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Kommissar Morry - Opfer des Satans

Kommissar Morry - Opfer des Satans

Titel: Kommissar Morry - Opfer des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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wanderte erschöpft den Hackney Cut entlang. Seine Hände waren leer. Zum erstenmal hatte er nichts erbeutet. Er mußte sich damit abfinden, daß er ausgespielt hatte. Wohin jetzt, dachte er mit unruhigen Gedanken. In die Futtermittelhandlung kann ich nicht gehen. Man würde mich dort noch während der Nacht aus dem Bett holen. Ich muß mir ein anderes Versteck suchen. Vielleicht kann mir Douglas Gower helfen. Vielleicht weiß er irgendein Kellerloch im Hafenviertel. Taumelnd und schwankend setzte Slim Duckett seinen Weg fort. Er hatte so gut wie keine Hoffnung mehr.

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    Es war Baldwin Huxley, der den Toten vor seiner Bürotür zuerst entdeckte. Er alarmierte die Polizei und als die Beamten dann in der grauen Morgendämmerung eintrafen, gebärdete sich Baldwin Huxley wie ein Verrückter.
    „Man wollte mich bestehlen“, kreischte er hysterisch. „Sehen Sie sich den Schrank an, Kommissar! Um ein Haar wäre es diesen Teufeln gelungen, an meine Schätze zu kommen. Nur gut, daß sie von einem Mörder überrascht wurden. Ich muß diesem Mann direkt dankbar sein.“
    „Sie sind ein Esel, Mr. Huxley“, sagte Kommissar Morry abfällig. „Wenn Sie nichts anderes zu sagen haben, so halten Sie gefälligst den Mund.“
    „Ich rede hier, wie es mir paßt“, schrie Baldwin Huxley kreischend. „Schließlich sind das hier meine Häuser und mein Hof. Warum fragen Sie mich nicht, ob ich nicht einen Verdacht habe? Vielleicht könnte ich Ihnen einiges erzählen.“
    „Bitte, reden Sie“, sagte Kommissar Morry müde.
    Ein ungeheurer Wortschwall prasselte auf ihn ein.
    „Den Toten werden Sie sicher kennen, wie? Es ist Francis Mack aus der Schenke zum blauen Hai...“
    „Woher wissen Sie das?“ fragte Morry erstaunt.
    „Unsereiner kommt in allen Lokalen herum“, zeterte Baldwin Huxley lärmend. „Ich weiß, daß Slim Duckett, Francis Mack, Douglas Gower und Jack Ebor immer zusammensteckten. Ich weiß auch, daß sie einen prominenten Freund hatten. Sie wissen schon, wen ich meine, Sir!“
    „Cecil Harrow?“
    „Ja, Cecil Harrow, Sir! Er stiftete diese Burschen an, in sein eigenes Vaterhaus einzubrechen. Er hat sicher auch diesen Einbruch ausgeheckt. Er wollte mich fertigmachen. Er haßt mich, weil er immer an mich verschuldet war und weil ich seine Machenschaften der Polizei erzählen wollte. . .“
    „Ist schon gut, Mr. Huxley“, murmelte Kommissar Morry. „So ähnlich reimte ich mir das bereits selbst zusammen.“
    „Na und?“ lamentierte Baldwin Huxley in grölender Lautstärke. „Warum wird Cecil Harrow dann nicht endlich verhaftet? Sie wollen ihn schonen, wie? Er ist ja kein Ganove, nicht wahr? Er erbt einmal einen Lordtitel und ein riesenhaftes Vermögen. Vielleicht fällt da auch für einen armen Kommissar ein Batzen ab...“
    „Soll ich ihm seine Sprüche austreiben, Sir?“ fragte Wachtmeister Kenton wütend. „Soll ich. ihn hochheben, daß ihm Hören und Sehen vergeht?“
    Kommissar Morry reagierte mit keiner Silbe. Er verhandelte noch eine Weile mit der Mordkommission, dann nahm er Wachtmeister Kenton am Arm und zog ihn aus dem finsteren Hof.
    „Ich möchte rasch noch Cecil Harrow anrufen“, sagte er wortkarg. „Ich muß ihn verständigen, daß bereits morgen der Polizeirichter über seine Verhaftung entscheiden wird.“ Sie betraten die nächste Telefonzelle am Hackney Cut und wählten die Nummer von Harrow Castle. Sie mußten lange auf die Verbindung warten. Die Dienerschaft des Schlosses schien in dieser grauen Morgenfrühe noch im tiefsten Schlaf zu liegen. Dann endlich meldete sich ein Diener.
    „Hier Kriminalpolizei!“ schnarrte Kommissar Morry in den Hörer. „Wecken Sie bitte Mr. Harrow! Rufen Sie ihn an den Apparat. Es ist sehr dringend.“
    Drei Minuten später klang die verschlafene Stimme Cecil Harrows durch die Leitung. Sie hörte sich belegt und brüchig an. Zwischen den Worten klangen erregte Atemzüge durch, den Draht. „Was gibt es denn?“ fragte er heiser.
    „Francis Mack wurde ermordet“, sagte Kommissar Morry hart und betonte dabei jedes einzelne Wort. „Wir fanden ihn vor dem Büro Baldwin Huxleys. Es ist so gut wie erwiesen, daß Sie den Einbruch veranlaßten, Mr Harrow! Sie werden morgen vor dem Polizeirichter erscheinen müssen, der darüber zu entscheiden hat, ob Sie in Untersuchungshaft kommen oder nicht. Haben Sie mich verstanden, Mr. Harrow?“
    Kommissar Morry wartete auf eine Antwort. Die Leitung blieb tot. Cecil Harrow meldete sich nicht mehr.

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    Als

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