haus selbst wirkte ziemlich verkommen und schäbig. Cecil Harrow stieg eine winkelige Treppe empor und stutzte betroffen, als die Stufen plötzlich vor einem Holzgatter endeten. Statt einer Glocke hing ein Schuhabsatz an der Brettertür. „Bitte kräftig ziehen“, stand darunter in ungelenken Buchstaben.
    Cecil Harrow nahm widerstrebend den Absatz in die Hand und zog aus Leibeskräften an. Ein schleppender Ton erklang hinter dem Holzgatter. Kurz nachher näherten sich schlürfende Schritte.
    „Wer ist denn da?“ rief jemand krächzend durch die Latten. Es war die Stimme Slim Ducketts. Mißtrauisch äugte er auf die finstere Stiege heraus.
    Cecil Harrow nannte seinen Namen. Er durfte eintreten. Verwundert folgte Slim Duckett über einen mit Gerümpel verstellten Flur in die niedrige Wohnkammer.
    Da ihn niemand warnte, prallte er mit dem Kopf heftig gegen einen tief hängenden Stützbalken.
    „Verflucht“, knurrte er wütend. „Ich habe Sie doch ganz schön verdienen lassen, Mr. Duckett! Müssen Sie denn da unbedingt in einem solchen Loch wohnen? Sie könnten sich doch weiß Gott eine bessere Unterkunft leisten.“ Slim Duckett grinste belustigt.
    „Schön ist die Bude nicht, Sir! Da haben Sie recht. Aber sie ist absolut sicher. Hier war noch niemals ein Polizist. Die Cops wissen nämlich nicht, daß hinter diesem Gatter jemand wohnt.“ „Es ist auch kaum zu glauben“, murmelte Cecil Harrow. „Dachte vorhin, ich wäre auf den Speicher geraten. Dieser alte Absatz ist ja wohl die Höhe. Sie sollten sich mal eine ordentliche Glocke anschaffen.“
    Jetzt erst entdeckte Cecil Harrow den schmächtigen Burschen in der Sofaecke, dem anscheinend diese ganze Herrlichkeit gehörte.
    „Sind Sie Francis Mack?“ fragte er mißtrauisch.
    „Natürlich, Sir“, brummte der Kleine. „Wir haben uns doch in der Schenke Lilly Ravens schon öfter gesehen. Ich saß ja immer mit am Tisch.“
    „Francis ist in Ordnung“, sagte Slim Duckett bieder. „Sie brauchen keine Scheu vor ihm zu haben. Seine Statur ist etwas verkümmert, aber sein Hirn ist gut entwickelt.“
    Cecil Harrow setzte sich auf den einzigen Stuhl, der in der Kammer zu finden war und starrte grübelnd zu dem trüben Fenster hin. Die ärmliche Umgebung bedrückte ihn. Er kam zu keinem Entschluß. Immer wieder suchte er krampfhaft nach den passenden Worten.
    „Was haben Sie denn auf dem Herzen, Sir?“ fragte Slim Duckett trocken. „Wenn Sie einen Mann suchen, der für Sie wieder in Harrow Castle einbricht, so scheide ich von vornherein aus. Sagte Ihnen das schon einmal. Werde diese Gespensterburg nie wieder betreten.“
    „Sie sollen gar nicht in das Schloß“, murmelte Cecil Harrow mit flackernden Blicken. „Ich hätte einen anderen Auftrag für Sie. Es würde eine hübsche Summe für Sie dabei herausspringen.“
    Francis Mack reckte seinen dünnen Hals.
    „Reden Sie doch endlich, Mr. Harrow“, zischte er habgierig.
    „Wenn Slim nicht mitmacht, gehe ich allein. Worum handelt es sich?“
    „Ich kenne da einen Geldverleiher“, sagte Cecil Harrow geistesabwesend. „Der Mann heißt Baldwin Huxley und wohnt am Hackney Cut in Clapton. Dieser Bursche ist der drek- kigste Halsabschneider, den ich kenne. Er hat seit Jahren seine wehrlosen Opfer erpreßt und seinen Geldschrank bis zum Rand mit Wucherzinsen angefüllt. Ich war kürzlich bei ihm. Ich weiß, wieviel Geld in diesem Tresor ist...“
    „Moment mal“, unterbrach Slim Duckett heiser. „Ich steige ein in das Geschäft, Sir! Möchte nur wissen, wie Sie ausgerechnet auf diesen Baldwin Huxley kommen? Ist da vielleicht ein Haken bei der ganzen Geschichte?“
    „No“, stieß Cecil Harrow hastig hervor. „Ich möchte mich nur von diesem Burschen loskaufen. Er wird mir aus der Hand fressen, wenn er morgen früh seinen geplünderten Schrank vorfindet. Er wird dankbar sein, wenn ich ihm ein paar Scheine in die Hand drücke. Auf diese Weise schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens gönne ich Baldwin Huxley die Niederlage von ganzem Herzen,

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