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Kommissar Morry - Opfer des Satans

Kommissar Morry - Opfer des Satans

Titel: Kommissar Morry - Opfer des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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und hilflos. Röchelnd rang er nach Atem. Er glaubte bereits die düstere Nähe des Todes zu spüren. Ein unendlicher Abgrund tat sich vor ihm auf. Er mußte sich mit einem Ende abfinden, das genauso gräßlich war wie das seines Vaters und seines Stiefbruders. Aber das Schicksal hatte es diesmal anders beschlossen. Vor der Tür des Treibhauses blitzte ein greller Scheinwerfer auf, der den Innenraum taghell erleuchtete. Zwei Männer huschten schattenhaft herein und warfen sich blitzschnell auf den Mörder. Klirrend fiel der Dolch zu Boden. Mit metallischem Klicken schnappte eine Handfessel ein. Stanley Belmont starrte wie gebannt auf den Mann, der nun wehrlos am Boden lag. Es war tatsächlich Henrik Alsen, sein ehemaliger Sekretär.

    18

    Die dramatische Verhaftung des lange gesuchten Mörders hatte das ganze Schloß rebellisch gemacht. Als Kommissar Morry mit Wachtmeister Kenton in die Schloßhalle zurückkehrte, war so ziemlich die ganze Dienerschaft um den Kamin versammelt. Auch Angela Corday fehlte nicht. Sie lief Stanley Belmont hastig entgegen und schmiegte sich schutzsuchend in seine Arme.
    „Ist es denn wahr, Stanley?“ fragte sie erschüttert. „Hat dich dieser Satan wirklich ins Treibhaus gelockt, um dich dort...?“
    „Keine Aufregung“, lächelte Stanley Belmont gezwungen. „Es ist ja alles schon vorüber. Der Mörder, der uns so lange peinigte, ist für immer unschädlich gemacht. In Zukunft können wir wieder ruhig schlafen.“
    „Verdammt, ist das eine scheußliche Nacht“, sagte Kommissar Morry fröstelnd und trat ganz nahe an den warmen Kamin heran. „Ich glaube, ich habe mich erkältet. War ja auch keine Kleinigkeit, drei Stunden lang im Regen zu stehen.“
    „Hallo, William“, rief Stanley Belmont dem Butler zu. „Holen Sie eine Flasche Martell aus dem Keller. Kommissar Morry hat den besten Kognak verdient, den wir im Hause haben.“ Während die Dienerschaft noch immer in erregten Gruppen debattierte, zog Kommissar Morry seinen Sessel an den Kamin heran und ließ sich vom Butler ein Kognakglas reichen. Bis er es genießerisch leerte, hatte Wachtmeister Kenton bereits drei solide Schnäpse verdrückt.
    „Ah, das tut gut“, seufzte er behaglich. „Mir tut es beinahe leid, daß wir nun nie wieder nach Harrow Castle kommen sollen. Hier habe ich die besten Zigarren meines Lebens geraucht. Und auch die Schnäpse waren bestimmt nicht ohne.“
    „Wo ist denn nun dieser John Griffin?“ erkundigte sich der Butler gespannt. „Ich hätte ihn gern einmal gesehen.“
    „Er ist schon auf dem Weg ins Gefängnis“, murmelte Kommissar Morry. „Seien Sie froh, daß Sie ihn nicht zu Gesicht bekommen haben, lieber Freund. Zunächst beseitigte er nur die wichtigsten Menschen aus seiner früheren Umgebung, respektive diejenigen, die ihn als Henrik Alsen kannten. Aber wer garantiert uns, daß er eines Tages nicht auch noch das Personal des Schlosses umgebracht hätte, um ganz sicher zu sein, daß niemand — ganz gleich, wo er sich in Zukunft aufhalten würde — die Ähnlichkeit zwischen dem ,toten´ Sekretär Alsen und dem lebenden Verbrecher Griff in feststellen könnte.“
    „Dabei machte er als Sekretär einen so guten Eindruck auf uns alle“, sagte Angela Corday schaudernd. „Nie hätte ich ihm eine schlechte Tat zugetraut.“
    „Ich fiel ja auch auf ihn herein“, sagte Stanley Belmont grübelnd. „Ich verließ mich auf seine glänzenden Zeugnisse und seine guten Manieren. Wie sollte ich wissen, daß sich hinter der Maske des Biedermannes ein vielfacher Mörder verbarg.
    Kommissar Morry räusperte sich. „Dieser Henrik Alsen“, erläuterte er gedehnt, „hat tatsächlich existiert. Er war ein braver Bürokrat, der treu seinen Pflichten nachging und ein stilles, bürgerliches Leben lebte. Es bedeutete sein Unglück, daß er einem gehetzten Raubmörder begegnete, der aus Schottland geflüchtet war und nun in eine bürgerliche Maske schlüpfen wollte.
    Denn John Griff in brauchte dringend Papiere und einen anständigen Namen. Was kam es ihm auf einen Mord mehr oder weniger an. Für ihn war nur wichtig, daß er dem drohenden Zugriff der Polizei entrann. Überdies hatte er dann noch das unverschämte Glück, daß Mr. Belmont ihn als Sekretär engagierte. Da standen ihm natürlich alle Türen offen.“
    „Welch eine unglaubliche Torheit von mir“, stotterte Stanley Belmont verlegen. „Ausgerechnet ich mußte diesen Schurken nach Harrow Castle schleppen. Ich brachte den Mörder mit in

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